21.05.2022 | Dienststelle Ortsverband Delmenhorst

Aus Delmenhorst über Ahlhorn in die Ukraine

Johanniter bereiten Hilfstransport vor – Krankenwagen und medizinische Hilfsgüter nach Anforderungsliste

Unmittelbar vom Krieg betroffen ist Kamianka-Buzka, eine Stadt im Westen der Ukraine nördlich von Lwiw, zwar nicht. Doch auch dort sind die Folgen deutlich zu spüren. Zahlreiche Flüchtlinge sind in der Stadt, darunter Verletzte von Kampfhandlungen und Angriffen auf die Zivilbevölkerung, die Versorgungslage ist schlecht. Es fehlt am nötigsten. In ihrer Not hat Kamianka-Buzka ein Hilfeersuchen an ihre polnische Partnergemeinde Supraśl gesandt. Die wiederum fragte bei ihrer deutschen Partnergemeinde um Unterstützung: Großenkneten im Landkreis Oldenburg. Erbeten wurden vor allem medizinische Hilfsmittel, darunter blutstillende Schwämme und Verbände, Mullbinden, Rettungsdecken, Brandwundenverbände, Desinfektionsmittel, Antiseptika, Tourniquets und vieles mehr. Aber auch ein Krankenwagen steht auf der Liste. Die Gemeinde Großenkneten bat ihrerseits die Johanniter um Unterstützung. Und die helfen. Der Krankenwagen wird vom Ortsverband Wittmund zur Verfügung gestellt, die medizinischen Güter wurden aus dem Bestand der Regionalbereitschaft Weser-Ems genommen, der im Logistiklager der Johanniter-Unfall-Hilfe in Delmenhorst eingelagert ist. Jetzt packten Christian Gallikowsky, Gruppenführer der ehrenamtlichen Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG) des Ortsverbands Ahlhorn, zusammen mit Saskia Matzat, Gruppenführerin der Logistikgruppe des Ortsverbands Delmenhorst, die Lieferungen zusammen. Was fehlt, hat die Zentrale Beschaffung des Johanniter-Regionalverbands Weser-Ems eingekauft. Alle Medizingüter und auch der Krankenwagen werden der Ukraine kostenlos zur Verfügung gestellt und sind durch Spenden finanziert. Die Gemeinde Großenkneten übernimmt die Spritkosten für den Transport und eventuelle Übernachtungskosten.

In Ahlhorn werden die Medizingüter zurzeit auf insgesamt acht bis zehn Paletten gepackt und dann mit einem Lkw, dem Krankenwagen und zwei Begleitfahrzeugen mit Mannschaften im Konvoi nach Supraśl gebracht. Polnische Freiwillige bringen die Hilfsgüter und den Krankenwagen weiter nach Kamianka-Buzka. „Für uns ist es selbstverständlich, dass wir helfen“, betont Michael Schäfer, Dienststellenleiter des Ortsverbands Ahlhorn. „Es ist gut, dass wir eine konkrete Anforderungsliste bekommen haben, weil wir so genau wissen, was dort unmittelbar gebraucht wird.“ Dank der engen Kontakte der Johanniter-Verbände in Weser-Ems war es möglich, so schnell alle geforderten medizinischen Hilfsgüter zusammen zu bekommen. Nächste Woche startet der Konvoi nach Polen. Geplant ist, dort bereits am Mittwoch Krankenwagen und Medizingüter übergeben zu können.