FSJ-Porträt Liliana Paroli

Ein Freiwilliges Soziales Jahr im Bereich Johanniter-Jugend

Hat viele Veranstaltungen der Johanniter-Jugend vorbereitet und begleitet: Liliana Paroli

Liliana, warum hast du dich für ein FSJ entschieden?
"Ich wusste nach der Schule nicht, in welche Richtung ich gehen soll. Lieber ein Studium, eine Ausbildung, ein Jahr als Au-pair, ein Work & Travel oder doch ein FSJ? Ich habe mich dann für ein FSJ entschieden, damit ich mich noch nicht sofort nach der Schule für eine Ausbildung oder ein Studium entscheiden muss und mich vorerst in der Praxis beruflich orientieren kann. Im FSJ wollte ich die Berufswelt kennenlernen und erste Erfahrungen im Bereich der sozialen Arbeit machen. Der soziale bzw. pädagogische Bereich hat mich schon immer interessiert, da ich mich gerne mit Menschen beschäftige, ihnen gerne helfe und mich für die Gesellschaft engagieren möchte. Wichtig war mir aber auch, dass ich mich persönlich weiterentwickeln kann."

Warum gerade bei den Johannitern?
"Die Johanniter sind mir von Bekannten empfohlen worden: Mir hat gefallen, dass die Johanniter ein gemeinnütziger und werteorientierter Verband sind. Beim Recherchieren im Internet bin ich dann auf die vielfältigen FSJ-Angebote gestoßen: Man hat hier die Möglichkeit, Einblicke in die verschiedensten sozialen oder pädagogischen Einsatzgebiete zu bekommen, zum Beispiel im Rettungsdienst, in der Jugendarbeit, im Fahrdienst, in der Erste-Hilfe-Ausbildung, in den Kitas etc. So erhält man einen breitgefächerten Eindruck. Außerdem bieten die Johanniter gute Arbeitsbedingungen für FSJler: zum Beispiel einen eigenen Arbeitsplatz, freundlichen Umgang miteinander, Ermäßigung der HVV-Karte und so weiter. Die große Anzahl an ehrenamtlichen Johannitern spricht natürlich auch für den Verband und hat mich neugierig gemacht."

In welcher Johanniter-Einrichtung hast du gearbeitet?
"Ich war in der Landesgeschäftsstelle Nord in Hamburg im Bereich Johanniter-Jugend (JJ) eingesetzt, die ersten Monate in Altona und dann in Hammerbrook. Ich konnte jedoch auch in andere Bereiche reinschnuppern, wie z.B. in die Buchhaltung, in den Bereich Marketing/Kommunikation, in die Erste-Hilfe-Ausbildung und in die Logopädie und Ergotherapie Praxis in Winterhude."

Und was waren deine Aufgaben?
"In erster Linie war das die Unterstützung der Landesjugendleitung in allen Belangen. Dazu gehörte vor allem die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Veranstaltungen, Maßnahmen und Aktionen der Johanniter-Jugend, die Betreuung von Kindern und Jugendlichen auf den Veranstaltungen und Freizeitmaßnahmen der JJ - auch mit Übernachtung vor Ort - und die Teilnahme an JJ-Veranstaltungen und Versammlungen im Landesverband oder auf Bundesebene. Regelmäßig habe ich mich auch mit den Regionaljugendleitungen ausgetauscht und diese in ihrer Arbeit unterstützt, wo es ging. Natürlich gehört auch ein bisschen Verwaltungsarbeit dazu oder das Beschaffen von Materialien, wie etwa Give-aways, Weihnachtskarten oder sonstige Utensilien und Unterlagen, die gerade benötigt werden."

