Ein Haus aus der Vergangenheit, das Kindern und Jugendlichen eine gute Zukunft bietet
Johanniter eröffnen neue Jugendhilfeeinrichtung in Engelskirchen
Mit einer feierlichen Veranstaltung und rund 80 Gästen haben die Johanniter im Regionalverband Rhein.-/Oberberg ihre neue Jugendhilfeeinrichtung in Engelskirchen-Kaltenbach eröffnet. Damit zieht nach mehreren Jahren intensiver Sanierung wieder Leben in das traditionsreiche Kurhaus des Ortes ein. Ab dem 1. September finden dort Kinder und Jugendliche ein Zuhause auf Zeit – und die fachliche wie menschliche Begleitung, die sie in einer schwierigen Lebensphase brauchen.
Zwei Gruppen – ein Ziel: Zukunftsperspektiven schaffen
Die neue Einrichtung im Oberbergischen Kreis bietet Platz für insgesamt 13 junge Menschen:
- Neun Plätze in einer stationären Wohngruppe für Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 16 Jahren, mit dem Schwerpunkt Rückführung in die Familie
- Vier Plätze in einer Verselbständigungsgruppe für Jugendliche ab 16 Jahren, die gezielt auf ein eigenverantwortliches Leben vorbereitet werden
Die pädagogische Arbeit verbindet Schutz und Geborgenheit mit gezielter Förderung. Neben schulischer und sozialer Einbindung gehören auch Familienarbeit sowie Workshops und Projekte zur Verselbstständigung zum Konzept. Geplant ist außerdem ein Gemüsegarten und die Haltung von Kleintieren auf dem Gelände – um Verantwortungsbewusstsein zu fördern und Erfolgserlebnisse zu ermöglichen.
Engagement, Glauben und regionaler Rückhalt
Regionalvorstand Steffen Lengsfeld blickte in seiner Ansprache zurück auf das Jahr 2020, in dem der Bericht zu erzieherischen Hilfen in NRW deutlich machte, dass ein wachsender Bedarf an stationären Jugendhilfeplätzen bestand, besonders im Oberbergischen Kreis. “Also haben wir Johanniter die Initiative ergriffen, ein Konzept entwickelt und eine positive Rückmeldung von Jugendämtern und dem Landschaftsverband Rheinland erhalten. Fast zeitgleich entdeckten wir das alte Kurhaus Kaltenbach mit über 300 Jahren Geschichte und voller Charme – aber auch voller baulicher Herausforderungen einer umfassenden Sanierung. Kurzzeitig stand sogar ein Abriss zur Diskussion. Doch wir haben uns ganz bewusst dagegen entschieden: Wir wollten das historische Herz dieses Hauses erhalten. Das war nicht der einfachste Weg – aber der richtige.”
“Die Kinder bringen einen schweren Rucksack voller Probleme mit zu uns. Wir geben ihnen neues Gepäck: Liebe, Zeit, Fürsorge, Zuwendung, Gemeinschaft und Förderung”, sagte Johanniter-Landespfarrer/Rheinland Gisbert von Spankeren in seinem geistlichen Impuls.
Auch Landesvorstand Udo Schröder-Hörster unterstrich die besondere Bedeutung des Projektes: “Wir Johanniter tragen Verantwortung für junge Menschen, die Unterstützung und Orientierung brauchen. Mit dieser Einrichtung setzen wir unseren christlichen Auftrag in die Tat um: Kindern und Jugendlichen Geborgenheit, Hoffnung und Zukunftsperspektiven zu schenken.”
Der Bürgermeister von Engelskirchen, Dr. Gero Karthaus, betonte in seinem Grußwort: “Es ist schön, dass wieder mehr Leben ins Dorf einzieht.”
Ein besonderes Highlight der Eröffnung war ein Zeitrafferfilm, der die beeindruckende Verwandlung des alten Kurhauses in ein modernes Zuhause für Kinder und Jugendliche zeigte.
Dank an Unterstützer und Förderer
Dass dieses Projekt gelingen konnte, ist der engagierten Arbeit des Johanniter-Teams, der finanziellen Unterstützung durch die Stiftung Deutsches Hilfswerk (DHW), die Stiftung Wohnhilfe, durch erfolgreiches Fundraising und einem Großspender zu verdanken.
Das macht die Jugendhilfe Engelskirchen aus
- Schutz: Ein sicherer Ort, an dem Kinder und Jugendliche in Ruhe aufwachsen können
- Wertschätzung: Begegnung auf Augenhöhe mit Kindern, Jugendlichen und ihren Familien
- Beziehungen: Verlässliche Bezugspersonen schaffen Vertrauen
- Sozialraum: Kinder bleiben in ihrer vertrauten Umgebung – Schule, Vereine und Freundschaften bleiben erhalten
- Familienarbeit: Gemeinsame Projekte, Beratung und Workshops fördern Rückführungen
- Verselbstständigung: Unterstützung bei Persönlichkeitsentwicklung, Haushaltsführung, Krisenbewältigung und finanzieller Eigenständigkeit
- Aus Liebe zum Leben: Der Leitsatz der Johanniter prägt die tägliche Arbeit mit den jungen Menschen
Weitere Informationen & Unterstützung
Die Johanniter im Regionalverband Rhein.-/Oberberg sind einer der größten Träger von Kindertageseinrichtungen in der Region. Mit der neuen Einrichtung in Engelskirchen entsteht ein weiterer wichtiger Baustein in der Jugendhilfe – getragen von Professionalität, christlichen Werten und viel Engagement.
Weitere Informationen, Konzepte und Spendenmöglichkeiten finden Sie hier: