24.09.2025 | Dienststelle Ortsverband Nordenham

Festival-Sanitätsdienst international

Helfende aus Nordenham und Cloppenburg unterstützten beim MTV Music Festival Malta und direkt danach bei Deichbrand

Nach dem Festival ist vor dem Festival: Bevor Svenja Wiedenhoeft und Jonas Niemann auf dem Deichbrand bei Cuxhaven für die Sicherheit der Feiernden sorgten, waren sie mal eben im Ausland im Einsatz. Beide sind Helfende der Johanniter-Unfall-Hilfe im Regionalverband Weser-Ems. Niemann ist im Ortsverband Cloppenburg tätig, Wiedenhoeft, die sich gerade in der Ausbildung zur Notfallsanitäterin befindet, gehört zum Ortsverband Nordenham. Am 15. Juli halfen die beiden beim Sanitätsdienst des MTV Music Festivals Malta bei den maltesischen Johannitern (St. John Ambulance and Rescue) mit. Tags zuvor hatten die beiden schon spontan bei einem Einsatz auf der Insel mitgeholfen, bei dem unter anderem mit der Hundestaffel eine vermisste Person gesucht wurde - viele spannende Eindrücke, aber insgesamt nur wenig Nachtruhe. „Die Reise war auf jeden Fall mit wenig Schlaf und viel Planung verbunden. Wir haben direkt morgens nach dem Sanitätsdienst auf Malta den Flieger nach Deutschland genommen und sind dann von Bremen weiter zum Deichbrand gefahren, um dort ebenfalls über mehrere Tage Sanitätsdienst zu machen“, erklärt Wiedenhoeft. 

Über den Dienst auf Malta sagt die junge Frau: „Neben uns als deutschen Einsatzkräften waren auch noch vier weitere Einsatzkräfte aus Großbritannien angereist und haben den Sanitätsdienst mit begleitet.“ Die Johanniter verschiedener Nationen fuhren nach Floriana und bauten dort gemeinsam eine Unfallhilfsstelle auf. Es folgten die Lagebesprechung und die Einteilung. Am Abend begann das eigentliche Festival. Die Johanniter übernahmen die Absicherung der Feiernden. Dabei hatten die Helfenden auch Kontakt mit anderen Organisationen, wie der örtlichen Polizei, Feuerwehr und dem Roten Kreuz. Beim Einsatz zeigte sich der Vorteil einheitlicher Strukturen und Ausbildungen über die Ländergrenzen hinweg. Wiedenhoeft konnte in gewohnten Bahnen agieren. Gegen zwei Uhr am Morgen kehrten die beiden jungen norddeutschen Johanniter zurück in die Unterkunft im Fort Madeliena bei Valletta. Nicht nur der Einsatz, auch die zwischenmenschlichen Kontakte machten das Erlebnis besonders. Wiedenhoeft war erst gehemmt, Englisch zu sprechen. Doch die Aufnahme durch die Helfenden von St. John Malta und aus Großbritannien war so herzlich, dass die Sprachbarriere schnell vergessen war und sich gute Gespräche entwickelten. „Der Einsatz über Join war ein schönes Erlebnis. Es waren viele neue Erfahrungen, die ich in der Zeit sammeln konnte. Alle waren super-freundlich und haben viel erklärt. Ich konnte viel aus dem Austausch mitnehmen und kann es jedem wirklich nur empfehlen“, sagt Svenja Wiedenhoeft, die den Sanitätsdienst als herausfordernd, aber vor allem bereichernd empfunden hat. 

Schon länger hatte sich Wiedenhoeft immer einmal wieder im Netzwerk Johanniter International (Join) umgeschaut. Dort werden international Teilnahmemöglichkeiten an Sanitätsdiensten ausgeschrieben. Doch ein Zufall sorgte dafür, dass Wiedenhoeft und Niemann erstmals von dem Angebot gebraucht machten. Die Johanniter-Jugend in Weser-Ems hatte in langer Vorarbeit gemeinsam mit Vorstandsmitglied Dieter Meyer eine Reise zu den maltesischen Johannitern über das Förderprogramm Erasmus+ organisiert, um sich über humanitäre Themen und Jugendarbeit auszutauschen. Wie es der Zufall wollte, konnten Wiedenhoeft und Niemann daran teilnehmen und direkt im Anschluss bei dem MTV Music Festival helfen. Niemann und Wiedenhoeft kannten sich schon länger und haben bereits bei mehreren größeren Diensten gut zusammengearbeitet. Bei den Vorbereitungen zur Jugend-Reise der Johanniter aus Weser-Ems kam die Ausschreibung über Join dann ins Gespräch. „Meine Motivation war es, mein Englisch und auch mein Medical English für die Ausbildung zu verbessern. Ebenso wollte ich einfach neue Leute kennenlernen, mich international vernetzen und Strukturen im Sanitätsdienst in anderen Ländern besser kennenlernen“, sagt die angehende Notfallsanitäterin Wiedenhoeft.