Hitzeschutz
Sicher durch den Sommer
Der Sommer bringt oft Hitze mit sich, die nicht nur für ältere und chronisch kranke Menschen gefährlich sein kann. Für alle Menschen sind Hitzschlag und Hitzeerschöpfung gesundheitsrelevante Themen. Es ist wichtig, die Gefahren zu kennen, um sie zu vermeiden. Die Johanniter-Unfall-Hilfe engagiert sich seit 1952 im Bevölkerungsschutz, der neben Katastrophenbewältigung auch die Stärkung der Resilienz und Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung umfasst. Es ist unsere Mission, durch gezielte Prävention die Folgen von Hitzewellen für die Bevölkerung abzuschwächen.
Resilienz bezeichnet die Fähigkeit jedes Einzelnen, aber auch der Gesellschaft und des Staates, sich angesichts aktueller und zukünftiger Herausforderungen schnell und entschlossen anzupassen und zu erholen. Sie ist von großer Bedeutung, um Deutschland zukunftsfähig zu machen und die Sicherheit sowie den Schutz der Bevölkerung zu gewährleisten. Da der Staat allein nicht alle Aufgaben bewältigen kann, ist die aktive Mitwirkung der Bevölkerung sowie starker Partner aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft unerlässlich, um auftretende Lücken zu schließen und die Gesellschaft krisenfest zu machen.
Warum Hitzeschutz wichtig ist
Der Sommer bringt Sonne und Wärme, doch hohe Temperaturen können auch eine Herausforderung für unseren Körper sein. Insbesondere Hitzewellen, bei denen die Temperaturen an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen über 28 °C liegen, stellen eine Belastung dar. In Verbindung mit hoher Luftfeuchtigkeit wird der natürliche Kühlmechanismus des Körpers weniger wirksam: das Schwitzen. Während ein Sonnenbrand in der Regel keine akute Lebensgefahr darstellt, können Zustände wie Hitzeerschöpfung oder Hitzschlag lebensbedrohlich sein.
Sind Sie besonders gefährdet?

Bestimmte Personengruppen sind durch hohe Temperaturen besonders gefährdet. Dazu gehören Säuglinge und Kleinkinder, die schneller dehydrieren. Auch ältere Menschen ab 65 Jahren sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, da sie Hitze oft weniger intensiv wahrnehmen, weniger schwitzen und seltener Durst verspüren. Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen, Diabetes oder Übergewicht sowie die Einnahme bestimmter Medikamente können die Fähigkeit des Körpers zur Wärmeregulation zusätzlich beeinträchtigen. Menschen mit chronischen Erkrankungen sollten daher besonders vorsichtig sein. Doch die gute Nachricht ist: Sie können viel tun, um sich und andere vor Hitzebelastungen zu schützen. Mit einfachen Anpassungen im Alltag und der richtigen Vorbereitung kommen Sie gut und gesund durch die heißen Tage.
Experten-Tipps für heiße Tage
Um gut durch eine Hitzewelle zu kommen und Hitzebelastungen vorzubeugen, können Sie verschiedene Maßnahmen ergreifen.
1. Passen Sie Ihren Tagesablauf an
Verlegen Sie anstrengende körperliche Aktivitäten, Einkäufe und Erledigungen in die kühleren Morgen- oder Abendstunden. Vermeiden Sie möglichst, sich während der heißesten Tageszeit, oft zwischen 11 und 17 Uhr, draußen aufzuhalten. Am späten Nachmittag werden im Sommer oft die höchsten Tagestemperaturen erreicht.
2. Halten Sie Ihre Wohnung kühl
Lüften Sie nur dann, wenn es draußen kühler ist als drinnen, idealerweise nachts oder in den frühen Morgenstunden. Schließen und verschatten Sie tagsüber Fenster und Türen, insbesondere sonnenbeschienene Fenster, mit Rollläden, Jalousien oder Fensterläden, um die Wärme draußen zu halten. Nutzen Sie Ventilatoren zur Luftbewegung, die durch Verdunstungskälte auf der Haut kühlen. Bei extremer Hitze kann eine (richtig eingestellte) Klimaanlage helfen. Vermeiden Sie zusätzliche Wärmequellen durch elektrische Geräte und Beleuchtung.
3. Achten Sie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr
Trinken Sie über den Tag verteilt ausreichend, auch wenn Sie keinen Durst haben. Das Durstgefühl setzt oft erst ein, wenn bereits ein Flüssigkeitsdefizit besteht. Empfohlen werden etwa zwei bis drei Liter pro Tag, bei starkem Schwitzen oder Anstrengung auch mehr.
- Geeignete Getränke: Wasser, ungesüßte Tees, Saftschorlen
- Vermeiden: Sehr kalte oder stark zuckerhaltige Getränke, Alkohol, zu viel Koffein
- Getränke aufpeppen: Wasser mit Minz- oder Zitronenmelisseblättern aromatisieren
4. Tragen Sie passende Kleidung
Wählen Sie leichte, luftige und atmungsaktive Kleidung aus Naturfasern (Baumwolle, Leinen, Seide) oder Funktionsfasern. Helle Farben reflektieren Sonnenlicht besser als dunkle. Achten Sie darauf, dass die Kleidung locker sitzt, damit die Luft zirkulieren kann.
5. Schützen Sie sich vor Sonne und UV-Strahlung
Meiden Sie Orte mit direkter Sonneneinstrahlung, insbesondere in der heißesten Zeit. Suchen Sie Schattenplätze auf. Tragen Sie im Freien eine Kopfbedeckung (Hut mit breiter Krempe oder Kappe), da das Gehirn empfindlich auf Sonneneinstrahlung reagiert. Schützen Sie Ihre Augen mit einer Sonnenbrille mit ausreichendem UV-Schutz. Cremen Sie unbedeckte Hautstellen mit schweißfestem Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor ein, auch im Schatten. Beachten Sie den UV-Index.
Medikamente und Hitze

