mCIM-Therapie

mCIM - Therapie in der Klinik am Stein

Viele unserer SchlaganfallpatientInnen leiden nach dem Ereignis unter einer Funktionseinschränkung eines Armes. Diesen PatientInnen noch besser helfen zu können, ist Alina Wilke (Ergotherapeutin in der Klinik am Stein) und Johannes Nolden (Physiotherapeut in der Klinik am Stein) ein großes Anliegen, v.a. auch den PatientInnen, deren Einschränkungen schon Monate bis Jahre bestehen.

Deshalb haben sie nach intensiver Vorbereitung und umfassender Weiterbildung für die Klinik am Stein ein neues Therapiekonzept etabliert: mCIMT.

Johannes Nolden (Physiotherapeut) und Alina Wilke (Ergotherapeutin)

   

Was verbirgt sich hinter dem Kürzel ‚mCIMT‘?

 ‚mCIMT‘ bedeutet: modifizierte Constraint-Induced Movement Therapie. Das CIMT Konzept ist eine evidenzbasierte Therapiemethode. Sie wurde vom Psychologen Edward Taub entwickelt. Die Therapiemethode nannte sich zu Beginn Forced Use Therapie (= forcierter Gebrauch) und wurde im Laufe der Zeit zu CIMT weiterentwickelt. Der Ursprung der Therapiemethode liegt in der Ansicht, dass PatientInnen aufgrund von Schwierigkeiten und wiederholten negativen Erfahrungen beim Einsatz der betroffenen oberen Extremität diese bei Handlungen und im Alltag nicht mehr benutzen und es folgend zum „erlernten Nichtgebrauch“ (Learned non-use) kommt und somit die bereits vorhandenen Fertigkeiten verloren gehen.

Um diesen Prozess aufzuhalten wird durch die CIMT Therapie die Bewegung und der Einsatz der betroffenen Extremität im Alltag forciert und gefördert. Dafür wird ein Hemmnis (Constraint) z.B. ein Handschuh, an der nicht betroffenen Extremität angelegt. Dadurch werden die PatientInnen sozusagen genötigt, die betroffene Extremität vermehrt einzusetzen. Um den maximalen, positiven Effekt zu erreichen, sollten die PatientInnen den Handschuh während mindestens 90% der wachen Phase tragen und entsprechende therapeutische Interventionen erhalten. Da dies in der Therapie und für den Patienten schwer umzusetzen ist, arbeiten wir mit der modifizierten CIMT Methode. Es gibt belastbare Studiendaten, die einen Nutzen dieser Therapieform nachweisen. In der Praxis üben Sie dabei in einer Kleingruppe von maximal 4 Personen eine Stunde am Tag drei Wochen lang mit systematisch aufgebauten Übungen um Ihren betroffenen Arm wieder mehr im Alltag einzusetzen.

Beispielfotos aus der Therapieeinheit

Für wen ist mCIMT geeignet?

Um von diesem Therapieprogramm zu profitieren müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Sie können ohne Stock und ohne Festhalten gehen
  • Sie können den Handrücken schon ein bisschen hochheben und die Finger ein wenig öffnen
  • Sie können mit dem Daumen ein Tuch greifen und wieder loslassen
  • Sie sind einverstanden damit, dass während der Übungszeit der gesunde Arm in einem Bauchgurt eingebunden ist, so dass jedes Mithelfen des gesunden Armes dadurch ausgeschlossen wird.

 

Die Therapie wird zunächst im Rahmen einer teilstationären Rehabilitationsbehandlung erfolgen, soll jedoch auch in den Heilmittelbereich übertragen werden. Diese Behandlung kann von Ihrem behandelnden Arzt bei Ihrer Krankenkasse oder bei berufstätigen PatientInnen bei der deutschen Rentenversicherung beantragt werden.

Der große Vorteil ist, dass auch PatientInnen mit schon länger bestehenden Einschränkungen (mehr als 6 Monaten) können mit dieser intensiven Therapiemethode Verbesserungen erzielen.

Im weiteren Verlauf ist auch die Übertragung des Konzeptes in den Heilmittelbereich geplant, hierfür wären dann eine intensive Therapieverordnung für die Ergotherapie (5x 60 min) pro Woche erforderlich.

Bei Interesse kann mit der Klinik am Stein per Mail oder telefonisch Kontakt aufgenommen werden.