Zwei Ministerinnen zu Gast im Johanniter-Haus Dietrichsroth
Pflegealltag, Innovation und ehrlicher Austausch im Fokus.
Vor kurzem durfte das Johanniter-Haus Dietrichsroth in Dreieich zwei hochrangige politische Gäste begrüßen: Bundesgesundheitsministerin Nina Warken und Hessens Gesundheitsministerin Diana Stolz informierten sich bei einem ausführlichen Besuch über die Pflegeangebote und Herausforderungen in der täglichen Arbeit der Einrichtung.
Nach einem Rundgang durch die stationäre Pflege und Tagespflege nahmen sich die Ministerinnen Zeit für eine Gesprächsrunde mit Pflegekräften, Mitarbeitenden sowie Bewohnerinnen und Bewohnern. Dabei wurde deutlich, dass der Pflegealltag weiterhin stark geprägt ist von Personalengpässen, Dokumentationspflichten und strukturellen Herausforderungen. Die Gesprächspartner schilderten offen ihre Erfahrungen – mit großem Engagement, aber auch mit dem klaren Wunsch nach konkreter politischer Unterstützung.
Bundesministerin Nina Warken betone: „Den Pflegekräften gilt unser besonderer Dank. Sie leisten eine wichtige Aufgabe, ohne die unsere Gesellschaft nicht funktionieren kann. Wir wünschen uns alle, im Alter gut versorgt zu werden. Deswegen müssen wir die Pflege zukunftsfest machen und ihre Finanzierbarkeit sichern.“
Sie nahm zwei zentrale Anliegen mit nach Berlin: Zum einen die dringend notwendige Entbürokratisierung, damit Pflegekräfte sich wieder stärker auf die Menschen konzentrieren können – zum anderen die Sichtbarkeit und Wertschätzung eines komplexen und qualifizierten Berufsbildes.
Ein besonderer Fokus des Besuchs lag auf dem Projekt „Virtual Ward“, an dem das Johanniter-Haus Dietrichsroth als eines der wenigen Häuser in Hessen teilnimmt. Es ermöglicht telemedizinische Versorgung direkt in der Einrichtung – inklusive Diagnostik, Therapieanpassung und ärztlicher Visiten in Zusammenarbeit mit der Asklepios Klinik. So können Krankenhausaufenthalte für ältere und kognitiv eingeschränkte Menschen vermieden und gleichzeitig Pflegekräfte entlastet werden.
Dass moderne Pflege auch ein starkes soziales Umfeld braucht, wurde beim Rundgang durch Garten und Gemeinschaftsbereiche deutlich. Kooperationen mit dem Johanniter-Kindergarten, der offene Mittagstisch und regelmäßige Begegnungsangebote stärken die Verbindung zum Stadtteil. Das wurde auch von der hessischen Ministerin ausdrücklich gewürdigt.
Diana Stolz sagte mit Blick auf die Einrichtung: „Pflegeeinrichtungen gestalten die Lebenswelten ihrer Bewohnerinnen und Bewohner. Im Haus Dietrichsroth erfolgt dies beispielgebend. Die Bewohnerinnen und Bewohner werden mit ihren unterschiedlichen Bedürfnissen wahrgenommen und das Miteinander steht im Mittelpunkt.“
Zudem verwies sie auf die Bedeutung guter Arbeitsbedingungen:
„Flexible Modelle mit Blick auf die Arbeitszeiten oder Kinderbetreuung unterstützen die Mitarbeitenden in ihrem Alltag. So können auch in Zeiten des Fachkräftemangels Mitarbeiter gewonnen und gehalten werden.“
Das Johanniter-Haus Dietrichsroth versteht den Besuch als wichtiges politisches Zeichen: für Wertschätzung, für Innovationsbereitschaft – und für die Notwendigkeit, aus den Erkenntnissen konkrete Verbesserungen zu entwickeln. Dass zugehört wurde, ist ein erster Schritt. Nun bleibt zu hoffen, dass auch entsprechend gehandelt wird.