12.09.2025 | Regionalverband Mittelfranken

Neue Wege der Hilfe

Pilotprojekt der Johanniter unterstützt 650 wohnungslose Menschen in Nürnberger Pensionen

Ein weiß-blauer Transporter der Johanniter steht seitlich fotografiert. Auf der Vorderseite und der Fahrertür befindet sich das Logo der Johanniter und daneben der rote Schriftzug „JOHANNITER“. Auf dem hinteren Seitenfenster steht: „DU HAST FRAGEN? WIR ANTWORTEN. UND KOMMEN ZU DIR.“ Die Wörter „FRAGEN“ und „ZU“ sind dabei farblich hervorgehoben.

Seit Juni 2024 bieten die Johanniter im Stadtgebiet Nürnberg ein neues Beratungsangebot für wohnungslose Menschen in unbegleiteten Pensionen an. Zwei erfahrene Beratungskräfte besuchen dann rund 650 betroffene Menschen in insgesamt 27 Pensionen. Dafür steht ihnen das Beratungsfahrzeug FRANZ zur Verfügung. „Mit unserem FRANZ sind wir künftig in Nürnberg unterwegs. So schließen wir gemeinsam eine spürbare Versorgungslücke im bisherigen Hilfsangebot der Stadt Nürnberg“, berichtet Simone Seidl, Sachgebietsleiterin der Johanniter für Obdachlosenhilfen. FRANZ leitet sich aus dem Auftrag ab: „Du hast Fragen? Wir Antworten und kommen Zu dir.“ 

Das Pilotprojekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales gefördert. Die Stadt Nürnberg übernimmt die Finanzierung des Fahrzeugs inklusive Wartung, Versicherung und Kraftstoff. Ziel ist es, das Angebot langfristig weiterzuführen.

Passgenaue Begleitung 
Das Johanniter-Team stimmt jede Beratung eng mit der städtischen Fachstelle für Wohnungsfragen und Obdachlosigkeit ab. So erreichen sie auch die Menschen, die bislang kaum Zugang zu bestehenden Unterstützungsangeboten hatten. Die Gründe hierfür sind vielfältig – manche Pensionen liegen dezentral, die Klienten sind gesundheitlich beeinträchtigt oder es fehlen ihnen schlichtweg die Informationen wie sie an geeignete Hilfsangebote oder qualifizierte Beratung kommen. Durch die persönliche Ansprache vor Ort werden Bedarfe früh erkannt und können individuelle Lösungen entwickelt werden.

Gemeinsam Perspektiven schaffen
Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Anbindung an weiterführende Hilfen – entweder durch die Johanniter oder durch spezialisierte Beratungsstellen in Nürnberg. Nach Möglichkeit unterstützen die Berater beispielsweise bei der Jobsuche, bei der gesundheitlichen Versorgung, bei Suchtproblemen oder beim Zugang zu Alltagsstrukturen.

Starke Netzwerke – bessere Unterstützung
Das Projekt zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit von freien Trägern, städtischen Fachstellen und öffentlichen Förderern ist. Nur gemeinsam können wir Menschen gezielt unterstützen und echte Versorgungslücken schließen.