18.11.2025 | Regionalverband Oberbayern

Ingolstädter Johanniter leisten nächtliche Hilfe

Ehrenamtliche unterstützen nach Bombenfund in Nürnberg bei der Evakuierung von 21.000 Menschen.

Vier ehrenamtliche Johanniter vom Ortsverband Ingolstadt waren am vergangenen Wochenende Teil der größten Evakuierungsaktion in der Nürnberger Stadtgeschichte. Nachdem in einem Baustellenbereich im Stadtteil Großreuth eine 450-Kilo-Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt wurde, mussten rund 21.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen, darunter auch zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen.

Die Ingolstädter Johanniter wurden in der Nacht von Freitag auf Samstag gemeinsam mit Kräften des BRK Eichstätt und der Malteser Ingolstadt von der Leitstelle alarmiert. Mit zwei Fahrzeugen übernahmen sie vor Ort den Transport von Altenheimbewohnern zwischen zwei Einrichtungen. „Solche Einsätze zeigen, wie wichtig schnelle und gut koordinierte Hilfe ist. Wir waren gut acht Stunden unterwegs – müde, aber glücklich, helfen zu können“, erklärte Sven Müller, Ortsbeauftragter der Johanniter Ingolstadt.

Während der Evakuierung galt ein Sicherheitsradius von 800 Metern rund um den Fundort. Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienste und THW waren mit rund 1.500 Einsatzkräften vor Ort, der Luftraum und der ÖPNV wurden zeitweise gesperrt. Samstagfrüh um 03:35 Uhr konnte die Stadt schließlich Entwarnung geben: Die Bombe war erfolgreich entschärft.

Erstmals nutzten die Ingolstädter Johanniter bei dem Einsatz ihren neuen geländegängigen Rettungswagen, der erst im Sommer aus Slowenien überführt wurde. Das Fahrzeug ist für anspruchsvolle Einsatzbedingungen ausgelegt und stärkt künftig den Katastrophenschutz vor Ort.

Foto: Johanniter Ingolstadt.