08.02.2021 | Regionalgeschäftsstelle Bremen

„Ich gehe immer mit einem Lächeln nach Hause“

IT-Fachmann Patrick Krenz ist mit den mobilen Impfteams in Bremen unterwegs. Er wollte die Zeit seiner Kurzarbeit sinnvoll nutzen.

Der IT-Fachmann Patrick Krenz optimiert normalerweise in Unternehmen logistische Abläufe mit SAP-Systemen. Aktuell engagiert er sich im Bremer Impfzentrum. Foto: Nicole Baumann/Johanniter

„Ich will einfach nur helfen“, bringt es Patrick Krenz auf den Punkt. Der IT-Unternehmensberater ist seit April 2020 in Kurzarbeit. „Ich habe sinnlos Zeit zu Hause verbracht“, sagt er. Im November dann habe er angefangen, nach Stellen zu suchen, um die Zeit zu überbrücken. „Ich habe mich bei den Johannitern für einen Job im Impfzentrum beworben und beim Vorstellungsgespräch gleich gesagt, dass es mir nicht ums Geld geht“, erklärt er. Denn sein Arbeitgeber habe das Kurzarbeitergeld auf knapp 100 Prozent aufgestockt. Normalerweise berät und begleitet der IT-Fachmann bundesweit Firmenkunden für den IT-Dienstleister Atos. Seine Aufgabe: Die Etablierung von SAP-Systemen für die Lagerverwaltung und Logistik, „Transportation Management“ und Prozessoptimierung. Seit dem 27. Dezember 2020 ist der 31-Jährige nun festes Mitglied in den mobilen Impfteams.

„Ich bin vermutlich der einzige, der von unterwegs noch nie den Support anrufen musste“, erklärt er und lacht.
Mit seiner „normalen“ Tätigkeit hat die Arbeit in den mobilen Teams dennoch wenig zu tun. „Wir arbeiten mit einer einfach aufgebauten Software“, erläutert er. Unterwegs in den Pflegeheimen sei er dafür zuständig, die Patientendaten zu erfassen. Auch ist er die Schnittstelle zwischen dem Impfzentrum und der mobilen Einheit. „Wenn am Ende des Tages beispielsweise eine Spritze nicht verimpf werden konnte, kläre ich ab, wer sie bekommen kann“, sagt der diplomierte Betriebswirt.

Besonders stolz ist Patrick Krenz darauf, dass er sich bei den Johanniter in kürzester Zeit enorm weiterentwickeln konnte. „Ich habe durchaus Führungsqualitäten entwickelt“, betont er. Seine größte Herausforderung bisher sei es gewesen, mit mehreren mobilen Impfteams die Impfungen von 180 Personen in einem Bremer Seniorenheim zu koordinieren. „Wichtig ist, dass dann am Ende des Tages die Daten und Zahlen stimmen.“
 
Ähnlich wie in seinem Hauptjob muss sich der IT-Fachmann auch bei der Arbeit in den mobilen Impfteams immer auf neue Gegebenheiten einstellen. „Man lernt täglich neue Kollegen kennen, es sind viele junge dynamische Menschen dabei, die alle etwas bewirken wollen. Und obwohl die Teams oftmals nicht eingespielt sind, verläuft jeder Tag sehr harmonisch“, betont Krenz. Besonders erfreut zeigt sich der 31-Jährige darüber, dass man im Impfzentrum offen für konstruktive Ideen sei: „Ich habe ein Ampelsystem für die Impfkabinen vorgeschlagen und gleich am nächsten Tag wurde mein Vorschlag umgesetzt.“

Für Patrick Krenz ist die Arbeit im Impfzentrum nicht nur ein willkommener Weg, um seine Zeit sinnvoll zu nutzen: „Im vergangenen Jahr habe ich gemerkt, wie sehr mir die menschlichen Kontakte gefehlt haben. Es ist schön, wenn man sich mit den Heimleitungen unterhalten kann und merkt, wie sehr sich die Menschen freuen, dass wir zum Impfen kommen.“ Und trotz arbeitsreicher Tage fühle er keine Erschöpfung. „Ich gehe immer mit einem Lächeln nach Hause und habe meiner Freundin etwas zu erzählen.“