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24.11.2022 | Regionalgeschäftsstelle Braunschweig

Unterschiedlich, aber trotzdem verbunden

Kleine und große Kinder der Johanniter-Kita „Fredolino“ aus Salzgitter-Fredenberg machen mit beim bundesweiten Vorlesetag

Dass er nur drei Beine hat, ist für den kleinen Löwen Tobe kein Grund, nicht mehr alles mitmachen zu können. Seine Freunde wollen ihn zwar beim Spielen, Klettern und Rennen schonen, aber das möchte er gar nicht. Zwar ein wenig anders, doch deshalb nicht außen vor! Darum geht es beim Buch „Kleiner Löwe, großer Mut“. Passend zum diesjährigen Thema des bundesweiten Vorlesetages „Gemeinsam einzigartig“.

Konzentriert lauschten die 21 Kindergartenkinder, als Erzieherin und Sprachfachkraft Britta Bätge-Rüstmann letzten Freitag, 18. November, aus dem Buch von Tom Belz vorlas. Vor ihr thronte dabei der Löwe Tobe selbst. Erzieher Marvin Pflug hatte extra für den Vorlesetag den energischen kleinen Helden aus Modelliermasse erschaffen. Wilde Löwenmähe inklusive und natürlich nur mit drei Beinen. Wurde es etwas unruhig beim Vorlesen, holte Britta Bätge-Rüstmann die Kinder wieder zurück zum Buch, indem sie sie mit einbezog. War das Tuscheln und Flüstern zu intensiv, forderte sie die Kinder zum Beispiel auf, so zu brüllen wie ein Löwe. Was für ein herrlicher Krach, wie im Löwenkäfig. Und gleich waren alle wieder ganz bei der Sache.

Premiere beim diesjährigen Vorlesetag war die Teilnahme der ganz Kleinen. Zum ersten Mal wurde auch ein Buch für die Krippenkinder im Alter von ein bis drei Jahren vorgelesen. Bei „Kann ich bitte in die Mitte“ von Susanne Straßer möchten sieben Tiere, von Maus bis Giraffe, vorgelesen bekommen. Doch der Weg dorthin, bis alle im wahrsten Sinne des Wortes ihren Platz gefunden haben, ist nicht ganz einfach. Unterschiedliche Wünsche und Bedürfnisse gibt es auch dort, doch alle verbindet das gleiche Ziel: Gemütlich auf dem Sofa einer Geschichte zu lauschen.

Warum auch die ganz Kleinen dieses Jahr mitgemacht haben? „Sprache fängt ja schon ganz früh an. Und mit dem passenden Buch ist auch schon für Krippenkinder so eine Aktion einfach ein tolles Erlebnis, bei dem der Umgang mit Sprache gefördert wird“, so Britta Bätge-Rüstmann.

Auf den ersten Blick mag es vielleicht beim Vorlesen nur um das Erzählen einer Geschichte gehen. Dass die Kinder aber ganz vielseitig davon profitieren, davon ist Britta Bätge Rüstmann überzeugt: „Das Vorlesen erweitert den Wortschatz, die Kinder lernen dabei zuzuhören und ihre Konzentrationsfähigkeit wird gestärkt. Also alles Dinge, die sich mittel- und langfristig positiv auch auf die Schulfähigkeit der Kinder auswirken.“

Absolut zufrieden ist Britta Bätge-Rüstmann auch mit der fünften Auflage des Vorlesetags in ihrer Einrichtung. „Toll, wie die Kinder sich, jedes auf seine Art, auf die Bücher eingelassen haben. Wir hatten eine entspannte Stimmung und zugleich waren die Kinder ganz bei der Sache“, bilanziert die Erzieherin. Und schon jetzt ist klar: Wiederholung folgt in 2023.