2024-2026: Ein Museumszimmer entsteht

Projekt Museumszimmer

Die Idee

Die "Sammlung"

Unser Krankenhaus hat eine lange Geschichte seit seiner Inbetriebnahme 1916. Aus diesem Gedanken wuchs das aktuelle Kooperationsprojekt mit der Gesamtschule Treuenbrietzen.
Begonnen im September 2024 soll bis zum Sommer 2026 ein historisches Krankenzimmer mit antiker Einrichtung, medizinischen Gegenständen, zeittypischer Schwesterntracht und weiteren Ausstellungsstücken entstehen. Ein Audioguide für Smartphones mit Erklärungen und Geschichten bildet das modernen Gegenstück dazu.
Und das wird sehr facettenreiche Zeit für 14 Schülerinnen und Schüler des Wahlpflichtkurses WAT, Jahrgang 9, unter der Leitung von Kathrin Burmeister: vielseitige Berufsorientierung, Heimatkunde und Geschichte, Handwerk und Handarbeit, Digitales u. v. m. sind gefragt. Sie können sich in dieses Projekt mit ihren jeweiligen Stärken einbringen und sich dem Ziel von vielen Seiten nähern. Bis es soweit ist, bleibt einiges zu tun und zu entdecken. 

Das Projekt verfolgen und bereichern

Hier werden wir von Zeit zu Zeit in kleinen Beiträgen und Fotos den Werdegang spiegeln.

Und wir laden die Einwohner der Region herzlich ein, zum Projekt beizutragen: Wenn Sie eine Idee, Gegenstände, Informationen, Unterlagen oder Fotos beisteuern möchten - auch als Leihgaben - oder einfach mehr Projektinformationen wünschen, können Sie sich gern an unseren Kontakt wenden. 

Treuenbrietzen, Januar 2025

Oktober 2025: Lebendige Spuren in die Vergangenheit von Bonn bis in die USA

Dr. Wilhelm Roloff, Treuenbrietzen 1942
Dr. Wilhelm Roloff, Treuenbrietzen 1942. Quelle: privat

Ein Hilfegesuch erreicht uns im Mai 2025: Der Medizinjournalist Dr. Eckart Roloff aus Bonn und seine drei Brüder suchen das Elternhaus ihrer Kindheit in Treuenbrietzen und schreiben unsere Klinik dafür an. Es sind die Söhne des Tuberkulosearztes Dr. Wilhelm Roloff, der in den 1930er bis 1940er Jahren zeitweise die Landesanstalt leitete, und alle wurden hier zwischen 1936-1944 geboren.  

Rasch entspinnt sich ein interessierter Schriftwechsel. Fotos, Zeitungsartikel und Informationen werden ausgetauscht. Auch das Elternhaus findet sich wieder - in der unmittelbaren Nachbarschaft des Klinikgeländes - hübsch herausgeputzt und sehr gepflegt von den heutigen Bewohnern. 

Die Freude der Brüder reicht bis in die USA, denn der älteste Bruder lebt als emeritierter Professor in Ann Arbor/Michigan, spezialiert auf Neonatalogie und Kinderpneumologie.

Nun wollen die Brüder für das Museumszimmer Exponate zu ihrem Vater Wilhelm Roloff übermitteln - seine beiden Bücher zur Tuberkulose, einen Aufsatz, den er in Treuenbrietzen über Robert Koch als märkischen Landarzt in Niemegk geschrieben hat, und Fotos aus dieser Zeit. Wir freuen uns sehr darüber und bedanken uns herzlich!

Noch größer ist unsere Überraschung bei dieser Ankündigung: “Und dann noch dies: Wir möchten für das Zimmer gern Geld spenden”, schreibt Dr. Eckart Roloff. Kurze Zeit später gehen 500 Euro für das Projekt ein. Wir sind sprachlos über die unerwartet Großzügigkeit - und können damit fehlende Stücke beschaffen.  

Aus dem Schulprojekt ist ein generationen- und länderübergreifendes Vorhaben geworden - wunderbar!

