Aus Ehrenamt wird Einsatzkraft
Neuer Einsatzleitwagen der Johanniter Paderborn beeindruckt mit Hightech und Herzblut.
Es ist ein echtes Meisterstück aus Leidenschaft, Technik und Teamgeist: Die Johanniter in Paderborn haben ihren neuen Einsatzleitwagen (ELW) offiziell vorgestellt – und das Besondere daran ist nicht nur die hochmoderne Ausstattung, sondern vor allem die Entstehungsgeschichte. Denn in über 1.500 ehrenamtlichen Arbeitsstunden haben die Helferinnen und Helfer das gebrauchte Fahrzeug eigenhändig über 13 Monate hinweg umgebaut und einsatzbereit gemacht.
Der „Alte“ musste nach unzähligen Einsatzstunden in über 25 Jahren abgemeldet werden und war längst nicht mehr auf dem aktuellen Stand der Technik. Nachdem er die Hauptuntersuchung nicht mehr bestand, wurde die Anschaffung eines moderneren Einsatzfahrzeugs notwendig. Die Wahl fiel auf einen zwar gebrauchten, aber noch gut erhaltenen Sprinter mit fünf Sitzplätzen und Laderaum. Nach dem Einzug des „Neuen“ in die Paderborner Dienststelle, stand viel Arbeit für die Ehrenamtlichen an: die komplette Zerlegung der Innenausstattung, der Dämmung, der Außenanbauten, der Elektrik und schlussendlich der Innenausbau.
Neben moderner Funk- und IT-Technik verfügt das Fahrzeug über zwei voll ausgestattete Arbeitsplätze, einen integrierten Besprechungsraum sowie umfassende Kommunikationsmöglichkeiten, um auch in unübersichtlichen Lagen stets den Überblick zu behalten.
Dank eines innovativen Energiekonzepts kann das Fahrzeug mehrere Stunden autark betrieben werden, unabhängig von externer Stromversorgung. Eine leistungsstarke Dachklimaanlage und zwei separate Standheizungen sorgen zudem für ein angenehmes Raumklima – sowohl im Hochsommer als auch bei eisigen Temperaturen.
Der neue ELW wird künftig als mobile Führungsstelle im Bevölkerungsschutz dienen – etwa bei Großschadenslagen, Sanitätsdiensten oder Katastropheneinsätzen.
Zu Libori wird er in diesem Jahr ein fester Bestandteil des Sanitätsdienstes sein.
„Dieses Fahrzeug ist weit mehr als ein technisches Gerät – es ist Ausdruck des außergewöhnlichen Engagements unserer Ehrenamtlichen“, betont Albrecht Wrede, ehrenamtlicher Regionalvorstand der Johanniter in Ostwestfalen. „Jede Schraube, jedes Kabel, jede Entscheidung im Innenausbau stammt aus der Hand unserer Helferinnen und Helfer. Das macht diesen ELW einzigartig.“
Finanziert wurde das Fahrzeug über Spenden und Eigenmittel der Johanniter. Zahlreiche ehrenamtliche Helferinnen und Helfer waren auch in die Planung eingebunden und brachten ihre Erfahrungen aus vergangenen Einsätzen ein. „Durch den Umbau eines gebrauchten Fahrzeugs in Eigenregie konnten wir die Kosten erheblich reduzieren“, berichtet Patrick Schluer, Truppführer im Bevölkerungsschutz, der den Umbau federführend umsetzte. Unterstützung bekam der langjährig engagierte Johanniter und gelernte KfZ-Mechatroniker auch durch seinen Arbeitgeber, die Firma Brockmann GmbH Fahrzeug und Kommunikationstechnik aus Paderborn.
Derzeit werden weitere ehrenamtliche Bevölkerungsschützer der Johanniter für die Nutzung des Fahrzeugs ausgebildet, die vorhandene moderne Technik muss erlernt und intensiv trainiert werden, damit im Ernstfall auch alles reibungslos und schnell funktioniert.
Mit diesem neuen Einsatzleitwagen setzen die Johanniter Paderborn nicht nur auf modernste Technik – sondern auch auf die Kraft des Ehrenamts.