09.07.2025 | Johanniter-Krankenhaus Duisburg-Rheinhausen

Digitalisierung: Rheinhausen deutlich über NRW- und Bundesdurchschnitt

Hier zu sehen sind die Pflegerin Heike Kuchartski und die Physiotherapeutin Hanna Schmidt mit der elektronischen Patientenakte.
  • Das Johanniter-Krankenhaus Duisburg-Rheinhausen schneidet im aktuellen DigitalRadar - im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit – deutlich über NRW- und Bundesdurchschnitt ab. Das Krankenhaus hat bei der jüngsten Reifegrad-Messung 58 von 100 möglichen Punkten erreicht. Im Vergleich dazu liegt der NRW-Durchschnitt bei 44,5 von 100 und der Bundesdurchschnitt bei 42,4 von 100 Punkten. Der Zwischenbericht der „2. Reifegradmessung im Juni 2024“ wurde am 24. Juni 2025 veröffentlicht.

    Klinikmanager Alexander Spörkel ist seit 2021 am Standort tätig und federführend für die Umsetzung und den Aufbau des IT-Projektmanagements. Unter seiner Leitung konnte das Johanniter-Krankenhaus in Rheinhausen den DigitalRadar Score innerhalb von zwölf Monaten um 16 Punkte steigern: „Das gute Abschneiden im DigitalRadar ist eine tolle Bestätigung unserer Bemühungen, die Digitalisierung in unserem Krankenhaus voranzutreiben.“

    Zu den erreichten Fortschritten zählen unter anderem:

     die vollständige Nutzung digitaler medizinischer und pflegerischer Dokumentationen
     das Medikationsmanagement
     klinische Entscheidungsunterstützungssysteme
     diverse Schnittstellen und Portalangebote

    Insgesamt wurden 1.592 Krankenhäuser bundesweit im DigitalRadar erfasst. Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede im digitalen Reifegrad deutscher Krankenhäuser.
    Insgesamt führt Berlin beim DigitalRadar-Score mit 47,7 Punkten, gefolgt von Sachsen mit 44,7 Punkten und NRW mit 44,5 Punkten. Die maximale Punktzahl von 100 Punkten liegt für viele Häuser noch in weiter Ferne.

    Die Top 3 Bundesländer bei der „Verbesserung“ des Scores von 2021 zu 2024 sind:

    1. Bremen (+12,3 Punkte)
    2. Berlin (+10,3 Punkte)
    3. NRW (+10,0 Punkte)

    Der Bereich „Patientenpartizipation“ hat den größten relativen Zuwachs erzielt. Das zeigt, dass digitale Prozesse nicht nur in der Organisation, sondern auch im Umgang mit Patientinnen und Patienten immer besser verankert werden.

    Digitalisierung in Rheinhausen: Neue Meilensteine

    In Rheinhausen schreitet die Digitalisierung weiter voran. Am 5. Juni 2025 wurde das Überleitungssystem CareBridge für die Sozialdienste erfolgreich eingeführt. Das digitale System erleichtert Patientinnen und Patienten den Übergang vom Krankenhaus nach Hause oder in die weitere Versorgung. Bereits während des Klinikaufenthalts wird gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten sowie ihren Angehörigen geplant, welche Unterstützung sie nach der Entlassung benötigen – etwa Pflege, Hilfsmittel oder Reha. Über die sichere Plattform werden alle Beteiligten wie Ärztinnen und Ärzte, Pflegedienste und Sanitätshäuser vernetzt, sodass Informationen schnell und datenschutzkonform ausgetauscht werden können. Das spart Zeit, reduziert Bürokratie und sorgt dafür, dass Patientinnen und Patienten nach dem Krankenhausaufenthalt zuverlässig und individuell betreut werden. Externe Leistungserbringer können sich kostenfrei registrieren.

    Mit der Implementierung von CareBridge werden weitere „Muss-Kriterien“ nach dem Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) erfüllt. Die Maßnahmen werden durch Mittel aus Bund, Land und der Europäischen Union gefördert.

    Hintergrund: Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) und DigitalRadar

    Während der Corona-Pandemie im Jahr 2020 wurde das Krankenhauszukunftsgesetz von der damaligen Bundesregierung beschlossen. Ziel ist die Modernisierung der Krankenhäuser in Deutschland hin zu einer effizienten und patientenorientierten Gesundheitsversorgung. Das Fördervolumen beträgt insgesamt 4,3 Milliarden Euro, von denen 1,3 Milliarden Euro von den Ländern und/oder den Krankenhausträgern übernommen werden. Im Mittelpunkt stehen die Förderung der digitalen Infrastruktur sowie die Verbesserung der IT- und Cybersicherheit.

    Im Mai 2021 hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) das Konsortium DigitalRadar mit der Evaluierung des digitalen Reifegrads deutscher Krankenhäuser nach § 14b KHG beauftragt. Verschiedene Akteure des deutschen Gesundheitswesens, darunter auch die Johanniter und die Johanniter HealthCare-IT Solutions GmbH, sind Mitglieder des Expertengremiums und damit wichtige Stützpfeiler für die Entwicklung und Umsetzung des Reifegradmodells. Krankenhäuser, die am DigitalRadar teilnehmen (insgesamt 1.592), erhalten nach Abschluss der Datenauswertung Zugang zu individuellen Ergebnisberichten sowie Benchmarking-Informationen über ein webbasiertes Dashboard.

    Die Digitalisierung für das Johanniter-Krankenhaus Rheinhausen konnte ab 2023 mit Fördergeldern aus dem Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) massiv weiterentwickelt werden.
    Die nächste Messung wird 2026 durchgeführt. Es ist davon auszugehen, dass der digitale Reifegrad weiter steigen wird, da auch in den Jahren 2024, 2025 und 2026 zahlreiche wichtige IT-Projekte und Maßnahmen umgesetzt wurden bzw. werden.
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