18.05.2021 | Regionalverband Oberbayern

Erste-Hilfe an Bord: Was gehört in den Auto-Verbandkasten?

Die Johanniter empfehlen Autofahrern gerade vor Reisen den Inhalt zu prüfen

Die Pfingstferien stehen an und viele Leute wollen Urlaub machen und durch die Corona-Pandemie werden viele mit dem Auto unterwegs sein. Verbandkästen sind dabei gute Begleiter, nicht nur im Auto. Der kleine Lebensretter ist für jeden PKW vom Gesetzgeber verbindlich vorgeschrieben, die DIN-Norm 13164 regelt seinen Inhalt. Unter anderem gehören Wundpflaster, Verbandpäckchen, Mullbinden und eine Rettungsdecke hinein, aber auch Einmalhandschuhe und eine Erste-Hilfe-Schere zählen zur Grundausstattung. „Oft nutzen Autofahrer den Verbandkasten als Erweiterung ihrer Reiseapotheke, zum Beispiel bei Wanderungen. Das ist sehr sinnvoll, aber sie dürfen nicht vergessen, die verbrauchten Materialien wie Heftpflaster oder Kompressen wieder nachzufüllen“, erklärt Joern Osenbrück, Ausbildungsleiter bei den Johannitern in Oberbayern.  

Worauf ist zu achten
In den Verbandkasten gehören auch zwei Feuchttücher zur Hautreinigung, ein 14-teiliges Pflasterset mit zwei Fingerkuppenverbänden und ein kleines Verbandpäckchen – zum Beispiel für Kinder. Wichtig ist den Inhalt regelmäßig zu kontrollieren. Es kann zum Beispiel passieren, dass sterile Wundauflagen verkeimen, Pflaster nicht mehr kleben oder Fixierbinden durch Temperaturwechsel ihre Elastizität verlieren. „Sterile Verbandmaterialien wie Wundkompressen oder Verbandtücher haben ein Verfallsdatum, dass auf der Verpackung aufgedruckt ist“, sagt der Erste-Hilfe-Experte. „Ist dieses Datum überschritten, muss das Material ausgetauscht werden. Dazu gehört auch, beschädigte Verpackungen von keimfreien Binden und Verbandpäckchen zu ersetzen.“ Im Handel erhalten Autofahrer alle notwendigen Materialien, um den Verbandkasten wieder auf den aktuellen Stand zu bringen.

Gerade bei längeren Fahrten oder Urlaubsreisen sollte der Verbandkasten nicht ganz unten unter dem Reisegepäck verstaut sein: „Zur Urlaubssaison kommt es auf Autobahnen häufig zu Staus mit Auffahrunfällen und verletzten Reisenden“, sagt der Johanniter. „Wer dann seinen Verbandkasten im Kofferraum lange suchen muss, verliert wertvolle Zeit. Der beste Ort ist, ihn sicher unter dem Fahrersitz zu verstauen. So hat man jederzeit Zugriff.“ Dort ist der Kasten auch vor Sonneneinstrahlung geschützt.

„Autofahrer sollten sich mit dem Inhalt des Verbandkastens und der Anwendung des Materials vertraut machen, bevor es zum Notfall kommt“, rät Osenbrück. „Sinnvoll ist, regelmäßig seine Erste-Hilfe-Kenntnisse in einem entsprechenden Kurs aufzufrischen, dann fühlt man sich im Ernstfall sicherer.“ Wer im Notfall nicht weiß, wie er helfen kann, schlägt in der Erste-Hilfe-Broschüre nach – auch die gehört in den Verbandkasten. „Bei schweren Verletzungen gilt natürlich: Sofort den Notruf über 112 verständigen“, so Osenbrück.

Wie das Material aus dem Verbandkasten richtig angewendet wird, zeigen die Johanniter in ihren Erste-Hilfe-Kursen. Orte, Termine und Kursangebote gibt es unter www.johanniter.de/erstehilfe oder telefonisch unter +49 89 890145-30

Was gehört in den Auto-Verbandkasten?

  • 1 Heftpflaster DIN 13019, 5 m x 2,5 cm
  • Pflasterset
  • 2 Hautreinigungstücher (nicht für offene Wunden)
  • Verbandspäckchen in verschiedenen Ausführungen
  • Verbandstücher
  • 6 Wundkompressen
  • Fixierbinden
  • 2 Dreiecktücher DIN 13168
  • 1 Rettungsdecke, Mindestmaße 210 cm x 160 cm
  • 1 Schere DIN 58279
  • 4 Einmalhandschuhe DIN EN 455
  • 1 Erste-Hilfe-Broschüre
  • 1 Inhaltsverzeichnis
  • ein paar Ersatz FFP2 Masken sollten auch nicht fehlen