Rettungsdienst: Johanniter starten an Neujahr in den ersten Einsatz
Notfallrettung: Landesberger Johanniter übernehmen mit neuem Rettungswagen und neuer Crew an der Rettungswache Warmsen ab 01. Januar 2026 eine neue Aufgabe im Landkreis Nienburg/Weser.
Der erste Einsatz ist geplant: Das neue Johanniter-Team der Rettungswache Warmsen im Süden des Landkreises Nienburg/Weser startet am Neujahrsmorgen (01. Januar 2026) Punkt sieben Uhr in seinen ersten Einsatztag. Dann beginnt für den Ortsverband Landesbergen, der den zugehörigen Rettungswagen betreibt, eine neue Mission für die Menschen im Landkreis. Schon jetzt sind die Weichen gestellt; die Crew um Teamleiter Oliver Klausen ist vollständig. Und die Landesberger Johanniter haben jetzt ihr frisch ausgebautes Einsatzfahrzeug vom Ausrüster in Sachsen-Anhalt abgeholt.
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Es ist Anfang Dezember, aber auf dem Hof des Schönebecker Unternehmens Ambulanz Mobile scheint die Sonne. Der Spezialist baut Einsatz- und Sonderfahrzeuge aus. Die Landesberger Johanniter haben dort ihren neuen Rettungstransportwagen (RTW) bestellt. Es ist ein Fahrzeug vom Typ Tigis N20 auf Basis eines VW-Crafter. Dienststellenleiter Markus Sudmann ist mit seinem Teamleiter Klausen sowie dem Fuhrparkbeauftragten Thomas Friedmann vor Ort. Sie nehmen den RTW in Augenschein. Er wird der zentrale Arbeitsplatz für die Einsatzkräfte sein, sobald sie zu Notfällen gerufen werden. Fahrstabil muss ein RTW sein, er muss Platz für lebensrettende Sofortmaßnahmen sowie genug Stauraum für Einsatz-, Diagnose- und Verbrauchsmaterial bieten. Blaulichthauben, Hochleistungs-LEDs, aber auch ein steuerbares Lichtambiente für das Innere kann der neue RTW vorweisen. Das Spezialfahrzeug wird mit seiner Crew ab dem ersten Januarmorgen im Einsatz sein; an 365 Tagen im Jahr.
Der Regionalverband Niedersachsen Mitte der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (JUH) betreibt in Schwarmstedt, Langenhagen, Hannover sowie Wunstorf und Garbsen fünf Rettungswachen. Zu ihm gehört auch der Ortsverband Landesbergen. Er hilft seit Jahren als zusätzliche Eingreifkomponente bei Einsatzspitzen des regulären Rettungsdienstes im Landkreis aus. Aber erst mit der Neuvergabe seiner drei Rettungsdienst-Lose – also der Einsatzgebiete – in diesem Jahr band der Landkreis Nienburg die Johanniter als dritte große Hilfsorganisation fest in seinen Regelrettungsdienst ein. Die Entscheidung fiel auf das Los 2 der Bietergemeinschaft ASB und DRK bis 2031; inklusive einer Verlängerungsoption durch den Landkreis um weitere zwei Jahre. Dort werden die Johanniter erstmals als Nachunternehmer in Warmsen tätig und stellen einen Rettungswagen inklusive Rettungskräften. Die Rettungswache selbst wird vom DRK-Kreisverband Nienburg/Weser betrieben. „Das wird ein gemeinschaftliches Arbeiten Hand in Hand“, betont Dienststellenleiter Markus Sudmann. Auch sein Teamleiter sieht das so: „Ich freue mich schon sehr auf die Zusammenarbeit“, sagt Oliver Klausen. Die neue Aufgabe würdigten auch zwei Vorstandsmitglieder des Regionalverbands: Katalin Soppart und Torsten Bierbrauer ließen es sich nicht nehmen, den ersten Rettungswagen für den Landkreis Nienburg gemeinsam mit den Landesberger Johannitern in Schönebeck in Empfang zu nehmen.
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Mit Oliver Klausen werden in Warmsen insgesamt fünf Rettungskräfte tätig; zwei Notfall- sowie drei Rettungssanitäter. Damit ist die Crew vollständig, lange vor dem Missionsstart. Für den Landesberger Klausen verkürzt sich die Arbeitsanfahrt im Vergleich zu jetzt erheblich. Die wohnortnahe Landrettung, aber auch die Verantwortung für feste Tagschichten – immer von sieben bis 19 Uhr – sind gute Gründe für schnelle und qualifizierte Bewerbungen. Mit Oliver Klausen hat das neue Team zudem eine erfahrene Leitung an Bord: Er ist bereits seit 1987 bei den Johannitern. Er arbeitet seit seinem Zivildienst im Rettungswesen und ist seit 2012 an der Langenhagener Rettungswache für die JUH als Notfallsanitäter im Einsatz. Als Helfer unterstützt er zudem die Landesberger Johanniter seit vielen Jahren bei ihren ehrenamtlichen Missionen und verstärkte unter anderem im Sommer das Sanitätsteam beim LARP-Festival „Conquest of Mythodea“ in Brokeloh.
Wie es jetzt weitergeht? „Jetzt statten wir unseren RTW mit allem Material aus, das wir brauchen. Die vielen Schubläden waren ja noch leer“, sagt Teamleiter Klausen. Verbrauchsmaterial, Diagnosegeräte und vieles mehr werden sorgfältig installiert oder verräumt. Auch an der Rettungswache selbst richten sich die Johanniter noch ein. Mittelfristig wollen sie dort auch die praktische Ausbildung von Notfallsanitäterinnen und -sanitätern ermöglichen. Alle Johanniter-Wachen bieten Ausbildungsplätze an und arbeiten dafür mit der Johanniter-Akademie in Hannover zusammen. Das ist aber noch Zukunftsmusik. Jetzt bereiten sich die Johanniter erst einmal auf ihren ersten Schichtbeginn vor; am Neujahrsmorgen um sieben Uhr.