28.07.2022 | Dienststelle Ortsverband Wunstorf-Steinhuder Meer

Rebecca Schamber und Rüdiger Kauroff besuchen Rettungswache

SPD-Politiker interessieren sich für die Belange im Rettungsdienst. Dabei ging es um Fachkräfte, Bagatell-Einsätze und die Vergabe von Rettungsdienstleistungen

Die Bundestagsabgeordnete Rebecca Schamber und der Landtagsabgeordnete Rüdiger Kauroff (beide SPD) besuchten zusammen die Rettungswache der Johanniter in Garbsen. Sie nutzten die Gelegenheit und informierten sich unter anderem über die Arbeitsbedingungen im Rettungsdienst. Dienststellenleiter Bernd Stühmann, Ortsbeauftragter Thomas Silbermann und Philipp Petzold als Teamleiter Rettungsdienst führten die Politiker durch die Rettungswache. Das Auffälligste für die Besuchenden: Die meiste Zeit bekamen sie weder Einsatzkräfte noch Einsatzfahrzeuge zu Gesicht. 

Die Wache in Garbsen gehört zu den Johanniter-Rettungswachen mit der höchsten Einsatzdichte. Dementsprechend fällt die Belastung der hochmotivierten Einsatzkräfte aus. „Da gibt es wenig Pausen“, stellte die Bundestagsabgeordnete Schamber fest. Ein Teil des Problems sind so genannte Bagatell-Einsätze, z.B. bei kleinen Schnittwunden, Verstauchungen…. Dies sind Einsätze, in denen Menschen zwar den Notruf gewählt haben, ihre Krankheitsbilder aber medizinisch nicht lebensbedrohlich sind. In solchen Fällen steht ein Rettungswagen mit entsprechend hoch qualifiziertem Personal während dieser Zeit nicht für Notfälle zur Verfügung. MdL Kauroff plädierte hier verstärkt für die Bekanntmachung der Rufnummer des Kassenärztlichen Notdienstes 116 117 sowie für eine Bündelung von 116 117 und der Notrufnummer 112, sodass Notrufe effizienter zugewiesen werden könnten. Er sprach sich außerdem dafür aus, die gesetzlichen Vorgaben zugunsten des sogenannten Notfallkrankentransportwagens zu verändern. Dieser ist das Bindeglied zwischen der klassischen Notfallrettung und dem qualifizierten Krankentransport und kommt dann zum Einsatz, wenn der gemeldete Notfall erkennbar kein Notfall ist.

Thema des Austausches war außerdem die dreijährige Notfallsanitäter-Ausbildung. „Wir haben hier eine erstklassige Lehrrettungswache, deren Auszubildende mit Bestnoten abschließen“, sagte Thomas Silbermann nicht ohne Stolz. Diese hohe Kompetenz in Lehre und letztlich dem Lernen könne man nicht anordnen. „Das Rettungswesen hat sich verändert und ist seit der Einführung des Notfallsanitäters fachlich auf einem hohen Niveau.“

Dienststellenleiter Stühmann freute sich über das Interesse der Abgeordneten. „Wir sind sehr froh über den Besuch und dankbar, dass sie sich die Sorgen und Probleme, die uns begegnen, anhören. Wir konnten viele Themen besprechen und unsere Sicht auf die Praxis darlegen.“ Eines dieser Themen ist für ihn die Bereichsausnahme im Rettungsdienst. Der jetzige Beauftragungsvertrag endet für alle Beauftragten am 31.12.2024, wobei die Region Hannover die Verträge um jeweils 2 x 2 Jahre verlängern kann. Bernd Stühmann hatte in diesem Punkt einen Wunsch: „Alle Beteiligten brauchen Planungssicherheit. Auch für die Mitarbeitergewinnung ist das enorm wichtig.“