11.08.2025 | Regionalgeschäftsstelle Oldenburg

Band der Freundschaft zwischen Nordsee und Mittelmeer

Johanniter aus Weser-Ems auf Besuch bei Geschwisterorganisation St. John auf Malta

Wenn der Austausch der Jugend Kern jeder Freundschaft ist, dann wurde in diesem Sommer ein festes Band zwischen Johannitern aus Malta und Norddeutschland geknüpft: Jugendgruppenleitende und an Jugendarbeit interessierte Helfende der Johanniter-Unfall-Hilfe aus dem Regionalverband Weser-Ems verbrachten eine Woche zwischen dem 7. und 14. Juli an einem prägenden Ort in der Geschichte der Johanniter: Malta. Wegen der engen Verknüpfung der Insel mit der Johanniter-Geschichte wurde der Besuch bei der Geschwisterorganisation dort ins Auge gefasst. Schon im Frühjahr hatte eine Delegation den Besuch vorbereitet und Malta besucht. Doch die Delegation der Johanniter-Jugend wandelte nicht nur auf den Spuren der Vergangenheit, sondern tauschte sich vor allem mit der Jugend der St. John Ambulance and Rescue Malta im Rahmen des Förderprogramms Erasmus+ aus. Die europäische Gemeinschaft und ihre Werte, unterschiedliche Konzepte der Jugendarbeit in den beiden Ländern und humanitäre Hilfe gehörten neben gemeinsamen Übungen im Bereich Rettungsdienst zu den großen Themen, über die sich die Johanniter austauschten und einander wertvolle neue Perspektiven aufzeigt, beziehungsweise miteinander entwickelten. „Man hat gemerkt, dass vieles gleich ist, sowohl bei den Organisationen untereinander, als auch im Vergleich der beiden EU-Staaten, nur in Details der Ausführung Unterschiede bestehen“ sagt Axel Ebbecke, Mitglied der Regionaljugendleitung Weser-Ems. 
24 Helfende aus den Ortsverbänden Garrel, Emden, Wiesmoor, Delmenhorst, Osnabrück, Cloppenburg, Nordenham, Oldenburg, Ahlhorn und des Regionalverbandes Weser-Ems, darunter Regionalvorstand Dieter Meyer und Mitglieder der Regionaljugendleitung machten sich von Oldenburg über die Flughäfen Bremen und Frankfurt auf den Weg nach Malta. Die Insel erreichten sie nachts. Trotz wenig Schlaf war der nächste Tag prall gefüllt. Nach der Besichtigung des Fort Madliena lernten die Nordlichter die maltesischen Kadets, so werden dort die jugendlichen Helfenden genannt, kennen. Nach einem Kennenlernspiel stellten sich die beiden Geschwisterorganisationen einander vor, inklusive Geschichte und den verschiedenen Tätigkeitsfeldern, wie soziale Dienste, Kitas, Hausnotruf, Pflege, Rettungsdienst, Johanniter Jugend, Sanitätsdienste und Katastrophenschutz. Nach einer angeregten Diskussion über die gemeinsamen Werte innerhalb der EU ließen die Jugendlichen den Abend gemeinsam mit einem Ausflug ans Meer ausklingen. 
Tags drauf tauchten die Norddeutschen in die Johanniter-Geschichte ein und besuchten in Maltas Hauptstadt Valletta die St. John Co-Cathedral, eine überaus eindrucksvolle Ordenskirche, und den Palast der Großmeister sowie die Festungsanlagen inklusive traditionellem Kanonenfeuer. An Tag vier stellte ein Vertreter des European Migration Network Malta die Flüchtlingssituation im Lande vor - der Besuch war auf Vermittlung der Niederlassung des Informationsnetzwerks Europe Direct zustande gekommen - und die Gruppe tauschte sich über das Engagement ihrer Verbände in der Flüchtlingsarbeit aus. Die jungen Leute erarbeiten gemeinsam Vorschläge für weitere Entwicklungen in diesem Bereich. Im Anschluss kam es zu einer Begegnung mit einer Vertreterin von Eurodesk, einem weiteren europäischen Netzwerk, das sich auf Lern-und Teilhabe-Möglichkeiten junger Menschen in Europa spezialisiert hat. An Tag fünf standen gemeinsame Übungen im Bereich Rettungsdienst mit Fallbeispielen auf dem Stundenplan und ein Austausch über die verschiedenen Konzepte in der Jugendarbeit. Der nächste Tag war deutlich entspannter. Die Delegation war auf eine Poolparty eingeladen. Am Abend tauschten die Johanniter beider Nationen Geschenke bei einem gemeinsamen Barbecue aus. Am letzten Tag packten die Johanniter im Rahmen einer Umweltaktion noch einmal richtig mit an bei Garten- und Renovierungsarbeit für die Pflege von Fort Madliena, einer Festung aus dem 19. Jahrhundert, in der die Gruppe während ihres Aufenthalts untergebracht war. Den Abschluss bildeten eine Bootstour und eine Abschlussfeier am Abend. Das Fazit von Axel Ebbecke fällt kurz, knapp und sehr positiv aus: „Es war ein großes Abenteuer.“ Regionalvorstand Dieter Meyer ergänzt: „Insbesondere waren wir von der Herzlichkeit beeindruckt, mit der uns die Gastgebenden begegnet sind; die Gegeneinladung ist ausgesprochen.“