Fünf Jahre Lacrima Augsburg
Fünf Jahre Trauerbegleitung und Einweihung des neuen Areals
Bei strahlendem Herbstwetter feierten am vergangenen Freitag, den 17.10.2025, rund 100 Gäste das fünfjährige Bestehen von Lacrima – dem Trauerangebot für Kinder, Jugendliche und Familien der Johanniter in Augsburg. Vor der Regionalgeschäftsstelle im Holzweg kamen Familien, Ehrenamtliche, Unterstützer, Vertreter aus Stadt, Politik und Kirche zusammen, um diesen besonderen Anlass gemeinsam zu feiern. Der Nachmittag stand ganz im Zeichen von Dankbarkeit, Begegnung und Hoffnung. All das sind Werte, die Lacrima seit fünf Jahren prägen.
Den feierlichen Auftakt bildete das Lied „You’ve Got a Friend“, gesungen von Manuela Vogg sowie Birgit und Markus Davids, die das Projekt seit vielen Jahren musikalisch unterstützen. Das Lied brachte zum Ausdruck, was Lacrima für viele Familien bedeutet: Freundschaft, Zusammenhalt und Geborgenheit in einer schweren Zeit.
„Ohne Sie alle wäre Lacrima nicht das, was es ist“
In ihrer Begrüßung hieß Brigitte Huss, Mitglied des Regionalvorstandes der Johanniter in Bayerisch Schwaben, die Gäste herzlich willkommen und blickte auf fünf Jahre Lacrima zurück. Sie betonte, dass das Angebot ausschließlich durch Spenden und ehrenamtliches Engagement getragen wird und nur dank vieler Unterstützer möglich sei. Ein besonderer Dank galt den Familien, die Lacrima ihr Vertrauen schenken und den Ehrenamtlichen, die Woche für Woche Zeit, Herz und Kreativität in die Arbeit mit trauernden Kindern und Jugendlichen investieren.
Im Mittelpunkt der Feier stand auch die Einweihung des neuen Lacrima-Areals, das künftig als Ort der Begegnung, des Spiels und der Erinnerung dienen wird. Die Umsetzung des Projekts wurde durch zahlreiche Förderer ermöglicht: Sternstunden e.V. unterstützte mit 57.000 Euro für den Bauwagen und dessen Innenausstattung, die Dr. Ingeborg von Tessin und Marion von Tessin Stiftung stellte 15.000 Euro für den Werkraum, die Außenanlagen zur Verfügung und die Dr. Claus und Ruth Gernet Stiftung ermöglichte mit 13.000 Euro die überdachte Feuerstelle.
Worte der Wertschätzung aus Stadt und Verband
Im Anschluss würdigte Martin Schenkelberg, Leiter des Sozialreferats der Stadt Augsburg, das Engagement der Johanniter und hob hervor, wie wichtig Orte wie Lacrima für das gesellschaftliche Miteinander seien. Die Stadt Augsburg sei stolz auf solche Projekte und fördere gezielt soziale Angebote, die Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen.
Auch Andreas Hautmann, Mitglied des Landesvorstandes der Johanniter in Bayern, zeigte sich beeindruckt von der Entwicklung des Augsburger Standorts. Er betonte, dass Trauer ein Thema sei, das alle Menschen betreffe, aber gerade Kinder und Jugendliche auf besondere Weise begleite. Lacrima helfe ihnen, die richtigen Wege zu finden, um mit dem Verlust eines geliebten Menschen umzugehen. Diese Arbeit sei von unschätzbarem Wert und die steigende Zahl der begleiteten Familien zeige, wie groß der Bedarf und die Bedeutung des Angebots seien.
Als Zeichen der Wertschätzung wurden zudem drei engagierte Ehrenamtliche geehrt, die teilweise schon seit der ersten Stunde das Angebot begleiten. Dorothea Reuster aus Neu-Ulm sowie Petra Hölzle und Anna Ruile aus Augsburg erhielten eine Auszeichnung für diesen langjährigen Einsatz und ihre herzliche Arbeit mit den Kindern und Familien.
„Alles kann, nichts muss“
Einen besonders emotionalen Moment der Feier gestaltete Gabriele Becker, Leiterin von Lacrima Augsburg. Unter dem Motto „Alles kann, nichts muss“ sprach sie über die Arbeit von Lacrima, die Kinder, Jugendliche und Familien auf ihrem individuellen Weg durch die Trauer begleitet. Während ihrer Ansprache entzündete Lina, ein Kind aus der Gruppe, eine Kerze für ihren Papa und für alle Verstorbenen. Dieses Ritual wird in jeder Gruppenstunde durchgeführt und alle Anwesenden wurden in diesem Moment mit eingebunden.
Becker dankte den Familien für ihr Vertrauen und ihren Mut, sich auf die Gruppenarbeit einzulassen. Sie hob hervor, dass Trauer bei Kindern ganz unterschiedliche Ausdrucksformen habe und es Aufgabe von Lacrima sei, jedem Kind den Raum zu geben, den es braucht. Ein großer Dank ging an das Team der Ehrenamtlichen, die das Herz des Angebots bilden, sowie an alle Förderer und Partner, die den Aufbau des neuen Lacrima-Areals ermöglicht haben. Dieses Areal mit Bauwagen, Grillplatz, Werkraum, Schaukel und Feuerstelle soll künftig ein Ort des Wachstums, der Kreativität und des Miteinanders werden – ein Platz, an dem Trauer und Lebensfreude ihren Platz finden dürfen.
Segnung und gemeinsames Feiern
Nach einem kleinen Gottesdienst, gestaltet von Landesverbandspfarrer Michael Thoma, und begleitet von musikalischen Beiträgen, folgte der symbolische Höhepunkt des Tages: Kinder aus den Trauergruppen durchschnitten das rote Band vor dem neuen Gelände, bevor Pfarrer Thoma das Areal feierlich segnete. Im Anschluss wurde bei schönem Herbstwetter gemeinsam gefeiert und gelacht.
Ein Angebot, das bekannt werden muss
Lacrima begleitet Kinder, Jugendliche und Familien, die einen geliebten Menschen verloren haben kostenfrei und mit viel Herz. Das Angebot lebt nicht nur von Ehrenamt und Spenden, sondern vor allem auch von der Bekanntmachung in der Öffentlichkeit. Viele Familien wissen noch nicht, dass es diese Form der Unterstützung gibt. Umso wichtiger ist es, dass das Angebot weitergetragen wird von Kindergärten, Schulen, Ärzten, Vereinen und allen, die mit Familien in Kontakt stehen.
Lacrima Augsburg wird zudem im Jahr 2025 gefördert von der Deutschen Postcode Lotterie.
Mehr Informationen finden Interessierte unter:
www.johanniter.de/augsburg/lacrima