23.07.2021 | Dienststelle Ortsverband Landesbergen

Landesberger Johanniter starten zum Einsatz ins Hochwassergebiet

Mit einer Feldküche und sieben weiteren Fahrzeugen werden 20 ehrenamtlich Aktive bis Sonntagabend die Aufräumarbeiten in Rheinland-Pfalz unterstützen

Um 13.36 Uhr setzte sich am heutigen Freitag der Verband in Bewegung, keine 24 Stunden, nachdem am Vortag um 16.49 Uhr der Einsatzbefehl eingegangen war. Insgesamt 20 Johanniter aus Landesbergen werden an diesem Wochenende zum Einsatz kommen, darunter neben acht Feldköchen auch zwei Notfallsanitäter, ein Rettungsassistent und vier Rettungssanitäter. Hauptaufgabe der Helferinnen und Helfer wird ab Sonnabendmorgen die Essensversorgung der Einsatzkräfte in Bad Neuenahr-Ahrweiler sein. Es fahren aber auch zwei Rettungswagen zur ärztlichen Versorgung und ein Quad für Versorgungsfahrten in schwer zugänglichem Gelände mit. Einsatzende ist Sonntagabend, die Landesberger Johanniter werden am Montag zurückkehren. Markus Sudmann, Dienststellenleiter im Johanniter-Ortsverband Landesbergen, sagt: „Eine starke Truppe. Ich bin sehr stolz auf meine Leute! Trotz der Dauerbelastung durch die vielen unterschiedlichen Covid-19-Einsätze starten heute 20 Helferinnen und Helfer nach Ahrweiler, um im Katastrophengebiet Hilfe zu leisten. Und das alles ehrenamtlich!“

Insgesamt machten sich heute etwa 90 Helfende aus den Johanniter-Regionalverbänden Südniedersachsen (Ortsverbände Northeim, Einbeck, Göttingen, Holzminden, Hildesheim) und Harz-Heide (Ortsverbände Braunschweig, Celle, Salzgitter, Uelzen) auf den Weg in das Hochwassergebiet. Sie lösen gegen Abend140 Einsatzkräfte der Regionalbereitschaft Weser-Ems der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) ab. Für einen großen Teil der Kräfte geht es nach einigen Tagen Pause schon zum zweiten Mal in das Hochwassergebiet. Viele der Helfenden waren bereits vor einer Woche in den Einsatz gegangen und waren erst am vergangenen Dienstag aus dem Krisengebiet zurückgekehrt. Einer von ihnen ist Einsatzleiter Marc Küchemann, der aus dem Krisengebiet berichtet: „Eindrücke, die man lange nicht vergessen wird. Es war erschreckend, was wir hier gesehen haben, es erinnert an die Bilder aus dem Fernsehen vom Tsunami 2004. Man kann sich diese Zerstörung nicht vorstellen. Im Ortskern stand das Wasser bis zu acht Meter hoch. Laut Aussage der Bewohner kam das Wasser schnell und überraschend. Einige Häuser sind eingerissen oder so sehr zerstört, dass sie abgerissen werden müssen. Viele Menschen haben ihr Hab und Gut verloren. Viele Existenzen wurden zerstört. Die Menschen sind dankbar, dass wir da sind.“

Die Zustände sind in den Hochwassergebieten in und um Bad Neuenahr-Ahrweiler immer noch chaotisch. Zu Einsatzbeginn vor gut einer Woche haben die Johanniter in Bad Neuenahr-Ahrweiler in der Nacht von Sonntag auf Montag einen Behandlungsplatz 50 (BHP 50) als mobile Krankenstation aufgebaut und betrieben. Mittlerweile ist die medizinische Hilfe der aktuellen Lage angepasst und strukturell umgestellt worden. Im Vordergrund steht jetzt der Wiederaufbau der hausärztlichen Grundversorgung. Eigens dafür sind zwei medizinische Anlaufstellen in der Stadt errichtet worden, in denen sich Bewohner und freiwillige Aufräumhelfer medizinisch behandeln lassen können.

 

Die Johanniter-Unfall-Hilfe und "Aktion Deutschland Hilft" rufen zu Spenden auf:

Stichwort: "Hochwasserkatastrophe"
IBAN: DE94370205000433043300 (Bank für Sozialwirtschaft)
Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Stichwort "Hochwasser Deutschland"
IBAN: DE62 3702 0500 0000 1020 30 (Bank für Sozialwirtschaft)
„Aktion Deutschland hilft"