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20.05.2022 | Dienststelle Ortsverband Salzgitter

Kühler Kopf und großes Herz

Vom Bufdi zur Rettungssanitäterin: Tabea Klostermann geht ihren eigenen Weg

Zu Recht stolz auf ihren erfolgreich absolvierten Lehrgang zur Rettungssanitäterin: Tabea Klostermann. Foto: Johanniter

Salzgitter. Tabea Klostermann sitzt am Telefon und hört zu. Minutenlang. Nickt zustimmend mit dem Kopf, gibt Ratschläge, immer freundlich, immer einfühlsam. Auch das gehört zu ihrer Arbeit dazu: Den Hausnotruf-Kunden nicht allein zu lassen, sondern immer ein offenes Ohr für jedes noch so kleine Problem zu haben. „Einige ältere Menschen sind einsam. Die reden einfach drauf los“, sagt Tabea Klostermann lächelnd.

Die 18-Jährige ist routiniert bei der Sache, kein Wunder: Sie kennt sich mittlerweile bestens aus. Im August 2020, mitten in der Pandemie, hat sie ihren Bundesfreiwilligendienst (BFD) im Hausnotruf im Johanniter-Ortsverband Salzgitter begonnen. „Ich hatte eigentlich keine Erwartungen an mein BFD. Und bin dann hier richtig freundlich aufgenommen worden“, sagt Tabea heute.

Die Salzgitteranerin ist eine von knapp 30 jungen Menschen, die im Johanniter-Regionalverband Harz-Heide zwischen Celle und Goslar in den unterschiedlichsten Abteilungen mitarbeiten. Wer zwischen Schulabschluss und Ausbildungs-/Studiumstart noch ein wenig Zeit hat, der kann seine ersten beruflichen Gehversuche in Kitas, Hausnotruf, im Menüservice, dem Rettungsdienst  oder der Ersten-Hilfe-Ausbildung tätigen.

Tabea hat ihren BFD ganz bodenständig im Büro begonnen, ihren Sanitätshelfer-Lehrgang gemacht und ist dann recht schnell im Hausnotruf mitgefahren. Dort bestreitet sie nun von 8 bis 16.30 Uhr ihren Alltag. Für die junge Frau genau das Richtige: eine verantwortungsvolle Aufgabe, ohne Langeweile. Nicht immer weiß Tabea genau, was sie an dem Ort erwartet, wo der Notrufknopf gedrückt wurde. Aber sie weiß: Sie muss den Überblick behalten, die Umstände zügig einschätzen und, wenn nötig, weitere Maßnahmen einleiten. Bisher sind brenzlige Situationen – zum Beispiel eine Reanimation - zum Glück ausgeblieben. „Aber ich rufe schon oft den Rettungsdienst. Aus Vorsicht, und natürlich, weil es nötig ist.“

Eine ihrer Stärken sei es, einen kühlen Kopf zu bewahren, auch dann, wenn es einmal stressig wird. „Außerdem bin ich hilfsbereit und biete mich gern an.“ Das sieht auch Samantha Brinkwirth, Dienststellenleiterin im Ortsverband Salzgitter so: „Ein BFD ist immer eine gute Möglichkeit, den Berufswunsch zu festigen und Erfahrungen zu sammeln. Natürlich ist es toll, wenn sich jemand so engagiert und motiviert zeigt wie Tabea.“

Obwohl Tabea im Bundesfreiwilligendienst begonnen hat, war ihr Ziel von vorneherein klar: eine Ausbildung als Notfallsanitäterin. Eine große Hürde auf dem Weg dahin hat sie nun Ende April genommen - Tabea hat den Lehrgang zur Rettungssanitäterin erfolgreich abgeschlossen. Nun wird sie erst einmal im Krankentransport in Salzgitter eingesetzt, um Berufserfahrung zu sammeln. Vom „Bufdi“ zur Mitarbeiterin – und der Weg von Tabea Klostermann ist noch lange nicht zu Ende.

Weitere Infos zu offenen BFD-Stellen im Ortsverband Salzgitter – und im gesamten Regionalverband – gibt es unter www.johanniter.de/fsj-bfd-nb