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27.09.2020 | Dienststelle Ortsverband Ahlhorn

Wache ist wieder mitten im Ort

Gemeinde, Landkreis und Johanniter weihen Gebäude in Hude ein

Dennis Heidenreich ist begeistert. „Wir haben hier alles, was eine moderne Rettungswache braucht“, sagt der stellvertretende Rettungswachenleiter des Ortsverbands Ahlhorn und damit zuständig für die neue Wache in Hude. „Wir haben hier richtig gute Bedingungen, deshalb macht es uns auch einfach, Fachpersonal zu gewinnen.“ Und das wird gebraucht. Insgesamt 18 hauptamtlich Mitarbeitende arbeiten im Zwei-Schicht-Betrieb von jeweils zwölf Stunden, um den Rettungsdienst 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr sicherzustellen. Dazu kommen Auszubildende zum Notfallsanitäter sowie Praktikanten in der Ausbildung zum Rettungssanitäter. Viele der 18 Beschäftigten sind in Teilzeit. „Das erleichtert uns die Planung und ist familienfreundlich“, erklärt Heidenreich bei der offiziellen Einweihung der Huder Rettungswache.

Vorausgegangen ist eine turbulente Zeit. Am 31. Dezember 2016 haben die Johanniter interimsweise den Rettungsdienst in der Gemeinde Hude übernommen. Nach der gewonnenen europaweiten Ausschreibung übernahmen die Johanniter am 1. November 2017 endgültig den Rettungsdienststandort Hude. Standort der Wache war eine leer stehende Flüchtlingsunterkunft am Reiherholz in der Nähe von Hude. „Für uns war da schon klar: die Wache muss wieder in die Ort“, sagt Bürgermeister Holger Lebedinzew. Dort hatte sie sich vorher schon befunden, dort sollte sie wieder hin. Problem: die bisher genutzte Liegenschaft war besetzt. Doch Lebedinzew hatte die Lösung. Da auch die Polizei neue Räume brauchte, wurde kurzerhand in unmittelbarer Nähe zur Feuerwehr eine so genannte Bunte Wache geplant mit der Polizei links und den Johannitern rechts. „So einen unkomplizierten Bau habe ich selten erlebt“, betonte der Bürgermeister. Polizei und Johanniter haben sehr genau gesagt, was sie brauchen. Das habe die Planung sehr erleichtert, das Budget wurde eingehalten – nicht selbstverständlich bei öffentlichen Bauten heutzutage. „Jetzt haben wir einen Standort für alle wichtigen Einrichtungen“, betont Lebedinzew, denn auch das Rathaus ist in unmittelbarer Nähe. Im Notfall können alle wichtigen Player schnell zusammen kommen. „Wir haben hier kurze Wege.“ Nicht nur in der Zusammenarbeit, sondern jetzt auch ganz wörtlich. Das soll auch so bleiben. „Wir haben den Ehrgeiz, dass wir hier langfristig bleiben mit den Johannitern als Partner.“

Das Gebäude mit 200 Quadratmetern Nutzfläche gehört der Gemeinde, hat es aber für 30 Jahre an den Landkreis vermietet, der Träger des Rettungsdienstes ist. Auch Landrat Carsten Harings hofft, dass die Johanniter lange von der neuen Wache aus Rettungsdienst fahren. „Sie haben uns in einer schwierigen Zeit geholfen, als wir dem bisherigen Vertragspartner kündigen musssten“, dankt er den Johannitern für die spontane Unterstützung. Für Wilfried Barysch, Mitglied im Vorstand des Regionalverbands Weser-Ems der Johanniter-Unfall-Hilfe, eine Selbstverständlichkeit. Die Bedingungen in der provisorischen Wache am Reiherholz waren zwar schwierig. „Aber es ging nicht anders“, betont Barysch und dankt nochmals ausdrücklich dem Team, das trotz der schwierigen Bedingungen zuverlässig und ohne zu klagen gearbeitet habe. „Dafür haben wir jetzt auch was richtig Schönes bekommen. Wir fühlen uns wohl in Hude und sind hier ganz toll aufgenommen worden.“ Ganz besonders freue er sich, dass es jetzt auch einen ehrenamtlichen Ortsverband in Hude gibt mit einer kleinen, aber aktiven Helferschaft unter der Leitung des Ortsbeauftragten Andreas Feige. Bürgermeister Lebedinzew lobt das Engagement der Johanniter, auch wenn er hoffe, dass niemand den Rettungsdienst in Anspruch nehmen muss. „Aber wenn, dann wünsche ich den Johannitern, dass die Einsätze erfolgreich verlaufen.“