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06.09.2022 | Dienststelle Ortsverband Ahlhorn

Ortsverbandsleitung führt jetzt mit Gottes Segen

Ahlhorner Johanniter führen Marion Logemann, Michael Schäfer und Pastorin Christine Vieth in ihre Ämter ein

Die Leitung des Ortsverbands Ahlhorn der Johanniter-Unfall-Hilfe führt zukünftig mit Gottes Segen. In einem Gottesdienst in der Ahlhorner Christuskirche segnete die Landespfarrerin der Johanniter im Landesverband Niedersachsen/Bremen, Inge Matern (Celle), Ortsbeauftragte Marion Logemann, Dienststellenleiter Michael Schäfer und Ortsverbandspfarrerin Pastorin Christine Vieth für ihre zukünftigen Aufgaben. Das Segnen von Führungskräften und auch Mitarbeitenden ist Tradition bei den Johannitern als evangelische Hilfsorganisation. Begleitet wurde jede eingeführte Person von einem Paten oder einer Patin, der oder die ein paar persönliche Worte mit auf dem Weg gab: Logemann von Antje Wortmann, Schäfer von Stephan Siemer und Vieth von Niels Wagner. Logemann, Schäfer und auch Vieth mussten für ihre Aufgaben bisher ohne göttlichen Beistand auskommen, denn aufgrund der Corona-Pandemie waren Veranstaltungen wie die Einführung neuer Führungskräfte untersagt. „Das haben wir heute nachgeholt und gleich alle drei auf einmal in ihre Ämter eingeführt“, sagte Wilfried Barysch, Mitglied im Vorstand des Regionalverbands Weser-Ems, in seiner Rede während des anschließenden Festempfangs. Barysch erinnerte daran, dass nicht nur aufgrund der Beschränkungen durch die Pandemie Veranstaltungen dieser Art nicht durchführbar waren. „Wir hatten auch viel zu viel zu tun.“ Es ging um die Aufrechterhaltung der systemrelevanten Dienste wie den Rettungsdienst, aber auch um die Aktivitäten zur Bewältigung der Pandemie. Die Ahlhorner Johanniter waren am Betrieb des Impfzentrums und der Mobilen Impfteams im Landkreis beteiligt. „Und ihr habt getestet wie die Weltmeister“, erinnerte Barysch. Sogar an den Weihnachtstagen hatten die ehrenamtlichen Johanniter ihre Teststation geöffnet.

Dafür gab es Lob auch vom Bürgermeister der Gemeinde Großenkneten. „Ich habe nie von den Johannitern gehört: dass kriegen wir nicht hin“, sagte Thorsten Schmidtke. „Das hat uns sehr geholfen, so reibungslos durch die Pandemie gekommen zu sein.“ Ganz besonders danke er Christian Gallikowsky, Zugführer der Schnellen Einsatzgruppe (SEG) der Ahlhorner Johanniter. „Bei einer SEG fragt man sich immer, warum man sie braucht. Aber wenn man sie braucht, ist man froh, dass man sie hat.“ Die Ahlhorner SEG sei immer sofort da, wenn sie gebraucht werde, und helfe mit viel Engagement und hochprofessionell. Schmidtke erinnerte an die Anfänge vor 60 Jahren, als Heinz Dörkhsen, unterstützt von seiner Frau Johanna, mit einem alten VW-Kastenwagen den Grundstein für den Rettungsdienst im Landkreis Oldenburg gelegt hatte. „Es ist erstaunlich, was entstehen kann, wenn eine einzelne Person sich auf dem Weg macht, etwas großes zu schaffen“, sagte Schmidtke. Heute seien die Johanniter in der Gemeinde verankert wie kaum eine andere Organisation. „Dafür überbringe ich heute den Dank der gesamten Bevölkerung.“

Der Bürgermeister nannte noch weitere Beispiele: Über Großenknetens polnische Partnergemeinde Suprasl wurde die Bitte aus der ukrainischen Stadt Kamianka-Buzka weitergeleitet, die dringend einen Krankenwagen für die Versorgung von Verletzten benötigten. „Ich habe gedacht, wie sollen wir das denn machen? Wo kriegen wir jetzt einen Krankenwagen her?“, erinnerte sich Schmidtke. Er rief bei Michael Schäfer an, Dienststellenleiter der Ahlhorner Johanniter. Der sagte, dass er sich kümmern werde. Zwei Stunden kam die Zusage. „Das nenne ich spontane Hilfe“, sagte Schmidtke. Doch die Ahlhorner Johanniter leisten viel mehr als Rettungsdienst und Bevölkerungsschutz. Neben dem Hospizdienst sei für die Gemeinde das Quartiersmanagement sehr bedeutsam. „Es hilft, das Leben in der Gemeinde besser zu machen“, betonte Thorsten Schmidtke. Die Johanniter haben in diesem Projekt sehr erfolgreich neue Strukturen aufgebaut. Hier gelte sein Dank der Quartiersmanagerin Alexandra Kolozis. Da sie aufgrund einer Erkrankung nicht am Festempfang teilnehmen konnte, forderte Schmidtke: „Applaudieren wir ihr so laut, dass sie es zuhause hört.“ Der Aufforderung kamen die rund 90 Gäste gerne nach.

Marion Logemann war 1987 ehrenamtlich dem Ortsverband Ahlhorn beigetreten. 1993 wechselte die gelernte Krankenschwester als hauptamtliche Fachbereichsleiter Soziale Dienste in den Ortsverband Oldenburg. Im Januar 2007 wurde sie im inzwischen gegründeten Regionalverband Weser-Ems stellvertretende Teamleitung des damals neu geschaffenen Kundenservicecenters. Dort blieb sie bis zu ihrem Renteneintritt im September 2018 – und darüber hinaus. Weil ihr die Arbeit so viel Spaß machte, war erst im März 2020 endgültig Schluss mit der hauptamtlichen Arbeit. Der zwischenzeitlich überraschend verstorbene Dienststellenleiter der Ahlhorner Johanniter, Martin Gobert, überredete sie, als ehrenamtliche Ortsbeauftragte nach Ahlhorn zurückzukehren. Im September 2020 wurde sie offiziell ernannt und jetzt auch öffentlich eingeführt. Die ehrenamtliche Ortsbeauftragte und der hauptamtliche Dienststellenleiter leiten den Verband als Doppelspitze in gleicher Verantwortung.

Seit Anfang dieses Jahres ist hauptamtlich an ihrer Seite Michael Schäfer. Er hat die letzten 21 Jahre in Rettungsleitstellen unter anderem in leitenden Positionen gearbeitet und kennt die Johanniter sehr gut. Zwischen 2011 und 2016 fuhr er ehrenamtlich in der Motorradstaffel des Ortsverbands Ahlhorn und ist als Rettungsassistent zwischendurch immer wieder Schichten auf dem Rettungswagen gefahren. Christine Vieth ist Pfarrerin in der ev.-luth. Kirchengemeinde Ahlhorn und begleitet die Ahlhorner Johanniter schon seit vielen Jahren seelsorgerisch. Gemeinsam bilden die drei die Ortsverbandsleitung, zu der auch der stellvertretende Ortsbeauftragte und Regionalverbandsarzt Jörg Gellern gehört.