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27.12.2025 | Johanniter GmbH

Jahreslosung 2026

„Gott spricht: Siehe, ich mache alles neu!“ (Offenbarung 21,5)

Kennen Sie das „Vier-Ohren-Modell“ von Friedemann Schulz von Thurn? Jede Äußerung, so der Kommunikationspsychologe, enthält – ob man will oder nicht – stets vier Botschaften. Auch die Jahreslosung.

Da ist zunächst die reine Info: Gott macht alles neu. Sein Plan steht. Punkt. Dann gibt es den Appell: So hat Gott sich das nicht vorgestellt. Kriege. Hass und Gewalt. Zerstörung der Schöpfung. Wir Menschen haben Mist gebaut. Und Gott zieht die Reißleine. Denn er will eine neue Welt – ohne Leid, Schmerz und Tod. Er selbst wird abwischen alle Tränen, lautet sein Versprechen. Aber dafür müssen wir bereit sein.

Und dann sind da noch die Beziehungsebene und die Selbstoffenbarung Gottes: Gott sorgt sich, kümmert sich, hält uns Menschen unerschütterlich seine Treue. Seine Botschaft ist eine liebevolle Verheißung. Nicht wir Menschen müssen und sollen etwas leisten. Er – Gott selbst – macht. Für uns. Ganz einfach. 

Aber er tut es nicht mit einem Paukenschlag. Sondern leise: „Siehe“ – schau genau hin. Gott will uns die Augen öffnen für sein Wirken in der Welt, das uns auch im kollegialen Miteinander begegnet. Um offen für Neues zu sein, müssen wir manchmal allerdings Abschied nehmen von Altem. Dürfen wir loslassen, neue Freiheiten spüren und mutig noch unbekannte Wege gehen. Verlässlich mit Gott an unserer Seite. Weil er ein treuer, weil er ein liebender Gott ist. 

Daran will uns die Jahreslosung immer wieder erinnern, wenn sie uns durch die kommenden zwölf Monate begleitet. Ich wünsche uns allen ein gutes und gesegnetes 2026 voller Gottvertrauen, Zuversicht und hoffnungssturer Neugier, wenn „Gott spricht: Siehe, ich mache alles neu!“

Von Andrea Rose, Klinikseelsorgerin in den Johanniter-Ordenshäusern Bad Oeynhausen