Projekt 360 Grad-Pflege

Einsatz akademisch qualifizierter Fachkräfte

Ene Frau mit dunklen Haaren in einem gelben Pullover telefoniert.
Die Akademisierung verbessert die Pflegequalität und hebt das Image des Berufsbilds Pflege.

Akademisch qualifizierte Pflegefachkräfte sind in der stationären Langzeitpflege in Deutschland eher unüblich. Nicht so bei uns: Im Johanniterhaus Bremen wird in einem „360°-Pflege” genannten und von der Robert-Bosch-Stiftung geförderten Projekt erprobt, ob und wie der Einsatz akademisch qualifizierter Fachkräfte die Versorgungsqualität verbessern kann. Nach zwei Jahren ziehen die Beteiligten ein sehr positives Fazit.

„Wir haben ganz klar festgestellt: Die Akademisierung trägt zu einer Verbesserung der Versorgungsqualität bei und hebt außerdem das Image des Berufsbilds Pflege.”
Claudia Kewitz-Schubert, Einrichtungsleiterin
Zwei Pflegekräfte kümmern sich um eine ältere Dame, der der Blutdruck gemessen wird
Akademisch qualifizierte Pflegefachkräfte bringen einen anderen Blickwinkel mit.

Vanessa Kannenberg ist gelernte Krankenschwester und hat einen Bachelorabschluss in Pflegewissenschaften. Seit Mai 2020 füllt sie die neu geschaffene Stelle der akademisch qualifizierten Pflegekraft im Johanniterhaus Bremen aus. Wichtig für die Zusammenarbeit im Team multiprofessioneller Mitarbeitender mit verschiedenen Qualifikationen und Kompetenzen ist für sie: „Ich weiß nicht alles besser, aber ich bringe einen anderen Blickwinkel mit.”

Die akademisch qualifizierte Fachkraft ist an die Wohnbereichsleitung angegliedert und wird hinzugezogen, wenn beispielsweise eine hochkomplexe Pflegesituation auftritt. Sie lädt außerdem zu ethischen Fallbesprechungen, berät Pflegekräfte, Angehörige sowie Bewohnerinnen und Bewohner und schult Fachkräfte und Pflegehelferinnen und -helfer.

Die akademisch qualifizierte Fachkraft klärt Fragen mit wissenschaftlichem Hintergrund und recherchiert in der Fachliteratur, aber sie ist keine Theoretikerin. Die akademische Pflege ist praxisorientiert.