27.10.2025 | Landesgeschäftsstelle Sachsen

Gemeinsam stark: Hilfsorganisationen trainieren für den Ernstfall

Rund 100 Einsatzkräfte der Johanniter und fünf weiteren Organisationen übten in der Annaburger Heide unter realistischen Bedingungen verschiedene Einsatzszenarien. Im Mittelpunkt standen Teamarbeit, Notfallmedizin und die neue CBRN-Ausstattung.

07:00 Uhr an einem Samstagmorgen: zahlreiche Einsatzfahrzeuge des Bevölkerungsschutzes finden sich auf einem Parkplatz im Norden von Leipzig ein. Unter leichtem Nieselregen sammeln sich gut 100 Einsatzkräfte der 23., 24. und 25. Medical Task Force (MTF), um gemeinsam in die Annaburger Heide aufzubrechen. Geplant ist ein organisationsübergreifender Praxistag. 

Nach einer kurzen Einweisung macht sich die Kolonne aus 25 Fahrzeugen mit Blaulicht auf den Weg zum etwa 60 Kilometer entfernten Übungsgelände. Trotz des herbstlichen Wetters ließen sich die Helfenden nicht entmutigen – im Gegenteil: Die widrigen Witterungsbedingungen boten beste Voraussetzungen für ein realistisches Training.

Geübt wurden unterschiedliche Szenarien, die ein breites Spektrum an Fähigkeiten und Teamarbeit erforderten: Neben der Orientierung im Gelände mit Karte und Kompass, standen medizinische Notfallmaßnahmen auf dem Programm. So trainierten die Teilnehmenden das zügige und korrekte Stillen von Blutungen mit Tourniquet, Emergency Bandage und Beckenschlinge – wichtige Maßnahmen, die im Ernstfall Leben retten können. 

Auch der Auf- und Abbau und Betrieb eines Behandlungsplatzes wurde in mehreren Phasen geprobt, einschließlich der korrekten Lagerorganisation sowie der Transport von Patienten und Patientinnen inner- und außerhalb des Zeltes. Damit sollte gemeinsam geprobt werden, wie eine strukturierte Versorgung bei größeren Schadenslagen funktionieren kann.

Ein besonderes Highlight des Tages bildete die Vorstellung und praktische Erprobung der neuen CBRN-Ausstattung (Chemische, Biologische, Radiologische und Nukleare Gefahrenabwehr), insbesondere mit neuen Masken, sowie die autarke Aufbereitung von Frischwasser im Gelände. Beide Themen gewinnen angesichts aktueller Gefahrenlagen zunehmend an Bedeutung.

Bei all den relevanten Aktivitäten stand vor allem die Zusammenarbeit der verschiedenen Hilfsorganisationen im Fokus. Neben 15 Johanniterinnen und Johannitern nahmen auch Einsatzkräfte von Feuerwehr, Maltesern, DRK, ASB und Falck an der Übung teil. So wurde nicht nur technisches Wissen vertieft, sondern auch das Miteinander und die Kommunikationswege zwischen den Organisationen gestärkt. Übungstage wie diese zeigen, wie wichtig gemeinsames Handeln und regelmäßiger Austausch für den Ernstfall sind.

Natürlich kam auch die Verpflegung nicht zu kurz: Neben reichlich starkem Kaffee gab es sächsische Kartoffelsuppe aus der Feldküche, die für die nötige Wärme und Energie sorgte. In der Mittagspause nutzten einige ihren besonderen Spürsinn und sammelten frische Pilze am angrenzenden Waldesrand – ein kleines Abenteuer abseits des Übungsalltags.

Gegen 15:30 Uhr kehrten die Teilnehmenden geschafft, aber zufrieden nach Hause zurück; mit vielen neuen Eindrücken und bestens gerüstet für die nächsten Einsätze.