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02.03.2021 | Dienststelle Ortsverband Ahlhorn

Johanniter testen großflächig in der Gemeinde Großenkneten

Ortsverband Ahlhorn fährt alle Kitas und Schulen an

Sarah Grotelüschen, Pädagogin im evangelisch-lutherischen Kindergarten in Huntlosen, war eine der ersten in der Gemeinde Großenkneten, die sich von Rettungshelfer Christian Gallikowsky und Ersthelfer Nico Henke testen ließ.
Alles in Ordnung, der Test ist negativ.

Die Gemeinde Großenkneten bietet ab sofort allen Mitarbeitenden in den Kindertagesstätten sowie dem nicht-pädagogischen Personal an den Schulen an, sich kostenlos einmal die Woche auf das Virus Sars-CoV2 mit einem PoC-Antigen-Schnelltest testen zu lassen. Das pädagogische Personal an den Schulen, also die Lehrerinnen und Lehrer, sind Angestellte und Beamte des Landes und fallen damit nicht in die Zuständigkeit der Gemeinde. Um es für alle Interessierten möglichst einfach zu machen, sind die Johanniter mit der Durchführung beauftragt. „Wir fahren mit einem Zwei-Personen-Team von Einrichtung zu Einrichtung und testen direkt vor der Tür“, erklärt Christian Gallikowsky, Gruppenführer der ehrenamtlichen Bereitschaft des Ortsverbands Ahlhorn der Johanniter-Unfall-Hilfe. Der Grund für die etwas unkonventionell erscheinende Vorgehensweise: „So müssen wir die Einrichtungen nicht betreten und können die Zahl der Kontakte sehr niedrig halten“, sagt Gallikowsky. Zurzeit sind die Johanniter mit einem Team im Gemeindegebiet unterwegs. „Falls das nicht ausreicht, können wir auch mit zwei oder drei Teams testen“, sagt Gallikowsky. Die Kosten von rund 20 Euro pro Test teilen sich das Land Niedersachsen und die Gemeinde Großenkneten.

Andere Kommunen setzten beim Testen auf die Hausärzte. „Das macht für uns wenig Sinn“, betont Frauke Asche, Leiterin des Ordnungs- und Sozialamtes der Gemeinde Großenkneten. Es würde dazu führen, dass die Mitarbeitenden in den Einrichtungen während der Arbeitszeiten quer durch das Gemeindegebiet fahren. So gehe es für alle Beteiligten schneller, kostengünstiger und sicherer. „Wir freuen uns, mit den Johannitern einen Partner an der Seite zu haben, der sehr viel Erfahrung und Kompetenz beim Testen auf das Corona-Virus mitbringt“, betont Frauke Asche. Falls jemand sich nicht vor Ort testen lassen möchte, kann er oder sie trotzdem den Hausarzt aufsuchen. Auch diese Kosten übernimmt die Gemeinde, betont Erster Gemeinderat Klaus Bigalke. Im ersten Schwung haben 93 von 130 Beschäftigen an den Kitas und den Schulen in der Gemeinde ihre Teilnahme zugezogen. Die Tests sind freiwillig, weshalb das eine sehr hohe Zahl sei. Gallikowsky gibt zu, dass das Einführen des Stäbchens in die Nase unangenehm ist. „Da gibt es einige, die sich dagegen sträuben.“ Wer es sich kurzfristig noch anders überlegt, wird natürlich auch getestet. „Wir haben ausreichend Testsets dabei“, sagt Gallikowsky.

Während er die eigentlichen Abstriche durchführt, wertet Nico Henke den Test aus. Nach 20 Minuten steht das Ergebnis fest. Ist es negativ, können die Betreffenden mit fast hundertprozentiger Sicherheit davon ausgehen, nicht ansteckend zu sein. Ist er positiv, wird der Mitarbeiter sofort unter Quarantäne gestellt, die Johanniter führen anschließend einen PCR-Test durch. Dieser prüft nicht die Ansteckungswahrscheinlichkeit, sondern weist das Virus im Körper nach und ist im Bezug auf das Vorliegen einer Infektion sehr viel sicherer. Der PoC (Point-of-Care)-Antigen-Schnelltest sucht nach Proteinbausteinen des Virus. Findet er keine, kann das Virus zwar im Körper sein, der Träger wirkt aber nicht ansteckend. Der PCR-Test muss in einem Labor ausgewertet werden, was drei bis vier Tage dauert. Dabei wird nach genetischen Material des Virus gesucht.