12.05.2021 | Regionalverband Rhein-Ruhr

Tag der Pflege

Pflegedienstleitung Christiana Hoffmann im Interview

Christiana Hoffmann ist seit 2004 bei den Johannitern in Dinslaken. Die Pflegedienstleitung ist Ansprechpartnerin für 5 Alltagshelfende und 16 Pflegende, darunter auch 2 Auszubildende.

Christiana, danke dass wir dir heute einige Fragen stellen dürfen. Du bist ja nun schon eine lange Zeit in der Pflege aktiv, was hat dich damals dazu motiviert und was motiviert dich noch immer an diesem Beruf?

So einfach wie es klingt ist es auch: Menschen zu helfen und zu unterstützen, ist ein gutes Gefühl. Ich arbeite gerne in der ambulanten Pflege, weil hier der Mensch im Mittelpunkt steht. Durch die gesundheitliche Versorgung über die pflegerischen Leistungen, schenken uns die Pflegebedürftigen ihr Vertrauen - und so wird aus der Pflege zuhause auch eben ein Stück Pflege für die Seele, was den Pflegebedürftigen freut und uns natürlich auch.

Ein weiterer Motivationsfaktor ist das tolle Team. Auch hier schätze ich das gegenseitige Vertrauen sowie die gute Zusammenarbeit sehr.

 

Ist Vertrauen ein zentraler Punkt in eurer Arbeit?

Auf jeden Fall. Da unsere Arbeit in der Häuslichkeit der pflege- und hilfsbedürftigen Menschen stattfindet, ist das gegenseitige Vertrauen sowie die Zusammenarbeit zwischen dem Pflegebedürftigen, den Angehörigen und dem Pflegedienst von großer Bedeutung. Es ist uns sehr wichtig, dass die Menschen die wir versorgen und betreuen so lange wie möglich in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung bleiben können. Zudem besteht ein sehr gutes Verhältnis innerhalb unserer Belegschaft und den anderen Fachabteilungen. Das ist eben auch der Vorteil eines Vereins.

 

Jetzt reden wir über die ambulante Pflege. Unterscheidet sich die ambulante Versorgung stark von der stationären?

Die ambulante Pflege unterscheidet sich natürlich von der stationären Pflege, dabei ist das Endergebnis aber immer das Gleiche: „Die qualitativ hochwertige Arbeit am Menschen.“

In der ambulanten Pflege ist die pflegende Person in der Regel auf sich alleine gestellt. Hierbei werden die Patientinnen und Patienten in ihrer häuslichen Umgebung aufgesucht um anschließend versorgt zu werden. Das heißt, dass ein großer Verantwortungsbereich, nicht etwa wie in einem Krankenhaus, sondern bei den zu Pflegenden zuhause bewältigt werden muss. Oftmals müssen wir Organisationsprofis bezüglich der engen Zusammenarbeit mit beispielsweise den Angehörigen, Ärzten, Therapeut*innen oder auch Apotheken sein. 

Das Schöne dabei ist, dass der Patient während des Besuchs der Pflegekraft die vollständig alleinige Aufmerksamkeit genießen kann. Auch für die Pflegekraft ist es ein schönes Gefühl, die ganze Aufmerksamkeit „nur“ einem Patienten widmen zu können.

 

Wenn junge Leute vor der Berufswahl „Pflege“ stehen, was würdest du diesen Personen mit auf den Weg geben?

Der Beruf in der Pflege ist ehrenwert, immer wieder eine neue Herausforderung, abwechslungsreich und ein krisensicherer Arbeitsplatz.

Wie ich eingangs schon erwähnte, ist es ein tolles Gefühl hilfsbedürftigen Menschen helfen zu können. Auch die demografische Entwicklung zeigt, dass die Pflege, die Pflegeinrichtungen und insbesondere das Pflegepersonal für unsere Gesellschaft sowie unser Gesundheitssystem unabdingbar sind und eine große Herausforderung für die Zukunft darstellt. Das Wort „systemrelevant“ war und ist in der Pandemiezeit immer wieder zu hören – damit sind eindeutig auch wir gemeint! Dabei ist es grundsätzlich egal, ob ambulant oder stationär.

 

Möchtest du deinen Mitarbeitenden noch etwas mitgeben?

Ich möchte den internationalen Tag der Pflege nutzen „DANKE“ zu sagen. Aber müssten wir das nicht jeden Tag? Was das Pflegepersonal in den letzten Monaten (und wenn man genauer nachdenkt eigentlich schon immer) leistet, ist enorm. Die Pandemie macht noch einmal deutlich wie wichtig jeder Einzelne von euch ist. Gerade in dieser Ausnahmesituation aber auch darüber hinaus, leistet ihr Herausragendes.

Für euren unermüdlichen Einsatz, für eure Menschlichkeit und dass ihr immer die Stellung haltet, sage auch ich DANKE. Danke für das Vertrauen, für eure Arbeit und vor allem Danke, dass ihr hier seid!