26. September 2025: Vorbereitungen für den Audioguide und eine Überaschung

Historischer Lageplan 1927
Historischer Lageplan 1927

Erster Teff nach den Sommerferien - aus den fleißigen Neuntklässlern sind Zehntklässler geworden. Wir beginnen mit den Vorarbeiten für einen künftigen Audioguide zum Museumszimmer und zum Krankenhaus. Ein Teil der Gruppe fotografiert gesammelte Gegenstände, die erklärt werden sollen. Der andere Teil sieht sich im Klinikgelände nach historischen Eckpunkten um, macht Fotos und hört der Führung zu. 

Und es gibt unerwartete Unterstützung von weither mit einer Verbindung in die tiefe Geschichte des Krankenhauses …

16. Mai 2025: Aller guten Dinge sind Drei

Zum letzten Mal sichten wir Gegenstände im Keller und reinigen viele ausgewählten Stücke. Eine große, noch funktionstüchtige Personen-Sitzwaage wird ausprobiert und für die Aufarbeitung bereitsgestellt. Ebenso ein großer alter Medizinschrank. Am 23. Mai sollen sie aufgefrischt werden in der Schulwerkstatt.

Rückkehr aus der Werkstatt

14. März 2025

Die ersten restaurierten Möbelstücke kommen aus der Schulwerkstatt frisch getrichen zurück.
Außerdem wird zusammen mit Oberin i. R. Heidi Drescher und Lehrerin Kathrin Burmeister weiter fleißig gesichtet, gefragt, registriert und geräumt. Einige Bücher, Porträts und Wandbilder aus längst vergangenen Zeiten kommen hervor - leider ist der Zustand nicht mehr so gut. Ein ganz tolles Fundstück findet zum Schluss ans Licht: Eine elektrische Wanduhr von Siemens-Halske aus Ende der 1920er Jahre - ein Stück Originalausstattung der Treuenbrietzener Tuberkuloseanstalt. Und noch eine Überraschung: Heidi Drescher hat zwei antike 7-Falten-Hauben aufgearbeitet und steuert sie dem Projekt bei. 

Eine Stunde Heimatkunde

10. Januar 2025

Heute tauchen in die Geschichte und Gegenwart des Krankenhauses ein und unterhalten wir uns mal, wo hilfreiche Material- und Informationsquellen zu finden sind und besprechen Ideen, was wir zusammen im Projektrahmen bis 2026 machen können, z. B.  

  • Möbel aufarbeiten in den Schulwerkstätten für Holz und Metall (begonnen mit alten Stühlen)
  • in den Familien der Schüler nach Gegenständen fragen (Bücher, Geschirr, Lampen, Bettwäsche, Besteck etc.) und Informationen und historische Fotos/Unterlagen zusammentagen
  • historische Schwesterntracht nähen oder besorgen (z. B. DEFA-Fundus)
  • Führung(en) im Krankenhaus mit Blick auf Geschichte, Leben und Arbeiten früher, Gesundheitsarchitektur
  • verschiedene Berufsbilder eines Krankenhauses kennenlernen
  • Besuch in unserer Pflegeschule, Krankenhausapotheke, Technikabteilung, Physiotherapie
  • Grundriss der Einrichtung planen und techn. zeichnen
  • u.v.m.

"Wer will fleißige Handwerker sehn ..."

13. Dezember 2024

“… der muss zur Gesamtschule gehn.”

Das Aufarbeiten der ersten Schätzchen beginnt in der Holzwerkstatt der Gesamtschule Treuenbrietzen. Säubern, Schleifen, Streichen … so werden noch einige Stunden vergehen. 

Der geheimnisvolle Krankenhauskeller

Die Oberin i.R. (3.v.l.) erklärt den aufmerksamen Schülerinnen und Schülern unbekannte Gegenstände.

6. Dezember 2024

Heute wird das erste Mal ein abgelegener Kellerraum in Augenschein genommen. Seit Jahrzehnten gesammelte Gegenstände kommen ans Licht, werden erklärt, fotografiert, erfasst, auf Bauchbarkeit eingeschätzt und teilweise in die Holzwerkstatt der Schule mitgenommen. Sehr hilfreich mit ihrem Wissensschatz ist die Oberin im Ruhestand, Heidi Drescher. Sie hat die Sammlung vor Jahrzehnten begonnen und erklärt den Schülerinnen und Schülern, wozu die Gegenstände einst gebraucht wurden.  

Personen-Sitzwaage

Personen-Sitzwaage 

"Stumme Schwester" 

Medizinschrank / Vitrine 
Apothekergefäß

Apothekergefäß