Gastgeber-Teams aus Landsberg glänzen bei Rettungshundeprüfung
17 Johanniter-Rettungshundeteams aus ganz Deutschland stellen sich Flächenprüfung in St. Ottilien und Schwifting
Großer Erfolg für die Johanniter-Rettungshundestaffel Landsberg am Lech: Bei der bundesweiten Flächenprüfung am vergangenen Wochenende konnten zwei der drei angetretenen Teams des gastgebenden Ortsverbands die fordernde Prüfung erfolgreich absolvieren. Melanie Hieber-Siefener mit Hündin Blanka und Renate Dietzel mit Vierbeiner Willi überzeugten durch starke Leistungen in Verweistest, Unterordnung und Flächensuche.
Die Prüfung war Teil des regelmäßigen Re-Zertifizierungsprozesses, den einsatzfähige Rettungshundeteams alle 24 Monate durchlaufen müssen, um weiterhin für reale Vermisstensuchen alarmiert werden zu dürfen. Sie ist bundesweit bei den Johannitern standardisiert und dient als Qualitätssicherung für die Einsatzfähigkeit von Mensch und Tier.
Realitätsnahe Bedingungen und umfassende Anforderungen
Das Prüfungswochenende fand an zwei Standorten statt: Im Kloster St. Ottilien wurden Theorie, Verweistest und Unterordnungsprüfungen durchgeführt, das Waldgebiet bei Schwifting diente als Gelände für die Flächensuche. Die Prüfungen orientierten sich an realen Einsatzszenarien – in diesem Fall an der Suche nach vermissten Personen in unübersichtlichem Gelände.
Die Teilnehmenden mussten sich durch mehrere aufeinander aufbauende Module arbeiten: eine umfassende Theorieprüfung über Kynologie (Lehre vom Hund), Erste Hilfe Mensch und Hund, Kartenkunde, Einsatztaktik sowie weitere Themenbereiche; anschließend ein Verweistest, bei dem der Hund seine Anzeigenart demonstrieren muss; dann eine Unterordnung bestehend aus mehreren Einzeldisziplinen – sowie schließlich die Flächensuche auf 30.000 Quadratmetern mit begrenzter Zeit und umfangreicher Einsatzsimulation inklusive medizinischer Versorgung der Vermissten.
Nur wer in jedem Modul bestand, kam weiter. Ein Fehler im Verweistest oder zu viele Minuspunkte in der Unterordnung konnten zum sofortigen Ausscheiden führen – ganz gleich, wie lang die Anreise war. Die weitesten Entfernungen legten die Teilnehmer aus den Staffeln Leipzig (3 Teams), Südbrandenburg (1) und Ostthüringen (1) zurück; dazu kamen Staffeln aus Regensburg (2), Ulm/Neu-Ulm (2), Mittelfranken (2), Landshut (1), Kötz (1) und München (1).
Ein Kraftakt für das Organisationsteam
Die Prüfung wurde durch den Ortsverband der Johanniter in Landsberg organisiert – der ausschließlich aus Mitgliedern der Rettungshundestaffel besteht. „Insgesamt sind wir 24 Leute, aber real verfügbar waren nur rund 15 bis 18. Davon fielen mehrere als Prüflinge, Prüfer oder Begleiter weg. Der Rest hat Büro, Logistik, Shuttle und Organisation gestemmt“, erklärte Melanie Hieber-Siefener in ihrer Funktion als Staffelleitung und Landsberger Ortsbeauftragte der Johanniter. Selbst Mitglieder in Elternzeit unterstützten, etwa durch Kuchenspenden: „Das war eine tolle Teamleistung – ich bin richtig stolz auf unsere Staffel.“
Erfahrenes Prüferteam vor Ort
Bewertet wurden die Teams von einem bundesweit angereisten Prüfergremium: Gregor Adam, Michaela Saiko, Bea von Gneisenau und Sarah Heibges als hauptverantwortliche Prüfende sowie Elisa Mordt und Andreas Böhm als Prüferanwärterin bzw. -anwärter. Die Prüfung lief nach den bundesweit einheitlichen Standards der Johanniter-Unfall-Hilfe ab.
Unterstützt wurden die ausrichtenden Johanniter vom Ortsverband Ingolstadt mit einer großartigen Verpflegung für alle Teilnehmenden und Begleitpersonen. Außerdem wirkten die Johanniter-Rettungshundestaffeln aus Kötz, Lechfeld und Mittelfranken nicht nur als Teilnehmer mit, sondern einzelne Mitglieder fungierten auch als vermisste Personen.
Gute Erfolgsquote – starke Leistung der Gastgeber
Von den 17 gestarteten Teams schlossen 10 die Prüfung erfolgreich ab – eine Quote, die angesichts des hohen Schwierigkeitsgrads und der Bedeutung der Prüfung sowie der Hitze am vergangenen Wochenende bemerkenswert ist. Besonders erfreulich war der Doppelerfolg für die Gastgeber, der nicht nur ein Beleg für die hohe Qualität der Ausbildung ist, sondern auch für das Engagement und den Teamgeist des Ortsverbands.
Weitere Informationen über die Johanniter-Rettungshundestaffel in Landsberg am Lech erhalten Sie hier:
Bildunterschrift: Melanie Hieber-Siefener mit Hündin Blanka (im Vordergrund) / Renate Dietzel mit Vierbeiner Willi. Bildnachweis: Tom Kornmayer