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21.07.2021 | Regionalgeschäftsstelle Südniedersachsen

Einsatz im Hochwasser-Gebiet

Rückkehr der Johanniter-Einsatzkräfte Südniedersachsen aus Bad Neuenahr-Ahrweiler

Regionalbereitschaftsführer Marc Küchemann mit Blick auf den Nürburgring und die dortigen Einsatzfahrzeuge sowie Helferinnen und Helfer.

Rund 90 Johanniter-Helfer:innen des Landesverbandes Niedersachsen/Bremen aus den Regionalverbänden Südniedersachsen (Hildesheim, Einbeck, Northeim, Holzminden) und Harz-Heide (Braunschweig, Celle, Uelzen, Salzgitter), unter der Leitung von Regionalbereitschaftsführer Marc Küchemann, haben sich am 17. Juli mit ihrer „mobilen Krankenstation“, den Behandlungsplatz 50 (BHP50), und insgesamt 32 Fahrzeugen auf den Weg zum Nürburgring gemacht und dann in der Nacht vom 18. auf dem 19. Juli in Bad Neuenahr-Ahrweiler zwei Unfallhilfsstellen aufgebaut. Diese Unfallhilfsstellen sind als medizinische Anlaufstelle für die Bevölkerung errichtet worden, um Versorgungslücken zu schließen und einen Teil der hausärztlichen Grundversorgung wiederherzustellen.

Seit Mittwochmittag sich die Einsatzkräfte aus Südniedersachsen wieder zurück. Der Einsatz der Johanniter in Bad Neuenahr-Ahrweiler wird noch weitere Tage dauern. Seit Dienstagabend sind rund 140 Helferinnen und Helfer der Regionalbereitschaft des Johanniter-Regionalverbandes Weser-Ems zur Ablösung der Johanniter-Kräfte aus den Regionalverbänden Südniedersachsen und Harz-Heide im Krisengebiet angekommen und haben den Auftrag übernommen.

Marc Küchemann (Regionalbereitschaftsführer des Regionalverbands Südniedersachsen) berichtete kurz vor der Rückfahrt von seinen Erfahrungen vor Ort: „Eindrücke die man lange nicht vergessen wird. Es war schon erschreckend, was wir hier gesehen haben, es erinnert an die Bilder aus dem Fernsehen vom Tsunami 2004. Man kann sich diese Zerstörung nicht vorstellen. Im Ortskern stand das Wasser bis zu acht Meter hoch. Laut Aussage der Bewohner kam das Wasser schnell und überraschend. Einige Häuser sind eingerissen oder so sehr zerstört, dass sie abgerissen werden müssen. Viele Menschen haben ihr Hab und Gut verloren. Viele Existenzen wurden zerstört. Die Menschen sind dankbar, dass wir da sind. Bewundernswert ist es, den Zusammenhalt der Bevölkerung vor Ort zu sehen. Ich bin mega stolz auf die über 90 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, für die ich die Verantwortung im Einsatz hatte. Nach knapp fünf Tagen geht es jetzt nach Hause. Ehrenamt ist unersetzlich. Danke dafür!“


Zusatzinfos:
Ein Behandlungsplatz 50 (BHP 50) ist wie ein „mobiles Krankenhaus“. Dort können je nach Schwere der Verletzungen 50 Menschen pro Stunde medizinisch versorgt werden. Der Betrieb des Behandlungsplatzes erfolgt für 48 Stunden ab Eintreffen im Zielgebiet vollkommen autark. Dort ist ein Großteil der Infrastruktur stark beschädigt. Die Stromversorgung etwa für Licht, Funk- und Computeranlagen wird durch mitgeführte Stromerzeuger abgedeckt. Die Versorgung und die Unterbringung der eigenen Helferschaft läuft ebenfalls in Eigenregie – alle dazu benötigen Güter werden mitgeführt. Nicht zuletzt wird die Kommunikation via Satellitentelefon abgewickelt.