10.03.2021 | Regionalgeschäftsstelle Lüdenscheid

„Was mache ich denn jetzt?“

Nach langer Zeit zu Hause mit wenigen Kontakten: In der Johanniter-Kita Altroggenrahmede in Altena üben die Kinder mit den Handpuppen Tim und Tula des Projekts „Kindergarten plus“ die Regeln und die Empathie neu ein.

Die lange Zeit zuhause und der eingeschränkte Kontakt zu anderen Kindern machen sich bemerkbar: „Wir erleben, dass derzeit viele Kinder die Regeln für das gemeinsame Miteinander in der großen Gemeinschaft neu einüben“, sagt Lisa-Isabel Roschmann, pädagogische Fachkraft der Johanniter-Kita Altroggenrahmede in Altena. Was löst mein Handeln beim Gegenüber aus? Warum ist mein Freund gerade traurig, und warum reagiert meine Freundin so wütend? Das alles sind Fragen, mit denen die Kinder wieder neu konfrontiert werden.

Ist das Auslachen überhaupt in Ordnung? 

Beim Einordnen ihrer Erlebnisse helfen ihnen jetzt die Handpuppen Tula und Tim im Rahmen des von der Deutschen Liga für das Kind entwickelten Programms „Kindergarten plus“. In kleinen Gruppen werden dabei spielerisch die Selbst- und Fremdwahrnehmung, das Einfühlungsvermögen sowie Kommunikations-, Konflikt- und Beziehungsfähigkeit gestärkt und entwickelt. Derzeit wird in der Kita das Vertiefungsmodul mit den Fünf- bis Sechsjährigen zwei Mal in der Woche durchgeführt, nachdem sie im Vorjahr die ersten Module mit Tula und Tim erlebt hatten. Im Gesprächskreis und mit den Handpuppen werden schwierige Situationen mit den Kindern besprochen.

Dabei helfen Bildkarten: Ein Mädchen ist hingefallen, zwei andere Kinder lachen es aus. Ist das richtig? Wie fühlt sich das Mädchen dabei – und vor allem: Was könntet ihr machen, um ihn zu helfen? Das sind Fragen, die Tula und Tim mit den Kindern besprechen. Passend dazu gibt es Bewegungsspiele, Geschichten und kreatives Gestalten.

Das Projekt wird bereits seit einigen Jahren in der Kita Altroggenrahmede durchgeführt. „Doch derzeit merken wir, dass es den Kindern ganz besonders guttut, sich mit ihren Gefühlen und ihrem Körper sowie mit Grenzen und Regeln zu beschäftigen“, sagt Lisa-Isabel Roschmann.