Ronny Memmert, Quereinsteiger im Pflegedienst Lübeck

„Es macht immer noch so viel Spaß wie am ersten Tag“

Ronny Memmert arbeitet seit 2011 im Ambulanten Pflegedienst bei den Johannitern in Lübeck.

Ronny Memmert arbeitet seit 2011 im Ambulanten Pflegedienst bei den Johannitern in Lübeck. Der 45-Jährige hat sich vor 24 Jahren für den Pflegeberuf entschieden: Der gelernte Maurer hat die Maurerkelle gegen Wundverband und Medikamentendose getauscht und die Entscheidung nie bereut. Im Interview erzählt er von seinem Werdegang.


Was haben Sie gemacht, bevor Sie im Pflegedienst gearbeitet haben?
„Bevor ich in der Pflege gearbeitet habe, hatte ich als Maurer gearbeitet.“

Das ist ja ein ungewöhnlicher Berufswechsel. Warum haben Sie sich für eine Arbeit im Bereich Pflege entschieden?
„Das kam eher zufällig. Meine damalige Freundin machte zu der Zeit eine Ausbildung zur Krankenschwester, und als Maurer sollte ich über die Winterzeit arbeitslos werden. Also bin ich einfach in ein Pflegeheim gegangen und habe gefragt, ob ich dort ein Praktikum absolvieren kann. Da war ich gerade Anfang 20, und seitdem bin ich im Bereich Pflege tätig.Mittlerweile bin ich bei den Johannitern sogar selbst Praxisanleiter und damit für unsere Auszubildenden oder Praktikanten im Pflegedienst zuständig.“

Wie sind Sie auf Ihre neue Tätigkeit in der Pflege vorbereitet worden?
„Ich wurde ganz gut vorbereitet. In meinem Praktikum im Pflegeheim habe ich angefangen, ältere Leute zu baden. Und dann wurde ich langsam von den anderen Pflegekräften in die Pflege eingearbeitet und habe Schritt für Schritt immer mehr gelernt, was die Bewohnerinnen und Bewohner brauchen.“

Wie haben Sie den Quereinstieg empfunden, besonders in der Anfangsphase? War es eine große Umstellung?
„Es war zwar eine große Umstellung von meinem vorherigen Beruf, statt auf der Baustelle draußen jetzt so nah mit den älteren Menschen zu arbeiten, aber ich habe mich von Anfang an richtig wohl gefühlt und deswegen hatte ich keine Probleme.“

Was sind Ihre Aufgaben im Pflegedienst?
„Meine Aufgaben sind es, Medikamente zu stellen, Wunden zu versorgen und alles, was in der Pflege so anfällt. Dazu zählt die Körperpflege genauso wie Gespräche mit den älteren Menschen zu führen.“

Und was mögen Sie an Ihrem Beruf besonders?
„Ich mag alles an meinen Tätigkeiten. Aber besonders mag ich den guten Zusammenhalt bei uns im Team des Ambulanten Pflegedienstes. Da arbeite ich nun auch schon seit über elf Jahren.“

Was würden Sie anderen Menschen empfehlen, die eine neue berufliche Perspektive suchen?
„Ich würde empfehlen, es einfach zu versuchen, um zu schauen, ob es jemandem liegt oder nicht. Da kann man ja nichts falsch machen. Und wenn es einem nicht liegt, kann man etwas Anderes ausprobieren. Ich arbeite schon seit 24 Jahren in der Pflege, und ich muss sagen, es macht immer noch so viel Spaß wie am ersten Tag. Das hätte ich nie herausgefunden, wenn ich es nicht einfach gemacht hätte.“