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13.02.2024 | Dienststelle Ortsverband Hildesheim

Willkommenskurs in der Notunterkunft Hildesheim

Johanniter haben Geflüchteten erste Grundlagen der deutschen Sprache und des Zusammenlebens in unserem Land vermittelt

Die Johanniter haben in der Notunterkunft auf dem Schützenplatz in Hildesheim für die Bewohner einen „Willkommenskurs“ durchgeführt. Bereits kurz nach der Ankunft der ersten Geflüchteten wünschten diese sich so schnell wie möglich erste Sprachkenntnisse zu lernen und zu erfahren was für ein gutes Zusammenleben in Deutschland wichtig ist. Mitarbeitende des Betreuerteams der Johanniter entwickelten daraufhin einen niederschwelligen „Willkommenskurs“ in Eigenregie. Der Kurs startete Mitte Dezember und umfasste ein bis zweimal in der Woche je eineinhalb Stunden. 

Um Grundkenntnisse der deutschen Sprache zu vermitteln, brachten die Betreuenden Samira Bagheri und Abdurraham Icyer den Geflüchteten unter anderem die richtige Aussprache der Laute bei, indem sie kleine Geschichten erzählten und einzelne Sätze von den Teilnehmern wiederholen ließen. Dies gelang nicht immer auf Anhieb, wie Samira Bagheri berichtet: „Insbesondere das „o“ oder auch Worte mit „sch“ kommen in den Landessprachen nicht vor, die Geflüchteten kennen diese Laute überhaupt nicht – das machte es schwieriger“, so Samira Bagheri.

Außerdem standen Grundlagen wie zum Beispiel die Zahlen bis 50, Farben oder auch die verschiedenen Körperteile auf dem Lehrplan, um bei einem Notfall besser deutlich zu machen, welche Beschwerden vorliegen.

Zur Freude der Kursleitenden lernten die Teilnehmer nach den Stunden regelmäßig selbstständig weiter. Samira Bagheri und Abdurraham Icyer, beide selbst vor Jahren nach Deutschland geflüchtet, standen im Anschluss für Fragen zur Verfügung. „Wie stelle ich mich vor? Wie gehe ich über eine Ampel? Wie desinfiziere ich mir die Hände? Wie kann ich mir eine Fahrtkarte kaufen?“ - dies waren nur einige der Fragen, die beantwortet und so gelehrt worden sind.

Mit 26 Teilnehmern wurde der Kurs gestartet, bedingt durch Transfers der Geflüchteten in Gemeinden, schlossen Anfang des Monats insgesamt zwölf Geflüchtete den Kurs vollständig ab und hielten stolz ihr Zertifikat in ihren Händen. 

„Wir sind froh, den Geflüchteten dieses Angebot hier anbieten konnten, um sie auf ihre ersten Schritte in Deutschland vorzubereiten, das ist nicht selbstverständlich. Noch dazu zwei motivierte Mitarbeitende, die sich dazu freiwillig gemeldet haben – besser geht es nicht!“, so Jens Meyer, Einrichtungsleiter.