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18.08.2022 | Ev. Krankenhaus Bethesda Mönchengladbach

Viel mehr als nur Schönheits-OPs

​​​​​​​Seit 2014 gibt es im Bethesda Krankenhaus eine Abteilung für plastische und ästhetische Chirurgie.

Priv.-Doz. Dr. med. P. Theodorou
Foto: Detlef Ilgner

Dort ist das Behandlungsspektrum wesentlich breiter als vielfach angenommen: Zu den angebotenen Leistungen zählen unter anderem die Behandlung von schmerzenden Druckgeschwüren und Problemwunden, Fettabsaugung, Straffungsoperationen bei Patienten mit Hautüberschuss oder Gewebeerschlaffung nach Schwangerschaft, starkem Gewichtsverlust oder als Folge des Alterns, sowie die Schönheitschirurgie.

„Erklärtes Ziel in allen Bereichen ist die Wiederherstellung oder Verbesserung von Lebensqualität“, so Chefarzt Dr. Panagiotis Theodorou. Zu seinem Team gehören derzeit eine Oberärztin in Vollzeit, eine zweite in Teilzeit und ein Assistenzarzt. Das Quartett ist zuständig für Beratung, Behandlung, Operation, Nachsorge und Dokumentation. Einen besonderen Schwerpunkt bietet das Bethesda in der rekonstruktiven Chirurgie, wie zum Beispiel der operativen Behandlung von Haut- und Weichteiltumoren.

In der Lipödem-Chirurgie gibt es neue Operationsstandards, berichtet Dr. Theodorou. Dabei handelt es sich um eine krankhafte Fettverteilung an Armen und Beinen, von der fast nur Frauen betroffen sind. „Bei der Lipödem-Behandlung übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Behandlung erst ab Schweregrad Drei. Bei Schweregrad Eins und Zwei müssen Patientinnen die Kosten selbst tragen, um ihre Schmerzen loszuwerden.“

Da der Begriff Schönheitschirurg nicht geschützt ist, empfiehlt Dr. Theodorou bei der Wahl des Arztes, auf dessen adäquate Weiterbildung zu achten. Das Krankenhaus garantiert eine hoch qualifizierte Behandlung in einem Umfeld, das ein Höchstmaß an Sicherheit biete: „Es ist extrem wichtig, jeden Patienten über Möglichkeiten und Grenzen aufzuklären, damit er nicht ein Risiko eingeht, ohne Aussicht, das Ziel zu erreichen. Dazu gehört die Verantwortung, vor unnötigen Operationen zu schützen.“ Der Arzt beobachtet Veränderungen in der Altersstruktur der Patientinnen, die zahlenmäßig gegenüber Männern dominieren. „Früher herrschte die Vorstellung, die ästhetische Chirurgie sei vor allem etwas für ältere Frauen. Heute wird sie auch oft von jungen Frauen gewünscht“, stellt er fest. Bei der Entscheidung für oder gegen eine Operation sei nicht die Frage nach dem Alter wesentlich, sondern nach der Indikation, so Dr. Theodorou. Er betont, kein Freund von Life-Style-Operationen zu sein, sondern in der ästhetischen Chirurgie Wert auf natürliche und harmonische Resultate zu legen. „Man muss schauen, wie vorgetragene Wunschvorstellungen mit der eigenen Berufsvorstellung übereinstimmen. Da muss man auch ‚Nein‘ sagen können“.