07.03.2023 | Regionalgeschäftsstelle Oldenburg

Johanniter in Weser-Ems leisten 165.000 ehrenamtliche Stunden

Leitung des Regionalverbands trifft sich zu Beratungen

Einen Blick in die jüngste Vergangenheit sowie in die nahe und etwas fernere Zukunft geworfen hat die Leitung des Regionalverbands Weser-Ems der Johanniter-Unfall-Hilfe am vergangenen Wochenende. Gerade letzteres fiel besonders schwer. „Ich kann gar nicht sagen, wohin die Reise geht“, sagte Wilfried Barysch, Mitglied im Vorstand des Regionalverbands. Grund sei die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung. Impfzentren und Teststationen sind geschlossen, die Impfteams aufgelöst. Doch auch Einrichtungen für Geflüchtete, die von den Johannitern im Auftrag der Kommunen betrieben werden, müssen unerwartet schließen. Niedersachsen hat seine Aufnahmequote übererfüllt, die Kommunen verlangen die Schließung der Einrichtungen. „Vermutlich müssen wir uns von Personal trennen“, bedauert Barysch. Auf der anderen Seite gebe es in vielen Bereichen Fachkräftemangel und drastische Kostensteigerungen. „Spannend wird es auf jeden Fall.“ Damit der Regionalverband Weser-Ems, einer der größten und stärksten Verbände der Johanniter bundesweit, weiter auf Kurs bleibt, berieten die Mitglieder der Leitung über aktuelle Maßnahmen. Zur Regionalverbandsleitung gehören die ehrenamtlichen Ortsbeauftragten und hauptamtlichen Dienststellenleiter der 20 Ortsverbände von Wilhelmshaven bis Osnabrück und von Emden bis Delmenhorst, der komplette Vorstand mit Barysch, Markus Wedemeyer und Dieter Meyer, die Leiter der Bereiche und Fachbereiche der Regionalgeschäftsstelle sowie Regionalverbandspfarrer Dr. Stefan Welz und Regionalverbandsarzt Jörg Gellern. Insgesamt nahmen an der Tagung mehr als 40 Führungskräfte teil.

In zahlreichen Workshops wurden Ideen und Strategien für die weitere Entwicklung der Verbände in Weser-Ems entwickelt und diskutiert. Neben den Herausforderungen für die nächsten Monate gab es auch viele gute Nachrichten. Alleine im vergangenen Jahr haben die ehrenamtlichen Helfenden im Regionalverband 164.789 Dienststunden geleistet – unentgeltlich. „Das ist ganz stark“, betonte Barysch. Sein ehrenamtlicher Vorstandskollege Markus Wedemeyer dankte ganz besonders den ehrenamtlichen Einsatzkräften, die hauptamtliche Dienste unterstützt hatten, die durch Krankheits- und Quarantäneausfälle während der Corona-Zeit personelle Probleme bekommen hatten. Darunter waren auch externe Pflegeeinrichtungen, die ebenfalls von Johanniter-Kräften unterstützt wurden. „Es ging darum, den älteren Menschen in diesen schwierigen Situationen zu helfen“, erklärte Wedemeyer. Die Zahl der Hauptamtlichen lag Ende 2022 bei 1154. Durch das Ende der Impfteams und Teststationen wird die Zahl in diesen Bereichen sinken, dafür steigt sie in anderen Bereichen. Alleine bei den Kindertagesstätten werden in diesem Jahr jeweils zwei Gruppen in Emden sowie in Melle hinzu kommen, weitere Einrichtungen sind geplant und werden vermutlich 2024 starten. Zurzeit haben die Johanniter in Weser-Ems zehn Kindertagesstätten mit 24 Gruppen und 433 Plätzen. Auch im Bereich ambulante Pflege und Wohnkonzepte für Senioren steigt der Bedarf. Auf Vor-Corona-Niveau sind bereits die Sanitätsdienste. In 2022 stellten die Johanniter bei 1059 Veranstaltungen die medizinische Versorgung der Besucherinnen und Besucher sicher. Im ersten Corona-Jahr 2020 war die Zahl auf 143 eingebrochen. Weiterhin sehr erfolgreich ist der Johanniter-Hausnotruf. Alleine in Weser-Ems vertrauen 8994 Menschen auf den lebensrettenden Knopf der Johanniter.

Ehrungen für besondere Verdienste bildeten den Abschluss der Tagung. Bennet Neelsen, stellvertretender Ortsbeauftragter des Ortsverbands Nordenham, erhielt das Leistungsabzeichen in Gold. Ausgezeichnet wurde auch das Krisenreaktionsteam des Regionalverbands Weser-Ems, das während der Corona-Pandemie durch die schnelle Beurteilung von Testergebnissen, Verhängung von Quarantänezeiten, Überarbeitung von Hygieneplänen und anderen Maßnahmen entscheidend dazu beigetragen hatte, dass die Johanniter trotz des arbeitsbedingten engen Kontakts mit erkrankten Menschen insgesamt ohne größere Ausfälle durch die Pandemie gekommen sind. Eine weitere Ehrung nahm Sebastian Rauch, Ortsbeauftragter des Ortsverbands Wittmund, entgegen. Die Wittmunder Johanniter hatten ein ehrenamtliches elfköpfiges mobiles Teams gestellt, dass im Regionalverband PCR-Tests durchführte, damit Mitarbeitenden nach Ablauf der Quarantänezeit sicher sein konnten, nicht mehr ansteckend zu sein. „Das war eine große Hilfe für unsere Mitarbeitenden“, betonte Wedemeyer.