Einsatzübung an der Pegnitzbrücke
Gemeinsam für den Notfall vorbereitet sein –ArGeHum setzt auf Zusammenarbeit und Austausch
Am 11.10.2025 drehte sich in Nürnberg alles um praxisnahe Notfallausbildung: Helfende der Jugendorganisationen von Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, Freiwilligen Feuerwehr, Johanniter und THW trainierten in einer umfangreichen Einsatzübung das reibungslose Zusammenspiel in Extremsituationen. Im Mittelpunkt standen Teamarbeit, das Weitergeben von Wissen und das gemeinsame Bewältigen anspruchsvoller Notfallszenarien. Unterstützt wurden die Übung der ArGeHum (Arbeitsgemeinschaft der Humanitären Jugendverbände der Stadt Nürnberg) dabei von der DB InfraGo sowie dem Fränkischen Museums-Eisenbahn e. V.
Vielschichtige Aufgaben an der Pegnitzbrücke
Das Übungsszenario war herausfordernd: Angenommen wurde ein Bahnunfall auf der Brücke über die Pegnitz am Fuchslochsteg. Jugendliche feierten unerlaubterweise auf der Eisenbahnbrücke, als ein heranfahrender Zug von ihnen zu spät entdeckt wird. Aufgrund dessen leitet der Lokführer eine Notbremsung ein. Während eine Person in die Pegnitz sprang, wurden andere durch den haltenden Zug verletzt. Auch die Insassen des Zuges hatten mit verschiedenen Verletzungen und Belastungen zu kämpfen – von Prellungen durch den plötzlichen Stopp bis hin zu Verletzungen durch umherfliegende Gegenstände. Die Übung wurde zusätzlich durch einen inszenierten Brand im Speisewagen und eingeklemmte Personen im Gepäckwaggon erschwert. Über 40 Darstellende aus verschiedenen Hilfsorganisationen stellten als Betroffene mit unterschiedlichsten Symptomen die realitätsnahen Herausforderungen nach – darunter lebensbedrohliche Zustände, Verbrennungen, Suchaktionen und belastende Situationen.
Gemeinsam Handeln und Wissen teilen
Zu Beginn der Übung wurden die Teilnehmenden gestaffelt von der Feuerwache 1 alarmiert. Die beiden Mitglieder aus der Ortsjugendleitung der Johanniter-Jugend Nürnberg Emily Köppe und Sebastian Stäblein übernahmen die Abschnittsleitung und koordinierten die Teams. Besonders wertvoll: Erfahrene Sanitätshelfende leiteten hierbei jeweils zwei weitere Einsatzkräfte mit geringerer Erfahrung an.
Zusätzlich zeigten Mitglieder des Rettungsdienstes den Jugendlichen komplexere Maßnahmen, wie das anreichen einer Infusion, oder das einladen eines Patienten in einen Krankentransportwagen. Zudem unterstützten drei Mitglieder des Bevölkerungsschutzes Nürnberg mit Spezialfahrzeugen und Material.
Miteinander den Ernstfall meistern
Diese Übung stellte die Versorgung der Verletzten und das direkte Umsetzen lebenswichtiger Maßnahmen in den Mittelpunkt. Fachliche Hierarchien traten bewusst zurück, damit alle voneinander lernen konnten. Für alle Beteiligten war das Szenario eine Chance, die eigenen Fähigkeiten unter Realbedingungen zu stärken und das Gemeinschaftsgefühl zu festigen.