Landkreis Nienburg: Johanniter übernehmen Verantwortung im Rettungsdienst
Der Landkreis Nienburg hat die Vergabe des Rettungsdienstes europaweit neu ausgeschrieben und die Entscheidung ist jetzt gefallen: Ab Januar 2026 übernehmen die Johanniter vom Ortsverband Landesbergen die Verantwortung für einen Rettungswagen in Warmsen
Zuständig für den Rettungsdienst im Landkreis Nienburg- aufgeteilt in drei sogenannte Lose, also Einsatzgebiete – sind der ASB für das Los 3, das DRK für das Los 1 sowie eine Bietergemeinschaft aus ASB und DRK für das Los 2. Beide Organisationen sind bereits dafür tätig und bleiben das auch für den Zeitraum 2026 bis 2031 (mit der Option, dass der Landkreis den Vertrag um zwei Jahre verlängert). Neu ist nun: Die Bietergemeinschaft aus ASB und DRK holt mit der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. – und damit den lokalen Ortsverband Landesbergen – die dritte große Hilfsorganisation vor Ort in ihr Los dazu. Die Tageszeitung Die Harke zitierte bei der offiziellen Bekanntgabe des Ausschreibungsergebnisses jüngst den Ersten Kreisrat Lutz Hoffmann: „Durch die Einbindung der Johanniter gewinnen wir zusätzliches Know-how und frische Impulse.“ Qualität, Erfahrung und Leistungsfähigkeit hätten bei dem Auswahlverfahren im Mittelpunkt gestanden.
Das ist die neue Rettungswache
Warmsen liegt im Südwesten des Landkreises Nienburg und grenzt an den Kreis Minden-Lübbecke. Das DRK bezog vor Ort Ende 2020 einen Neubau. An der Rettungswache sind zwei Rettungstransportwagen (RTW) stationiert. Einen 24-Stunden-RTW betreibt weiterhin das DRK. Die Johanniter vom OV Landesbergen übernehmen ab Januar 2026 als Nachunternehmen den zweiten Rettungswagen für 12-Stunden-Schichten und stellen dafür eine Crew mit Notfall- sowie Rettungssanitätern zusammen. „Auf diese Aufgabe freuen wir uns sehr“, betont der Landesberger Dienststellenleiter Markus Sudmann.
Und dies sind die sieben Rettungswachen-Standorte im Landkreis: Nienburg, Hoya, Steierberg, Warmsen, Rehburg, Stolzenau und Steimbke. Im März dieses Jahres vermeldete Die Harke, dass es im Landkreis Nienburg pro Jahr rund 29.000 Einsatzfahrten gebe. Dazu zählen Notfalltransporte, Fahrten der Notarzteinsatzfahrzeuge sowie qualifizierte Krankentransporte. Die Vergabe des Rettungsdienstes war geografisch in drei Lose aufgeteilt worden. Einmal die Stadt Nienburg samt Umland sowie der Bereich Rehburg-Loccum, Steimbke und Hoya. Warmsen zählt gemeinsam mit der Samtgemeinde Mittelweser (zu der auch die Gemeinde Landesbergen gehört) sowie mit Uchte, Weser-Aue und Steyerberg zum Losgebiet 2.
Für die Landesberger Johanniter ist die neue Aufgabe eine Bestätigung ihres langen Engagements vor Ort: Seit Jahren schon unterstützt der Ortsverband bei Einsatzspitzen des regulären Rettungsdienstes die Notfallversorgung im Landkreis. Im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz ist der OV Landesbergen ohnehin aktiv – und auch regional sehr geschätzt. Diese Erfahrung und die Leistungsbereitschaft der Landesberger mündet nun in einer neuen Mission.