05.05.2022 | Johanniter-Tagespflege Königsbrunn

„Ich habe mein ganzes Leben lang…“

Biographische Arbeiten in der Tagespflege

Alltag und Gewohnheit sind Worte, die in der heutigen Zeit fast verpönt sind, aber gerade für ältere Menschen sind diese Begriffe eine große Chance weiterhin am alltäglichen Leben teilzuhaben, sich gebraucht und geschätzt zu fühlen.

„Sowohl zu Hause, als auch in der Tagespflege, sollte versucht werden an Gewohnheiten festzuhalten und diese bewusst weiter zu ermöglichen. Sollte ihre Mutter oder Großmutter immer gekocht haben, ist das eine Möglichkeit, natürlich unter Begleitung oder Anleitung, sie weiter mit einzubinden. Auch andere Tätigkeiten im Alltag, die die Senioren immer schon ausgeübt haben, sollten nicht unterbunden, sondern gefördert werden. Alle motorischen und kognitiven Fähigkeiten, die gefördert werden, geben ein gutes- so wichtiges- Gefühl“, rät Tanja Fendt, Leitung der Tagespflege in Königsbrunn.

Für Gäste der Tagespflege ist es sehr angenehm, dass sie genau wissen, wie der Tag strukturiert ist. Strukturen und Abläufe gehören für uns alle seit Kindesbeinen dazu und haben sich über die Jahre so verfestigt, dass sie Sicherheit geben.

So beginnt der Tag nach der Ankunft mit Frühstück am eigenen Platz. „Warum soll es bei älteren Menschen anders sein als bei so manchem von uns- vor dem ersten Kaffee und einem Frühstück in Ruhe geht erstmal gar nichts“, scherzt Fendt.

„Nach einem ruhigen Ankommen gehen wir auf jeden Gast individuell ein und bieten Beschäftigungen an, die Freude bereiten und zum Beispiel motorische Fähigkeiten fördern“, so Fendt.

Von Stricken bis Gartenarbeit oder kleine handwerkliche Projekte werden regelmäßig angeboten. Auch Traditionen und Feiertage werden vorbereitet und gefeiert. So zum Beispiel das Maibaum aufstellen. Die Senioren in der Tagespflege basteln ihren eigenen Maibaum, der sie durch den Monat begleitet.

„Was aber nicht zu kurz kommen darf, ist die Möglichkeit sich auszuruhen oder einfach nur einen Zuhörer zu haben. Hier nimmt sich das Team besonders viel Zeit, denn für so manchen Gast ist es sehr belastend zu merken, dass man sich verändert. Dies ist eine große Belastung und kann nur durch positive Gefühle und Erlebnisse und ein offenes Ohr aufgefangen und gelindert werden“, weiß Tanja Fendt aus Erfahrung.

Bei Fragen oder Interesse an einem Platz in der Tagespflege beraten Sie Tanja Fendt und ihr Team gerne. Sie erreichen sie entweder telefonisch unter 08234 9678310 oder per E-Mail unter tagespflege.bobingen(at)johanniter.de .

Foto: Tanja Fendt