Medikamente können bei Hitze anders wirken oder die Hitzeverträglichkeit beeinflussen. Es ist daher entscheidend, die Handhabung sorgfältig zu beachten. Konsultieren Sie vor einer Hitzewelle Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder eine Apothekerin/einen Apotheker, um die Hitzeverträglichkeit Ihrer Medikamente prüfen zu lassen. Achtung: Bestimmte Arzneimittel können die Hitzeverträglichkeit negativ beeinflussen. Dazu gehören blutdrucksenkende Mittel, Beruhigungsmittel sowie bestimmte Antidepressiva und Neuroleptika.
Warnsignale erkennen, Erste Hilfe leisten
Es ist von großer Bedeutung, die Warnsignale des Körpers bei Hitze ernst zu nehmen. Hitzebedingte Beschwerden können sich schnell verschlimmern. Achten Sie auf plötzlich auftretende Symptome wie Benommenheit, Schwindel, Schwäche, starker Durst oder Kopfschmerzen – dies können Anzeichen einer Hitzeerschöpfung sein. Auch Übelkeit, Krämpfe oder eine erhöhte Körpertemperatur können auf Probleme hinweisen. Nehmen Sie diese Symptome ernst und beobachten Sie sich genau. Symptome wie Fieber, Erbrechen, Bewusstseinstrübung, Teilnahmslosigkeit, Bewusstlosigkeit oder ein Kreislaufkollaps sind Alarmsignale und können auf einen lebensbedrohlichen Hitzschlag hindeuten. Auch heiße und trockene Haut (kann, aber muss bei Hitzschlag nicht immer auftreten), Delirium oder Schüttelkrämpfe erfordern sofortige Hilfe.
Zögern Sie bei Alarmsignalen nicht, um Hilfe zu bitten. Rufen Sie umgehend die Notrufnummer 112 an oder suchen Sie sofort einen Arzt auf. Wir empfehlen außerdem, Ihr Erste-Hilfe-Wissen regelmäßig aufzufrischen! Mehr erfahren
Häufig gestellte Fragen
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Spenden für Hitzeschutz-Projekte

Extreme Hitze ist längst keine Ausnahme mehr – sie betrifft uns alle. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kinder, Kranke und Menschen ohne festen Wohnsitz. Unsere ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer im Rettungsdienst sind immer häufiger im Einsatz, um Menschen vor den Folgen von Hitze zu schützen und im Notfall schnell zu helfen. Mit Ihrer Spende unterstützen Sie gezielt Projekte, die Leben retten – zum Beispiel durch:
- Aufklärungskampagnen für besonders gefährdete Gruppen
- Wasser, Kühlmöglichkeiten und Erste-Hilfe-Material bei Veranstaltungen
- Schulungen und Ausrüstung für Ehrenamtliche, damit sie im Hitzefall helfen können
Jede Spende zählt! Helfen Sie uns, Menschen in Not zu schützen und unsere Gesellschaft hitzeresilienter zu machen. Gemeinsam können wir dafür sorgen, dass niemand in der Hitze allein gelassen wird.