Detonation in einer Kaserne: Großübung in Paderborn
Erstmals trainieren Johanniter, Malteser und THW gemeinsam mit Reservisten der Bundeswehr nach der Methode einer Dynamischen Patientensimulation (DPS).
Diese Übung war für alle Beteiligten etwas Besonderes. Zum ersten Mal waren Soldaten aus Paderborn und Höxter in ein fiktives Einsatzszenario eingebunden.
Was war geschehen?
In einer Kaserne kam es zu einer heftigen Detonation, es gibt Schwerverletzte und traumatisierte Kameraden, die Lage ist unübersichtlich. Kameraden flüchten in Panik vom Gelände, viele leiden unter Knalltraumata. Johanniter, Malteser und THW werden alarmiert, da die örtlichen Rettungskräfte bei dieser Schadenslage nicht ausreichen.
Die Übung basierte auf Inhalten zur Dynamischen Patientensimulation (DPS). Mit der DPS wird ein Massenanfall von verletzten und erkrankten Personen (MANV) trainiert; das Einrichten eines Behandlungsplatzes für eine notfallmedizinische Versorgung sowie der Aufbau von Führungsstrukturen im Einsatz.
Dieses gliedert sich in verschiedene Simulationsphasen: je nachdem, welche Maßnahme die Übungsteilnehmenden am Patienten durchführen oder unterlassen, ändert sich der Zustand des Patienten. Er kann sich verbessern, gleichbleiben oder auch verschlechtern. Das Versorgungmaterial wird mit Hilfe von kleinen Aufklebern dargestellt.
Ziel ist es hier, dass sich die Sanitäter z.B. entscheiden, welcher von fünf Patienten die einzige Infusion bekommt, die man im Notfallkoffer zur Verfügung hat. Die Materialaufkleber sind zudem mit Größen und Zeitangaben versehen. Die Zeitangaben dienen dazu, ein Zeitgefühl zu vermitteln und das Arbeiten in Stresssituationen zu simulieren.
Die Übung mit rund 80 ehrenamtlichen Einsatzkräften diente auch dem freundschaftlichen Austausch der Hilfsorganisationen untereinander.
Als gemischte Teams übten Einheiten aus Betreuung, Verpflegung und Sanität und fungierten darüber hinaus gemeinsam als Übungsleiter und Übungsbeobachter.
Die Verpflegungseinheiten der Johanniter und Malteser kochten eine zünftige Mahlzeit für alle Teilnehmenden, auch hier nutzten viele zum Abschluss des Übungstages die Gelegenheit, Abläufe und durchgeführte Maßnahmen und Erfahrungen zu besprechen.
Wir bedanken uns herzlich bei allen Beteiligten für die gute Zusammenarbeit und bei unseren Freunden des THW für die Gastfreundschaft! Aufgrund des schlechten Wetters durfte unsere Sanitätsstation in die Fahrzeughalle ausweichen.