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22.12.2025 | Dienststelle Ortsverband Delmenhorst

Verlässlich im Einsatz auch die nächsten 20 Jahre

LzO-Stitung ermöglicht Anschaffung von neuen Beatmungsgeräten für Delmenhorster Johanniter

7000 Euro hat die Regionale Stiftung der LzO den Johanniter für die Anschaffung neuer Beatmungsgeräte gespendet (von links): Sebastian Wellhausen, Klaus Döring, Frauke Wöhler, Gruppenführer Stefan Bollweg, Kim Leonie Landgraf sowie Dr. Enno Konukiewitz.

Wenn es um Leben und Tod geht, müssen sich Einsatzkräfte auf ihre Geräte verlassen können. Versagt die Technik, versagt meistens auch der Versuch, den Menschen zu retten, zu dessen Hilfe die Retter geeilt sind. „Pflege und Wartung unserer Medizinischen Geräte ist lebenswichtig“, sagt deshalb auch Marcel Colter, ehrenamtlicher Ortsbeauftragter des Ortsverbandes Delmenhorst der Johanniter-Unfall-Hilfe, ohne zu übertreiben. Bei den beiden Beatmungsgeräten, sogenannten Notfallrespiratoren, die auf den ehrenamtlich besetzten Rettungswagen verlastet sind, ist jetzt das Ende der Betriebsdauer erreicht. Seit 20 Jahren sind die Geräte im Dienst, für nächstes Jahr hat der Hersteller angekündigt, keine Wartungen mehr durchzuführen und keine Ersatzteile mehr anzubieten. Heißt: die Geräte funktionieren zwar noch, geht aber etwas kaputt, können sie nicht mehr oder nur eingeschränkt repariert werden. Deshalb haben die Johanniter beschlossen, neue Geräte anzuschaffen. Das Problem: Rund 14.000 Euro kostet jedes der beiden neuen Beatmungsgeräte. Erstattet bekommen die Johanniter die Kosten nicht, denn bei ehrenamtlich besetzten Rettungswagen übernehmen die Kassen nicht die Kosten. „Wir müssen sie aus Eigenmitteln und Spenden finanzieren“, sagt Colter. Und freut sich mit der ehrenamtlichen Helferschaft der Delmenhorster Johanniter über ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk. Alleine 7000 Euro hat die Regionale Stiftung der Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) übernommen. Jetzt überreichten Klaus Döring, Dr. Enno Konukiewitz und Frauke Wöhler vom LzO-Stiftungsrat sowie Kim Leonie Landgraf, Leiterin der LzO-Filiale Bremer Straße in Delmenhorst, den symbolischen Scheck und informierten sich über die Möglichkeiten zur Lebensrettung, die die neuen Geräte bieten.

Und das ist eine ganze Menge, so dass Sebastian Wellhausen, Gruppenführer der Delmenhorster Johanniter und hauptamtlich im Rettungsdienst in Bremen tätig, ins Schwärmen kommt. Da ist zunächst das niedrigere Gewicht und die kompakte Bauweise der Geräte gegenüber den Vorgängern. Entscheidender Vorteil aber ist, dass die Geräte statt mit Druckluft mit einer integrierten Turbine arbeiten. Dadurch können Menschen bis zu acht Stunden ohne zusätzliche Sauerstoffflasche beatmet werden. „Gerade im Einsatz im Katastrophenschutz, wenn die Ressourcen aufgrund der Lage knapp sind, ist das ein entscheidender Vorteil“, sagt Wellhausen. Zudem misst das Gerät die Menge der ausgeatmeten Luft und kann sich darauf einstellen. Gerade bei der Versorgung von Menschen mit Lungenerkrankungen wie COPD-Patienten ist das wichtig. Weiterer Vorteil: Die Geräte können auch Säuglinge außer Neugeborene und Kleinkinder beatmen. „Uns war wichtig Geräte anzuschaffen, die wir sowohl in ManV-Fällen (Massenanfall an Verletzen, also Einsätzen mit zehn oder mehr Verletzten) und Katastrophen-Lagen einsetzen können“, betont Colter. Rund 85 Ehrenamtliche hat der Johanniter-Ortsverband Delmenhorst, darunter sich 30 ausgebildete Rettungskräfte von Rettungssanitäter aufwärts, von denen wiederum der überwiegende Teil nicht hauptberuflich im Rettungsdienst tätig ist. Eingesetzt werden sie bei Sanitätsdiensten, im erweiterten Rettungsdienst, wenn der hauptamtliche Rettungsdienst überlastet ist, und im Katastrophenschutz. Alle sind auf die neuen Geräte eingewiesen, die aber ohnehin relativ einfach zu bedienen sind.

„Aktuell sind die Geräte auf dem neuesten technischen Stand. Aber das waren vor 20 Jahren unsere alten Geräte auch“, sagt Colter. So lange sollen die neu angeschafften Geräte ihren Dienst tun. „Dann kommen wir wieder auf Sie zu“, sagt Colter in Richtung der Mitglieder des Stiftungsrates. „Sie können auch gerne vorher kommen, wenn Sie Unterstützung bei Anschaffungen benötigen“, entgegnet Klaus Döring. Und Dr. Enno Konukiewitz, Mitglied des Stiftungsrates und ehrenamtlicher Bürgermeister der Stadt Delmenhorst, ergänzt: „Wir wissen sehr zu schätzen, was Sie und auch die anderen Hilfsorganisationen für die Stadt leisten.“ Indirekt hilft die LzO mit ihrer Spende sogar den Menschen in Ghana und der Ukraine. Denn die alten Geräte, die immer noch funktionstüchtig sind und deren Betriebserlaubnis bis Ende 2027 gilt, werden gespendet. Eines reist nach Ghana, das andere in die Ukraine. Dort sollen sie auch nach Erlöschen der Betriebserlaubnis ihren Dienst tun. „Technisch sind sie in einwandfreiem Zustand“, sagte Colter. „Nur in Deutschland dürfen sie dann nicht mehr eingesetzt werden, weil unter anderem die sicherheitstechnische Kontrolle gemäß der Medizinproduktebetreiberverordnung nicht mehr durchführbar ist.“ In anderen Ländern mit anderen Regelungen seien die Geräte weiterhin einsetzbar.