„Damit keiner frieren muss!“ Kita-Kinder bringen ihre Spende beim Kältehilfebus vorbei
250 Euro hatten Kinder und Eltern der Kita Börgerstraße in Hannover für die Johanniter-Kältehilfe gesammelt. Das Geld wurde nicht einfach überweisen. Die Kinder machten sich auf den Weg und lieferten Scheine und Münzen direkt ab - Ehrensache!
Dick eingemummelt und gut versorgt mit Proviant im Rucksack machten sie sich auf den Weg. 13 Kinder und zwei Erzieherinnen von der Johanniter-Kita Börgerstraße starteten Anfang dieser Woche in Bemerode zu einem Ausflug. Ihr Ziel war die Dienststelle der Johanniter am Kabelkamp im Norden Hannovers. Im Gepäck hatte die Gruppe neben Frühstücksboxen auch einen Umschlag mit 250 Euro.
„Das Geld haben unsere Kinder und ihre Familien bei der Sankt-Martins-Feier gesammelt“, erzählten die zwei Erzieherinnen Sabine Milkau und Kristina Nesterov. Schnell war nach dem Fest gemeinsam beschlossen worden, dass der Kältehilfebus die Spende bekommen soll. Dessen Koordinator Michael Jakobson freute sich sehr über die Nachricht und zögerte keinen Moment, natürlich sei ein Besuch der Kinder beim Bus möglich.
Dienstag, 10.30 Uhr. Michael Jakobson empfängt die Kinder und ihre Erzieherinnen und lädt sie zu einer Besichtigung der Dienststelle ein. Als erstes geht es in die große Küche, wo in der Winterzeit von der Johanniter-Verpflegungsgruppe jeden Montag, Mittwoch und Freitag gekocht wird, um bedürftige Menschen in der Innenstadt von Hannover mit warmem Essen und heißen Getränken versorgen zu können. „Die letzten Tage gab es erst Grünkohl mit Kassler und dann Spaghetti Bolognese“, erzählt Michael Jakobson. Grünkohl? Naja… Aber die Nudeln hätten sie auch gegessen, da sind sich die Kinder einig.
Neugierig inspizierten sie danach den Kältehilfebus. Er ist vollbeladen, in den Schubladen im ausgebauten Innenraum liegen lange Unterhosen, Wollstrümpfe und Hygieneartikel für den nächsten Einsatz bereit. Die Kinder stehen in der wärmenden Sonne, alle tragen dicke Jacken, Mützen und Schals. Aber allen war auch schon mal kalt und alle waren auch schon mal hungrig. „Dafür sind wir da“, sagt Michael Jakobson, „damit niemand frieren und hungrig bleiben muss.“ Vor den Augen der Kinder übergibt Erzieherin Sabine Milkau die 250 Euro. Es ist Hilfe, die direkt ankommt. „Was meint Ihr“, fragt Michael Jakobson, „sollen wir von dem Geld auch Schoko-Weihnachtsmänner kaufen und sie beim nächsten Mal mit verteilen?“ Das finden alle eine richtig gute Idee.
Vom Bus aus geht es weiter, einmal durch das gesamte Gebäude, bis nach hinten in die Fahrzeughalle. Eigentlich sind es mehrere Hallen, die Kinder staunen und eines sagt: „Das ist ja eine Retterstadt.“ Mehr als hundert Fahrzeuge stehen hier, darunter die Motorräder der Stauhilfestaffel, die Spezialautos der Rettungshundestaffel, die Ausstattung für den Bevölkerungsschutz… Die Kinder dürfen sich einen Rettungswagen anschauen, die Trage inspizieren, einen Blick in die Schubladen werfen und zum Schluss – das absolute Highlight – das Blaulicht anschalten. Michael Jakobson: „Und jetzt lauft mal alle um das Auto herum und schaut, wo es überall blau blinkt.“
Bevor es zurück zur Kita geht, wird noch eine Frühstückspause gemacht. Wo sich sonst die Johanniter Jugend, die ehrenamtlich Helfenden und die Mitarbeitenden treffen, sitzen jetzt 13 Kitakinder und öffnen ihre Boxen. Damit niemand hungrig nach Hause geht.