Was hat dir besonders Spaß gemacht und was hat dich besonders geprägt?
Die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen aus der JJ ist sehr vielseitig und abwechslungsreich. Ich bin sehr froh, dass ich mich mit der Landesjugendleitung auf Anhieb gut verstanden habe und einer guten Zusammenarbeit von Anfang an nichts im Wege stand - das erleichtert die Arbeit enorm. Viel Freude hat mir die Veranstaltungsplanung bereitet. Bei all meinen Tätigkeiten haben mir die Johanniter viel Gestaltungsfreiheit gelassen, das fand ich gut. Wertvoll für mich war auch, dass ich an so vielen Veranstaltungen, Lehrgängen oder Seminaren in anderen Verbänden der Johanniter-Unfall-Hilfe teilnehmen konnte und somit andere Städte und Mitarbeiter kennenlernen durfte.

Im Rahmen meines FSJ habe ich auch den Lehrgang zum Sanitätshelfer absolviert. Das hat mir viel Spaß gemacht und ich habe gemerkt, dass mich der medizinische Bereich sehr interessiert.

Besonders geprägt hat mich, dass ich von Anfang an selbstständig und eigenverantwortlich arbeiten konnte. Ich habe viel über mich selbst gelernt und einige meiner Stärken und Schwächen besser kennengelernt. Durch die vielen Veranstaltungen und Seminare, an denen ich teilgenommen habe und bei denen ich niemanden kannte, habe ich gelernt, offener und selbstbewusster fremden Menschen gegenüber zu treten. Das wird mir auf jeden Fall in Zukunft helfen. Natürlich hat mich auch meine Vorgesetzte Helena Hasenkamp geprägt: Sie hat mich persönlich während der gesamten Zeit unterstützt und gefördert und ich durfte viel von ihr lernen."

Von welchen Erfahrungen kannst du auch in der Zukunft profitieren? Zum Beispiel im Beruf oder Studium?
"Ich habe gelernt, sehr selbstständig zu arbeiten und zu planen und dabei Verantwortung zu übernehmen. Das ist im Berufsleben, aber auch im Studium relevant. Die pädagogischen Seminare haben mir gezeigt, wie ich mich vor einer Gruppe am besten verhalte und wie der Umgang mit verschiedensten Menschen am besten gelingt - sehr hilfreich. Natürlich werde ich auch von meiner persönlichen Weiterentwicklung in Zukunft profitieren. Und nicht zuletzt ist das Erste-Hilfe-Wissen aus meinem Sanitätshelferkurs im Leben grundsätzlich sehr von Vorteil!"

Hat dein FSJ Auswirkung auf deine Berufs-/Studiumswahl?
"Vielleicht ein bisschen. Ich weiß zumindest jetzt viel mehr über die Arbeitswelt als noch vor einem Jahr und gehe viel selbstbewusster an die Zukunft heran. Und ich weiß, was ich nicht machen möchte. Alles andere lasse ich erst einmal noch offen."

Warum würdest du deine FSJ-Stelle weiterempfehlen?
"Die FSJ-Stelle in der Johanniter-Jugend des Landesverbands Nord kann ich jedem weiterempfehlen, der sich eine abwechslungsreiche, verantwortungsvolle, selbstständige und flexible Arbeit mit Kindern und Jugendlichen vorstellen kann. Es ist toll, mit ehrenamtlichen Jugendlichen zusammenzuarbeiten, da sie ihre Zeit freiwillig und aus eigener Lust in die Johanniter-Jugend investieren und meistens mit viel Engagement dabei sind. Wer Lust hat, kann sich im Rahmen des FSJ auch zum Jugendgruppenleiter ausbilden lassen und an der einwöchigen Jugendgruppenleiter-Grundausbildung teilnehmen, zum Beispiel, wenn man auch später mit Kindern und Jugendlichen arbeiten möchte. Außerdem bietet das FSJ die Möglichkeit, in verschiedene Bereiche reinzuschauen und sich auszuprobieren. Mir hat es viel Spaß gemacht, mit jungen Menschen in Kontakt zu treten und gemeinsam Aktionen und Maßnahmen zu gestalten und zu erleben - ich würde es auf jeden Fall wieder tun."