„Wir werden weiterwachsen, da geht kein Weg dran vorbei“
Mitgliederversammlung der Johanniter in Weser-Ems mit Rückblick und Ausblick

„Wir werden weiterwachsen, da geht kein Weg dran vorbei“, sagte Wilfried Barysch gegen Ende der Mitgliederversammlung des Regionalverbands Weser-Ems der Johanniter-Unfall-Hilfe am Dienstag, 1. Juli in der Regionalgeschäftsstelle in Oldenburg. Damit fasste der Regionalvorstand praktisch alle Berichte des Abends und den Ausblick zusammen. Der Regionalverband entwickelt sich durchweg positiv, einige Bereich wie Kindertagesstätten wachsen sogar rasant.
Satzungsgemäß laden die Johanniter alle zwei Jahre zur Mitgliederversammlung ein. Bei der Versammlung waren rund 100 Johanniterinnen und Johanniter aus dem gesamten Regionalverband angemeldet. Weil es zeitgleich zwei Einsätze gab (Eine Bombenräumung in Osnabrück und ein liegengebliebener Zug zwischen Berne und Elsfleth), erschienen weniger Mitglieder als geplant, die Reihen waren dennoch gut gefüllt. Nach einleitenden Worten des Vorstandsmitglieds folgten Berichte aus drei Bereichen. Marcel Colter, Ortsbeauftragter des Ortsverbandes Delmenhorst und Bereichsleiter Einsatzdienste fasste die Entwicklung im Bereich Ehrenamt Katastrophenschutz zusammen. Derzeit sind 13 Ortsverbände im erweiterten Rettungsdienst beauftragt, elf im sogenannten Landeseinsatzzug, neun im kommunalen Katastrophenschutz und ein Ortsverband im Katastrophen- und Zivilschutz des Bundes. Weitere Gespräche laufen. Colter erklärte, dass die hervorragende Arbeit der Einsatzkräfte bei der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021 für Aufmerksamkeit gesorgt und Beauftragungen für die Johanniter in Weser-Ems nach sich gezogen hat. „Wir sind einer der leistungsfähigsten Verbände, die es gibt“, sagte er. In diesem Zuge stellte der Bereichsleiter auch die neusten Fahrzeuge im Katastrophenschutz vor, zum Beispiel ein geländefähiger Krankentransportwagen für den OV Wilhelmshaven, ein Gerätewagen für die Betreuung in Ems-Vechte und ein PSNV-Einsatzwagen für Emden (Psychosoziale Notfallversorgung). Regionalausbildungsleiterin Diana Borchelt zeigte auf, dass 180 Ausbildende 2024 dafür gesorgt haben, dass in 1386 Kursen 20101 Menschen geschult werden konnten. Diese Zahlen sind für 2025 bereits erreicht. „Das haben wir großartig aufgebaut“, sagte Borchelt und schloss mit ihrem Apell, dass es essentiell ist, weitere Multiplikatoren zu finden und noch mehr Menschen in Erster-Hilfe zu schulen, um in der breiten Bevölkerung Resilienz aufzubauen. Demian Wempen (Bereichsleitung Bildung und Erziehung im RV Weser-Ems), stellte die Entwicklung in seinem Bereich vor. Immer wieder bewiesen die Johanniter, dass sie in kürzester Zeit dringend benötigte Kita-Plätze schaffen können. Zwischen 2023 und 2024 waren es mehr als 200 Stück. Nach den Ferien soll der Standort Westerstede auf acht Gruppen unter einem Dach erweitert werden, hinzu kommt ein Neubau in Bösel. Die Kita soll 2026 eröffnen. Auch der Bereich Hausnotruf wächst deutlich. Die Marke von 10.000 Teilnehmenden wurde in Weser-Ems erreicht, Barysch rechnet mit 11.000 bis Jahresende. Das ist rund ein Fünftel aller Teilnehmenden in Niedersachsen und Bremen. Für sie alle betreibt Weser-Ems die Hausnotrufzentrale. Diese soll in einem Neubau untergebracht werden, zusammen mit Teilen des Offshore-Bereichs. Die Planungen laufen bereits.
In den Bereichen Krankentransport, Rettungsdienst, Einsätze des Intensivtransportwagens, Tagespflege und Sanitätsdienst steigen die Zahlen, erläuterte Barysch im Bericht des Vorstands. Im Sanitätsdienst wurde ein neuer Spitzenwert bei den Helfendenstunden erreicht. Auch im Bereich der ambulanten Pflege ist der Anstieg bemerkenswert. Zwischen 2021 und 2024 haben sich die Zahlen annähernd verdoppelt. Barysch lobte in diesem Zuge die Leistung der Führungskräfte und deren Stellvertretungen: „Wir wissen, die Zahlen werden weiter drastisch nach oben gehen.“ Der Vorstand verdeutlichte, dass trotz der langen Liste vorgestellter Bereiche das breite Spektrum des Regionalverbands Weser-Ems, der was Größe und Leistungsfähigkeit betrifft, zu den führenden des Bundesverbandes gehört, lange nicht vollständig abgebildet ist.
Den Abschluss machte Vorstandsmitglied Markus Wedemeyer mit dem Ärztlichen Bereitschaftsdienst für die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen, der in zwei Stufen und just am Tag der Mitgliederversammlung vollständig umgesetzt wurde und in den Händen der Johanniter-Unfall-Hilfe liegt.