18.01.2021

First Responder Überherrn sind jetzt Johanniter

Ersthelfer vor Ort profitieren von Eintritt in eine der großen Hilfsorganisationen Deutschlands

Thomas Andre und Julian Thönes von den First Respondern mit Leonard Frisch vom Regionalverband Saar (v.l.n.r.).
Thomas Andre und Julian Thönes von den First Respondern mit Leonard Frisch vom Regionalverband Saar (v.l.n.r.).

Die ehrenamtlichen First Responder in Überherrn können seit dem ersten Januar 2017 im Notfall von der Rettungsleitstelle alarmiert werden. Seither haben sie über 450-mal bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes wichtige Erste Hilfe leisten können, allein im Jahr 2019 bei 130 Einsätzen. Sie haben sich damit zweifelsohne als wichtige Unterstützung der Rettungskette etabliert.

Jetzt war es an der Zeit für den nächsten Schritt. Zum 1. Dezember 2020 sind sie der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. (JUH) beigetreten und profitieren schon jetzt von den Strukturen einer großen Hilfsorganisation.

Leonard Frisch vom Regionalverband Saar der JUH freut sich auf die Zusammenarbeit: „Mit der Übernahme der 20-köpfigen ehrenamtlichen Einsatzgruppe aus Überherrn sind wir sehr glücklich. Die Einsatzgruppe steht für die schnelle und zielgerichtete Hilfe in der Überherrner Bevölkerung und konnte in den letzten Jahren unter Beweis stellen, wie wichtig sie für die Menschen vor Ort ist. Bei den aktiven Mitgliedern verspüren wir eine hohe Motivation und den starken Willen, sich weiterzuentwickeln. Wir sind stolz, solche Mitglieder in unseren Reihen zu haben, die wir als Johanniter-Unfall-Hilfe in ihrer sinnvollen Tätigkeit gerne unterstützen. Wir wünschen den Mitgliedern bei all ihren Einsätzen gutes Gelingen. Auch die Tatsache, dass viele Förderer die First Responder weiterhin unterstützen, lässt uns positiv in die Zukunft blicken. Für die Unterstützung möchten wir uns ausdrücklich bedanken.“

Impuls kam von den First Respondern

Die 1. Vorsitzende der First Responder Überherrn (FRÜ), Roxane Ruffing, erklärt den Hintergrund für den Wechsel: „Bereits im Frühjahr 2020 haben wir nach Möglichkeiten gesucht, wie unser Verein und damit unsere Arbeit für die Überherrner Bürgerinnen und Bürger sichergestellt und optimiert werden kann. Dabei war es uns besonders wichtig, einen starken Partner zu finden, der uns nicht nur in organisatorischen und bürokratischen Angelegenheiten unterstützt, sondern der auch unsere Motivation und Begeisterung für unser Ehrenamt teilt und lebt“. Diese Werte hat der Verein bei der christlichen Hilfsorganisation Johanniter-Unfall-Hilfe gefunden und ist auf den Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saar zugegangen. Thomas Andre, Leiter Einsatzbetrieb der FRÜ führt weiter aus: „Dabei war es stets unser größtes Bestreben, dass die Arbeit, die wir rund um die Uhr, an sieben Tagen in der Woche für die Gemeinde Überherrn zu leisten bereit sind, sichergestellt und fortentwickelt wird, bei optimalem Schutz für unsere Mitglieder und Einsatzkräfte. All diese Anforderungen werden bei der Johanniter-Unfall-Hilfe erfüllt und noch übertroffen. Die uns entgegengebrachte Begeisterung für unsere Arbeit und den komplett selbst erarbeiteten Aufbau unseres ehemals kleinen Projekts bestärkte uns darin von Beginn an umso mehr.“

Für die Überherrner ändert sich nichts

Der bislang eigenständige Verein First Responder Überherrn agiert nun unter den Farben der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. Das werden die Überherrner sicher zuerst an der neuen Einsatzkleidung und den neuen Einsatzfahrzeugen im Design der Hilfsorganisation erkennen.

Die Mitglieder der First Responder und somit auch die Bevölkerung profitieren von den umfangreichen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten, die die ehrenamtlichen Helfer im Landesverband der Johanniter wahrnehmen können. Ebenso von der Materialgestellung sowie der persönlichen Schutzausrüstung. Um bei Alarmierung immer sicher ans Ziel zu kommen, stellen die Johanniter zwei neue, vollausgestattete Einsatzfahrzeuge inklusive Sondersignalanlage zur Verfügung. Zusammen mit dem an die JUH gespendeten Fahrzeug des Sparvereins Saarland und der Volksbank Überherrn verfügen die First Responder nun über drei Fahrzeuge und sind damit bestens ausgestattet.

Auch die Fördermitglieder der First Responder Überherrn können weiterhin ihre örtlichen Helfer unterstützen. Roxane Ruffing und Thomas Andre betonen: „Nur Ihnen, liebe Förderer, ist es zu verdanken, dass wir in den letzten vier Jahren so vielen Menschen in Not helfen konnten. Ihr Vertrauen in unsere Arbeit und Ihre Unterstützung ehrt uns sehr. Wir freuen uns daher umso mehr, dass ein Großteil von Ihnen sich bereits dazu entschlossen hat, uns weiterhin auf unserem Weg zu unterstützen und zu fördern. Dafür sind wir, gerade in dieser schwierigen Zeit, sehr dankbar.“

Wer die Arbeit der First Responder Überherrn unterstützen oder mitmachen möchte, wendet sich an Leonard Frisch.

Kontakt: Leonard Frisch, Am Zunderbaum 14, 66424 Homburg, saarland@johanniter.de, 06841-9700-11 / -13

Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft, JUH Saar, IBAN: DE 37 3702 0500 0004 3084 00

 

Hintergrund:

Zu den satzungsgemäßen Aufgaben der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. (JUH) gehört die Förderung der Rettung aus Lebensgefahr.

Bei Notfällen wird durch das Tätigwerden von First Respondern das therapiefreie Intervall bis zum Eintreffen eines öffentlichen Rettungsmittels mit qualifizierten basismedizinischen Maßnahmen überbrückt, um dadurch die Überlebenschance der Patienten zu erhöhen und bleibende Schäden zu vermeiden oder zumindest zu vermindern. Hiervon profitieren in erster Linie Patienten mit einem akuten Kreislaufstillstand, bei denen noch keine Reanimationsmaßnahmen durchgeführt werden. First Responder werden im Vorfeld des öffentlich-rechtlichen Rettungsdienstes eingesetzt. Sie sind nicht Bestandteil des Rettungsdienstes, sondern stellen eine sinnvolle Ergänzung dar.

Der Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saar der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. wertschätzt und unterstützt diese ehrenamtliche Tätigkeit und fördert sie mit einem innerverbandlichen Rahmen sowie durch die Festlegung von Standards.