Besonderheit in Hessen: Das doppelte Dual-Use-System der Johanniter Luftrettung
Bereits seit dem Jahr 2000 ist die Johanniter Luftrettung (JLR) in Hessen mit der Bereitstellung des medizinischen Personals für einen Intensivtransporthubschrauber (ITH) betraut.
Seit 2003 ist sie durch das Land Hessen beauftragt, luftgebundene Intensivtransporte durchzuführen und hat im Jahr 2014 neben Reichelsheim einen weiteren ITH-Standort in Gießen in Betrieb genommen.
Durch die Beauftragung eines Intensivtransporthubschraubers inklusive Ergänzungs- und Verstärkermaschine stellt die Johanniter Luftrettung an den Standorten in Gießen und Reichelsheim (Wetterau) ein besonders flexibles Dual-Use-System dar: „Christoph Gießen“ und „Christoph Mittelhessen“ können jegliche Intensivtransporte leisten sowie bei Bedarf auch für Notfalleinsätze alarmiert werden. Die Flugmuster sind mit ihren jeweiligen Spezifikationen so ausgestattet, dass alle denkbaren Einsatzszenarien abgedeckt werden können. Dazu zählen insbesondere hochkomplexe medizinische Transporte. Die Verstärkermaschine in Reichelsheim bietet zudem Vorteile, wie eine deutlich größere Reichweite und Zuladekapazität, höhere Geschwindigkeit sowie eine größere Kabine. Somit ist es uns möglich, Patienten aller Gewichtsklassen – vom kleinsten und leichtesten Säugling bis hin zu den größten und schwersten – sicher, zuverlässig und unabhängig von Größe, Gewicht und Krankheitsbild des Patienten – zu transportieren.
Die Johanniter Luftrettung übernimmt in Hessen alle luftgebundenen Spezialtransporte. Darunter fallen Verlegungen mit dem Infektionsschutztransportsystem IsoArk, Transporte von Patienten bis 350 kg Körpergewicht, Inkubator- und ECMO-Transporte. Mit dem Luftrettungszentrum in Gießen und dem Standort in Reichelsheim kann die Johanniter Luftrettung mit ihrer in Deutschland einzigartig aufgestellten Flotte auf jede Anforderung ideal reagieren.
Die ITH in Gießen (24/7, 365 Tage im Jahr) und Reichelsheim (12-Stunden-Betrieb, 365 Tage im Jahr) werden von Kliniken für Sekundärtransporte, d. h. Intensivverlegungen, wie auch von Leitstellen zu Primäreinsätzen angefordert. Die Luftrettungsstation am Flugplatz Reichelsheim mit Christoph Mittelhessen wird in der Regel mit einer H 155 B1 betrieben, alternativ mit einer AS 365 N3. Das Luftrettungszentrum Gießen mit Christoph Gießen wird einer H 145 D3 betrieben.
Auch benachbarte Bundesländer nutzen die ITH der Johanniter Luftrettung für Intensiv- und Sondertransporte, insbesondere in der Nacht.