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21.02.2022 | Dienststelle Ortsverband Cloppenburg

Mit Herz und Einfühlungsvermögen

Bürgermeister Sibbel übernimmt Schirmherrschaft des Ambulanten Hospizdienstes in Löningen

Von links: Hospizbegleiterin Ruth Tanklage, Bürgermeister Burkhard Sibbel, Koordinatorin Carmen Willen und Petra Janssen, Fachbereichsleitung Ambulante Hospizdienste der Johanniter.

Der ambulante Hospizdienst der Johanniter in Löningen hatte Besuch in seinen frisch renovierten Räumen am Gelbrink 2. Bürgermeister Burkhard Sibbel (Unabhängige für Löningen, UfL) tauschte sich zwei Stunden intensiv mit dem Hospizteam aus. Koordinatorin Carmen Willen begrüßte Bürgermeister Sibbel und stellte den ambulanten Dienst vor. Ein Teil der ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen und -begleiter berichtete über ihre Erfahrungen und Aufgaben. Sibbel würdigte den Einsatz der Ehrenamtlichen und hat sich bereit erklärt, die Schirmherrschaft für den Hospizdienst der Johanniter zu übernehmen. Aus eigener Erfahrung berichtete er, wie schnell sich Lebenssituationen ändern können und wie hilflos Angehörige diese Situationen erleben.

Hospizbegleiterinnen und -begleiter sind Menschen unterschiedlicher beruflicher Herkunft, die Sterbebegleitung und Sterben als natürlichen Teil des Lebens sehen und entsprechend unterstützen. Eine von ihnen ist Ruth Tanklage, die nach Abschluss des Qualifizierungskurses „Ehrenamt in der Hospizarbeit“ im Januar von ihren Beweggründen erzählte, die sie zur Hospizbegleitung geführt haben und wie ihre Erfahrungen im Kurs waren. Von vielen Menschen wird das Begleiten von schwerkranken und sterbenden Menschen als schwere Aufgabe gesehen – so sehen es die ehrenamtlichen Hospizbegleiterinnen nicht. „Jede Begleitung ist individuell. Wir stellen uns auf jede Situation ein und gehen behutsam vor, sind da, wenn wir gebraucht werden, und bleiben ansprechbar, wenn gerade keine Unterstützung gebraucht wird. Und aus jeder Begleitung nehme ich eine große Dankbarkeit der Menschen mit – mein Helfen erfüllt mich sehr“, sagte Ruth Tanklage.

Positiv überrascht war Sibbel von der Vielfalt der Aufgaben eines ambulanten Hospizdienstes. Zum Aufgabenspektrum des Hospizdienstes gehören die individuelle Beratung und Begleitung von Patienten, die mit einer schweren Erkrankung zurechtkommen müssen, die Beratung für Angehörige, die ihnen nahestehenden Menschen einen würdevollen und achtsamen letzten Lebensabschnitt ermöglichen wollen, sowie Seminare, Veranstaltungen und Fortbildungen zum Thema Sterbebegleitung für Interessierte oder zur Vorbereitung auf eine persönliche Begleitung in der eigenen Familie oder dem nahen Umfeld. Abschließend wünschte Bürgermeister Burkhard Sibbel den Anwesenden viel Kraft für die anspruchsvolle Tätigkeit im Ehrenamt.
 
Der ambulante Hospizdienst der Johanniter ist seit mehr als zehn Jahren in Löningen da, um Menschen im Umgang mit dem Sterben zu unterstützten und zu begleiteten. Die Begleitung kann zuhause, in Pflegeeinrichtungen oder im Krankenhaus erfolgen. Als Teil eines Netzwerkes von ambulanten Hospizdiensten im Landkreis Cloppenburg kann der Hospizdienst auf eine gute Vernetzung mit Hausärzten, Pflegediensten, Sozialdiensten, Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Pflegestützpunkt, Palliativ-Stationen oder stationären Hospizen zurückgreifen. Nach dem Tod eines Angehörigen oder Nahestehenden können auch Angebote zur Trauerbegleitung angenommen werden. So findet an jedem 2. Sonntag im Monat von 15 bis 17 Uhr ein Trauercafé statt, das nächste am Sonntag, 13. März. Hier können sich Menschen mit einer Trauererfahrung austauschen und miteinander ins Gespräch gehen – wobei das Thema Trauer nicht im Mittelpunkt stehen muss. Die Beratung und Begleitung durch den ambulanten Hospizdienst ist kostenfrei.

Carmen Willen leitet den ambulanten Hospizdienst in Löningen seit mehr als einem Jahr als Koordinatorin und Palliative-Care-Fachkraft. Sie wird in der Arbeit unterstützt von mehr als zehn ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich in der Stadt Löningen und Umgebung in der ambulanten Hospizarbeit engagieren. „Wir begleiten Menschen, unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit, Weltanschauung, Nationalität oder der Erkrankung der Hilfesuchenden. Wir übernehmen dabei keine Aufgaben der Pflegedienste wie Grund- oder Behandlungspflege. In der Begleitung berücksichtigen wir Menschen ganzheitlich mit ihren physischen, psychischen, sozialen und spirituellen Erwartungen“, sagt Carmen Willen.
 
Weitere Freiwillige für die Hospizarbeit sind willkommen
Alle ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind durch spezielle Seminare und Schulungen für die Begleitung kranker Menschen in ihrer letzten Lebensphase und deren Angehörigen und Zugehörigen in besonderem Maße qualifiziert worden, werden regelmäßig und professionell begleitet und unterliegen der Schweigepflicht. Weitere Freiwillige für die Hospizarbeit werden gesucht. Der nächste Qualifizierungskurs beginnt im Oktober 2022, Anmeldungen nimmt der Hospizdienst entgegen.