07.08.2025 | Johanniter-Krankenhaus Treuenbrietzen

Ein verregneter Sommertag – Erholung für Pollenallergiker?

Landläufig meinen viele, dass Regen die Luft reinigt und auch Allergikern guttut. Das kann sein – muss es aber nicht.

Brandenburgische Landschaft mit Gewitter
Brandenburgische Landschaft mit Gewitter (KI-generiert)

Allergologin Heike Lehmann-Pötzsch vom Zentrum für Allergologie und Asthma am Johanniter-Krankenhaus Treuenbrietzen geht ins Detail.

Kleiner Regen – kleinere Belastung, großer Regen – starke Belastung

Ein normaler Regenschauer wäscht die meisten Pollen aus der Luft. Das kann Allergiker durchaus entlasten.

Gewitterlagen und Starkregen hingegen haben einen anderen Effekt und der kann bei Pollenallergikern und Patienten mit Schimmelpilzallergien durchaus gefährlich werden. Es ist dann so, dass sich die Allergene in der Luft elektrostatisch aufladen, durch die Feuchtigkeit aufquellen und zerplatzen. Dabei setzen sie kleinste und feinste Mengen von Allergenen frei, die sich so verbreiten können und auch in die tiefsten Areale der Bronchien eintreten. Das kann zu einem lebensgefährlichen so genannten Gewitterasthma führen.

Auch Nichtallergiker können Symptome spüren

Doch auch bei Nichtallergikern können sich bei Starkregen und Gewitter Symptome entwickeln: Husten, Schnupfen, tränende Augen. Im August ist die Luft mit Getreide- und Gräserpollen belastet, je nach Region auch von Schimmelpilzen (Alternaria). Vor allem Beifuß-, Sauerampfer- und Ambrosiapollen sind aktuell im Kommen. Sie lassen sich nicht von vielen Regentagen aufhalten.

Tipps für Allergiker bei Starkregen

Heike Lehmann-Pötzsch rät deshalb Allergikern bei solchen Wetterlagen zu äußerster Vorsicht. Die Patienten sollten in geschlossenen Räumen bleiben, denn eine hohe Belastung besteht ab 30 Minuten nach Gewitterbeginn. Auch nach dem Ende des Starkregens/Gewitters sollten sie noch ca. 1 Stunde in Räumen bleiben.

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