edJUHcation 2023: Ein Tag voller Wissen und Innovationen
Der zweite "edJUHcation", der Fortbildungstag im Gesundheitswesen, war ein voller Erfolg!
Am 1. August begrüßte die Johanniter-Akademie NRW 180 Gäste am Campus Münster, darunter angehende Kolleginnen und Kollegen aus den Bereichen Pflege und Rettungsdienst, zahlreiche Branchenpartner und Matthias Cramer, den ehrenamtlichen NRW-Landesvorstand der Johanniter. Matthias Cramer stimmte die Teilnehmenden mit einem Grußwort und Impulsvortrag auf den Tag ein:
„Digitalität kann Realitäten erschaffen, die die analoge Welt nicht bereithält. Das gilt insbesondere für den spannenden Bereich der Simulation im Gesundheitswesen. Wir Johanniter verstehen uns als frühzeitige Anwender und diejenigen, die ohne Scheu vor Veränderungen auch neue Wege ausprobieren.“
Gäste begeistert vom fortschrittlichen Angebot des "edJUHcation"
Die thematische Ausrichtung des Tages lief unter dem Motto "Simulation im Gesundheitswesen". Fasziniert waren viele Gäste von den fortschrittlichen und hochentwickelten Produkten der Kooperationspartner der Akademie wie beispielsweise Mefina Medical, Skillqube oder Erler Zimmer. Unter anderem stellten sie komplexe Simulationspuppen, einen digitalen Seziertisch, täuschend echte Wundsimulationen und VR-Technik für modernste Übungssimulationen vor.
Die Zukunft der Lehre liegt in der Digitalisierung, denn sie bietet mit den neuesten Entwicklungen viele Vorteile, die die Johanniter-Akademie NRW bereits lange erkannt hat und in ihrer Lehre einsetzt. Dabei liegt der Fokus auf den Lernenden, deren individuelle und modernste Ausbildungswege das Ziel der Johanniter-Akademie NRW sind. Denn von ihrem Erfolg in der Johanniter-Akademie hängt ab, wie wirksam sie später pflegen und retten. Deswegen ist die Frage, wie das Lernen und Lehren zu mehr Wirksamkeit im späteren Alltag führen kann, so wichtig für die Johanniter-Akademie NRW.
Neben Unternehmen stellten auch Hochschulen und die Johanniter-Akademie NRW selbst aus
Mit den Bildungsinstituten FH Münster, der FOM Hochschule und der Akkon Hochschule waren auch die Kooperationspartner im Bereich der Akademisierung beim edJUHcation Tag vertreten. Sie konnten Interessierten ihr Angebot vorstellen und in persönlichen Gesprächen auf individuelle Fragen eingehen.
Die Johanniter-Akademie NRW war selbst ebenfalls an zwei Ständen vertreten und zeigte den Gästen unter anderem eine Neuentwicklung im Bereich Führungssimulation. Das digitale Übungssystem für Katastrophen ermöglicht eine vollständig digitale Simulation, mit der Führungskräfte im Katastrophenschutz die Einsatzleitung üben können. Es wurde in Kooperation mit dem Hasso-Plattner-Institut entwickelt. Das System wäre außerdem als OpenSource adaptierbar, beispielsweise für den Einsatz in Krankenhäusern oder für die Feuerwehr. Die Pflegeschule Münster zeigte unter dem Motto „Begegnung der Generationen“ Simulationen „über die Generationen hinweg“: Vom Geburtentrainer über Übungen mit Säuglingspuppen und die Durchführung einer Wundbehandlung bis hin zum „Age-Man“, einem Alters-Simulations-Anzug, war alles mit dabei.
Podiumsdiskussion: „Werden Auszubildende demnächst nur noch virtuell durch die Praxis geführt?“
Den Abschluss des Fortbildungstages bildete eine Podiumsdiskussion zum Thema „Simulation im Gesundheitswesen“ mit den Experten Prof. Dr. Christian Bauer vom Institut für Rettungsdienst, Notfall- und Katastrophenmanagement der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt, dem Anwendungsspezialisten für Simulatoren Thorsten Seipel, Andreas Fromm, Geschäftsführer vom Simulations-Hersteller Skillqube und Fabian Weber, Mitentwickler der Ausbildungssoftware für Feuerwehr und Rettungsdienst FwESI. Die Experten und das Publikum tauschten sich über Chancen und Herausforderungen von VR-gestützten Simulationssystemen im Gesundheitswesen aus. Schnell war man sich auf dem Podium einig, dass handlungsbasierte Lernformate auch in Zukunft den größten Erfolg versprechen. Die VR-gestützten Lernmethoden bieten besonders dann einen Mehrwert, wenn sie „immersiv“ sind, die Lernenden also in die Lernumgebung emotional eintauchen können. Dabei sind stets auch ethische Aspekte hinsichtlich möglicher Reaktionen der Lernenden zu beachten, denn Simulationen können die Anwendenden beispielsweise (re-)traumatisieren.
Insgesamt gehen die Experten nicht davon aus, dass VR- und KI-gestützte Systeme Simulationsphantome „zum Anfassen“ oder die Realistische Unfalldarstellung komplett ersetzen werden. In Zukunft werde es vielmehr darum gehen, eine möglichst wirkungsvolle Verbindung der beiden Welten durch hybride Lernformate zu erreichen. Alle Experten betonten, dass der wichtigste Erfolgsfaktor sei, den Innovationen ergebnisoffen und mit Experimentierfreude zu begegnen. Getreu dem formulierten Motto „einfach mal machen, aber handwerklich gut“ sollen virtuelle Simulationswelten zunehmend in den Bildungsalltag integriert werden, um Lernziele noch effektiver erreichen zu können.