Ein neues Zuhause: Interessierte informieren sich über die neu gebaute Demenz-Wohngemeinschaft in Celle
Betroffene wie Angehörige nutzten die Vorbesichtigung, um sich ein Bild zu machen
Celle. Die Baustelle auf dem Gelände des Johanniterhauses an der Wittestraße in Celle gehört bald der Vergangenheit an. Voraussichtlich ab Januar 2026 können die ersten der zwölf Mieterinnen und Mieter in die Wohngemeinschaft einziehen. Vermieterin ist die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (JUH).
Christian Faßmann-Heins, Bereichsleiter Soziale Dienste der JUH im Regionalverband Harz-Heide, informierte am 19. November gemeinsam mit der Pflegeteamleitung der Wohngemeinschaft (WG), Inge Buschow und der Pflegedienstleiterin Tanja Schulz über das besondere Wohnmodell mit seinem hohen Betreuungsschlüssel sowie die Bewerbungsmöglichkeiten. „Die Wohngemeinschaft ist für demenziell erkrankte Menschen eine überaus attraktive Lebensalternative, weil hier individuell auf Bedürfnisse und Interessen eingegangen werden kann. Die Gemeinschaft mit allen Bewohnenden, den Angehörigen sowie dem Pflegepersonal fördert die Eigenständigkeit, den Erhalt von Fähigkeiten und die Aktivierung der Kommunikation“, so Faßmann-Heins. „Die WG ist ein Plus an Lebensqualität.“
Zur Vorbesichtigung eingeladen waren Interessierte, die entweder für sich selbst oder als Angehörige für ihren Vater, ihre Mutter oder Großeltern ein Zuhause suchen, das an die Bedürfnisse eines demenziell erkrankten Menschen angepasst ist sowie Celler Fachpublikum. Mit einem Rundgang durch die neu errichteten Räumlichkeiten im Erdgeschoss eines Verbindungstrakts zum Johanniterhaus konnten sich die Besucherinnen und Besucher ein Bild der neuen Einrichtung machen.
Der zentrale Raum der Wohngemeinschaft ist das Wohn- und Esszimmer, das in eine offene, seniorengerechte Einbauküche übergeht. Die Bewohnerzimmer sind nach den Bedürfnissen der zukünftigen Mieterinnen und Mieter barrierefrei gestaltet. Sie sind alle etwa 18 m² groß und werden mit eigenen Möbeln und Gegenständen der Bewohner eingerichtet. Jedes Zimmer verfügt über ein eigenes Bad. Darüber hinaus gibt es ein Gemeinschaftsbad sowie ein zusätzliches WC. Die Duschen sind ebenerdig.
Der Grundgedanke einer solchen ambulant betreuten Wohngemeinschaft basiert auf der Idee, die Autonomie der Bewohnerinnen und Bewohner trotz vorhandenen Einschränkungen zu bewahren. Mit dieser Lebens- und Versorgungsform kann die Isolation der Betroffenen vermieden und die vorhandenen Kompetenzen erhalten und gestärkt werden. So trägt die individuelle und fürsorgliche Betreuung, die in Wohngemeinschaften möglich ist, dazu bei, den fortschreitenden Prozess der Demenz zu verlangsamen.
Um eine entsprechende Bezugspflege sicherzustellen, werden dieselben Fachkräfte eingesetzt. Neben dem wichtigen Beziehungs- und Vertrauensaufbau ist es unerlässlich, dass das Pflegepersonal sich regelmäßig fachlich fortbildet. Die Betreuungsleistungen, die über das rein Pflegerische hinausgehen, erbringen Altenpflegehelferinnen und Altenpflegehelfer im Früh-, Spät- und Nachtdienst, sodass eine 24-stündige Anwesenheit gewährleistet ist.
Menschen, die sich für ein Zimmer in der Demenz-WG interessieren und auch Bewerbende für eine Anstellung in der Einrichtung können sich gern an tanja.schulz(at)johanniter.de wenden.
Die Johanniter betreuen im Regionalverband Harz-Heide bereits die selbstbestimmte Demenz-Wohngemeinschaft in Eschede (Landkreis Celle) und die Pflege-WG in Didderse (Landkreis Gifhorn).
Über die Johanniter-Unfall-Hilfe e. V., Regionalverband Harz-Heide
Zu dem Johanniter-Regionalverband Harz-Heide gehören fünf Ortsverbände in Braunschweig, Salzgitter, Celle, Lüneburg und Peine. Dazu kommen noch der Ortsverband in Gründung Uelzen sowie der Stützpunkt Goslar. Fast 500 haupt- und etwa 300 ehrenamtliche Kräfte engagieren sich im Dienst am Nächsten. Dabei werden sie von rund 14.000 Fördermitgliedern finanziell unterstützt.