Mit kühlem Kopf durch heiße Tage: Einsatzbilanz der „Rocker-Retter“ beim Southside Festival
Ziegentritt, Sonnenstiche und kaputte Sprunggelenke - Ehrenamtliche des Regionalverbands Württemberg Mitte im Festival-Sanitätsdienst
Vom 20. - 22. Juni war Neuhausen ob Eck ein Zentrum der Musikszene. Dabei: über 500 ehrenamtliche Johanniter, die die medizinische Versorgung der rund 56.000 Festivalbesucher abgesichert haben. „Ihr rockt - wir retten“ war das Motto unter dem auch knapp 20 Ehrenamtliche aus dem Johanniter Regionalverband Württemberg Mitte an der Unfallhilfestelle (UHS) 3 eingesetzt waren.
„Wir hatten insgesamt 1.055 erfasste Hilfeleistungen an unserer Station“, berichtet Andre Lindner, hauptverantwortlicher Koordinator für die UHS 3, „zu Spitzenbelastungszeiten war das eine Hilfeleistung pro Minute!“. An dem sehr sonnigen und heißen Wochenende rangierten Behandlungsgründe wie Sonnenstiche und großflächige Sonnenbrände weit oben. Viele Sprunggelenkverletzungen kamen dazu sowie Zeckenbisse und kleinere Wunden. Eine kuriose Verletzung behandelte das Team gleich zu Beginn des Konzertwochenendes: eine Ziege auf einer angrenzenden Weide reagierte mit einem kräftigen Tritt auf die Streichelversuche eines Festivalbesuchers.
Unterstützt wurden die Johanniter auf dem Southside Festival wie immer vom Technischen Hilfswerk (THW), der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und dem Malteser Hilfsdienst (MHD). Verantwortlich für Organisation und Ablauf ist seit 2024 Einsatzleiter Sven Lederle. Er und sein Team aus dem Johanniter Ortsverband Singen sorgen bereits seit 2006 für den Sanitätsdienst rund um die Bühnen und das gesamte Festivalgelände mit seinen vielfältigen Campingbereichen. Bereits bevor die Besucher auf das Gelände strömten, sicherten die ehrenamtlich Helfenden die Aufbauphase und die „Frühanreise“ auf den Camping-Arealen ab.
Sven Lederle zieht insgesamt ein positives Fazit: „Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf des Festivals. Die Zusammenarbeit mit unseren Partnerorganisationen war hervorragend, und die Besucher haben sich vorbildlich verhalten“, berichtet Sven Lederle. In diesem Jahr kümmerten sich die Johanniter um insgesamt 2.805 Patientinnen und Patienten. Davon wurden 750 Fälle wie Prellungen, Stauchungen, hitzebedingte Kreislauf- oder alkoholbedingte Probleme protokolliert. Bei 2.000 Vorfällen handelte es sich um Bagatellen wie Blasen oder kleinere Wunden. In die umliegenden Krankenhäuser wurden 55 Transporte durchgeführt. Schwerwiegende Notfälle blieben aus. „Das zeigt, dass die Besucher gut vorbereitet waren und die Tipps der Johanniter beachtet haben“, so Lederle weiter.
Für alle Ehrenamtlichen ist dieses Festival immer ein besonderer Einsatz. Zahlreiche Einsatzkräfte aus dem Landesverband Baden-Württemberg sowie aus anderen Johanniter-Landesverbänden nahmen Urlaub, um den umfangreichen Sanitätsdienst zu unterstützen – und natürlich auch, um das eine oder andere Konzert zu genießen. Die Johanniter danken allen Helferinnen und Helfern für ihren Einsatz und freuen sich auf schon auf das Southside Festival 2026.
Lust mitzumachen? Informationen zum Ehrenamt bei den Johannitern im Regionalverband Württemberg Mitte gibt hier.
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