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07.04.2022 | Ev. Krankenhaus Bethesda Mönchengladbach

Krebsfrüherkennung

Bethesda bietet zertifizierte Dysplasie-Sprechstunde

Priv.-Doz. Dr. med. Darius Salehin

Was tun, wenn im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt Auffälligkeiten entdeckt wurden? Um eine Krebserkrankung oder Krebsvorstufen frühzeitig und zuverlässig abzuklären, bietet das evangelische Krankenhaus Bethesda für betroffene Frauen eine Dysplasie-Sprechstunde an, die als einzige in der Region kürzlich von der Deutschen Krebsgesellschaft erfolgreich zertifiziert wurde.

„Unter Dysplasie ist eine Zellveränderung am Gebärmutterhals zu verstehen“, erklärt Priv.-Doz. Dr. med. Darius Salehin, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe im Bethesda. „Bei der Untersuchung in unserer Dysplasie-Sprechstunde können wir entzündliche oder auffällige Veränderungen im Genitalbereich frühzeitig erkennen, damit die Entstehung von bösartigen Erkrankungen durch entsprechende Therapien verhindert werden kann.“

Viele Frauen haben im Laufe ihres Lebens im Genitalbereich eine HPV-Infektion. Das Kürzel HPV steht für Humane Papillomviren. In den meisten Fällen ist diese harmlos und bildet sich wieder zurück. Es gibt allerdings auch chronisch verlaufende Infektionen, die Dysplasien hervorrufen. Unerkannt können sich diese mit der Zeit zu Krebsvorstufen weiterentwickeln und müssen daher therapiert werden.

Wird eine Patientin aufgrund eines auffälligen Abstrichs zur Dysplasie-Sprechstunde überwiesen, besteht kein Grund zur Panik. Nach einer ausführlichen Aufklärung und Besprechung nehmen die Gynäkologen im Bethesda eine lupenmikroskopische Untersuchung vor. Hierbei werden auf einem gynäkologischen Stuhl Scheideneingang, Scheide und Gebärmutterhals mit dem so genannten Kolposkop untersucht. Die Patientinnen können die Untersuchung am Monitor live mitverfolgen und mit der Ärztin oder dem Arzt besprechen. Bei auffälligen Befunden wird unter lokaler Betäubung Gewebe entnommen und im Labor untersucht. Auf der Basis der histologischen Befunde wird dann das Kontrollintervall und die bestmögliche Therapie geplant. Hierfür stehen verschiedene moderne Verfahren zur Verfügung, die von den Fachärzten des Bethesda so belastungsarm und gewebeschonend wie möglich durchgeführt werden.

„Die erfolgreiche Zertifizierung nach den Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft ist eine Qualitätsauszeichnung für unsere Dysplasie-Sprechstunde“, freut sich Dr. Salehin. „Wir haben damit im Mönchengladbacher Raum eine Einzelstellung, auf die wir stolz sind. Die Sprechstunde ist Teil unseres zertifizierten gynäkologischen Krebszentrums. Bei der Behandlung von Krebsvorstufen und Krebs können Patientinnen in unserem Hause somit auf höchste Qualität vertrauen.“ 

Abschließend spricht Dr. Salehin noch eine wichtige Empfehlung in Sachen Prävention aus: „Da sich HP-Viren sehr leicht durch Geschlechtsverkehr oder Berührung infizierter Schleimhäute übertragen, empfehle ich jungen Mädchen und auch Knaben eine Impfung gegen HPV“, erklärt er. Diese schütze sehr zuverlässig vor einer Infektion und den möglichen langfristigen Folgen, nämlich der Entwicklung einer Krebserkrankung.